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Mühle

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
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Alte Getreidemühle mit zwei runden Mahlsteinen: Der untere Stein liegt ruhig, während sich der obere dreht. Der Antrieb erfolgt von unten. Die Getreidekörner fallen von oben aus dem Trichter und gelangen so zwischen die Mahlsteine.

Die meisten Mühlen mahlen Getreidekörner zu feinem Mehl. Dies kann Weizen sein oder Roggen, aber auch Mais und viele andere. Der Mann, der eine solche Anlage bedient, ist der Müller.

Zu einer herkömmlichen Getreidemühle gehören zwei Mahlsteine. Der untere Stein liegt ruhig, während sich der obere dreht. Man nennt ihn den Läuferstein. Die Steine müssen vollkommen flach sein. Der Müller schärft sie von Zeit zu Zeit mit einem besonderen Hammer, indem er die Rillen auf den Steinoberflächen auffrischt. Zudem muss er den Abstand zwischen den Mahlsteinen haargenau einstellen, damit das Korn nicht verbrennt.

Zu einer Mühle gehört jedoch noch mehr: Das Getreide muss zuerst in einer Anlage gereinigt werden. Das Mehl wird gesiebt. Grobe Teile nennt man „Schrot“. Die kann man so verkaufen oder nochmals mahlen. Die Körner und das Mehl müssen von einem Teil der Anlage befördert werden. Zum Schluss kommt die Verpackung des Mehls.

Mühlen wurden früher durch Windkraft oder durch Wasserkraft angetrieben. Umgekehrt gilt jedoch: Nicht jedes Wind- oder Wasserrad trieb eine Mühle an. Das sagt man nur so. Es gibt nämlich auch Sägemühlen, damit wurden Baumstämme zu Balken und Brettern zersägt. Die Windmühlen in Holland waren oft Wasserpumpen, welche das Wasser über die Deiche beförderten. Dann gibt es auch noch Papiermühlen, Steinmühlen, Farbmühlen, Futtermühlen und viele andere.

Wie entwickelten sich die Getreidemühlen?

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Moderne Getreidemühlen zerreiben die Körner zwischen zwei Stahlwalzen.

Schon in der Steinzeit nutzten die Menschen einfache Mahlsteine. Dazu eignete sich ein großer flacher oder etwas hohler Stein als Unterlage, darauf zerrieb ein Mensch die Körner mit einem kleineren, runden Stein.

Die Römer betrieben ihre Mühlen mit Maultieren. Die nannte man Göpelmühlen. Die älteste Wassermühle Deutschlands stammt aus dem frühen Mittelalter. Erst später kamen bei uns die Windmühlen dazu.

In der Industriellen Revolution im 19. Jahrhundert wurden die modernen Walzenstühle entwickelt. Darin werden die Körner zwischen zwei großen Stahlwalzen zerrieben. Sie wurden teils mit Dampfmaschinen angetrieben. Heute sind Walzenstühle auf der Welt am meisten verbreitet. Der Antrieb erfolgt jedoch mit elektrischem Strom.