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Allerdings wollte man Leichen nicht einfach unter freiem Himmel verbrennen, vor allem nicht in großen Städten. Darum baute man eigens Häuser dafür. Die Öfen darin wurden so heiß, dass die Leichen richtig verbrannten. Die Asche bewahrt man oft in einer Urne, einem kleinen Gefäß. | Allerdings wollte man Leichen nicht einfach unter freiem Himmel verbrennen, vor allem nicht in großen Städten. Darum baute man eigens Häuser dafür. Die Öfen darin wurden so heiß, dass die Leichen richtig verbrannten. Die Asche bewahrt man oft in einer Urne, einem kleinen Gefäß. | ||
Es dauerte sehr lange, bis Krematorien in den einzelnen Städten gebaut wurden. In Deutschland sind es nur etwa 150. Nach wie vor beerdigen viele Menschen ihre Toten lieber in einem Grab. | Es dauerte sehr lange, bis Krematorien in den einzelnen Städten gebaut wurden. In Deutschland sind es nur etwa 150. Nach wie vor beerdigen viele Menschen ihre Toten lieber in einem Grab. Das gilt vor allem in Ländern, in denen die katholische Kirche und der Islam weit verbreitet sind. In anderen Ländern wie Japan hingegen werden fast alle Toten kremiert. | ||
In vielen Krematorien gibt es eine Halle, in der viele Besucher Platz haben. Dort kommen die Angehörigen des Toten zusammen für eine Art Abschiedstreffen. Jemand vom Krematorium hält dann eine Rede. Das macht man nicht zuletzt, wenn der Tote keiner Religion angehörte. Bei anderen Toten hält man eher einen Trauergottesdienst in einer nahen Kirche. | In vielen Krematorien gibt es eine Halle, in der viele Besucher Platz haben. Dort kommen die Angehörigen des Toten zusammen für eine Art Abschiedstreffen. Jemand vom Krematorium hält dann eine Rede. Das macht man nicht zuletzt, wenn der Tote keiner Religion angehörte. Bei anderen Toten hält man eher einen Trauergottesdienst in einer nahen Kirche. |
Version vom 27. April 2019, 16:35 Uhr
Ein Krematorium ist ein Haus, in dem man Leichen verbrennt. Mit dem Krematorium meint man entweder das ganze Haus oder nur den genauen Ort, wo das Verbrennen passiert. In Österreich sagt man auch Feuerhalle.
Das Wort Krematorium hat man sich um das Jahr 1870 ausgedacht. Das lateinische Wort cremere bedeutet verbrennen. Für das Verbrennen im Krematorium sagt man auch Kremation oder Kremierung. Viele Menschen in Deutschland kennen das Wort Krematorium übrigens vor allem aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges: Die Nationalsozialisten haben die Leichen mancher Opfer verbrannt. Die Idee eines Krematoriums ist aber viel älter.
Lange Zeit durfte man in Europa die Toten nur beerdigen, in einem Grab auf einem Friedhof. Das war die christliche Kultur. Aber etwa in den Jahren um 1870 fanden mehr und mehr Menschen, dass das Verbrennen besser sei. Man befürchtete nämlich, dass Leichen in der Erde den Erdboden schädigen, dass das Grundwasser vergiftet werden könnte und so weiter.
Allerdings wollte man Leichen nicht einfach unter freiem Himmel verbrennen, vor allem nicht in großen Städten. Darum baute man eigens Häuser dafür. Die Öfen darin wurden so heiß, dass die Leichen richtig verbrannten. Die Asche bewahrt man oft in einer Urne, einem kleinen Gefäß.
Es dauerte sehr lange, bis Krematorien in den einzelnen Städten gebaut wurden. In Deutschland sind es nur etwa 150. Nach wie vor beerdigen viele Menschen ihre Toten lieber in einem Grab. Das gilt vor allem in Ländern, in denen die katholische Kirche und der Islam weit verbreitet sind. In anderen Ländern wie Japan hingegen werden fast alle Toten kremiert.
In vielen Krematorien gibt es eine Halle, in der viele Besucher Platz haben. Dort kommen die Angehörigen des Toten zusammen für eine Art Abschiedstreffen. Jemand vom Krematorium hält dann eine Rede. Das macht man nicht zuletzt, wenn der Tote keiner Religion angehörte. Bei anderen Toten hält man eher einen Trauergottesdienst in einer nahen Kirche.
- Die Gartenlaube (1874) b 311.jpg
Zeichnung aus dem Jahr 1874: wie der Sarg in den Ofen gelangt.
- Friedhof Ohlsdorf (Hamburg-Ohlsdorf).Neues Krematorium.03.29622.ajb.jpg
Krematorium in Hamburg
- Krematorium Nordheim Zürich Halle II Empore.JPG
Eine Abdankungshalle, für das Abschiedstreffen, in einem Krematorium in der Schweiz.
- Urnenwand.JPG
Urnenwand auf einem Friedhof in Hessen. Hier werden Urnen mit Asche aufbewahrt. In Deutschland darf man sie nicht einfach mit nach Hause nehmen.
- Ethikunterricht im Krematorium Meißen.JPG
In einem sächsischen Krematorium: Schüler lernen im Ehtikunterricht, wie man dort mit dem Tod umgeht.