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Kinderdorf: Unterschied zwischen den Versionen

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Einer der [[Erfinder]] solcher Kinderdörfer war Robert Corti aus der [[Schweiz]]. Er und andere [[Menschen]] haben im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] gesehen, dass viele Kinder ihre Eltern verloren haben. Corti fand, dass die Kinder nicht in großen Waisenhäusern aufwachsen sollen: Besser ist es, wenn sie in kleinen Gruppen mit Erwachsenen leben. Dann erleben sie die Erwachsenen mehr wie Eltern.
Einer der [[Erfinder]] solcher Kinderdörfer war Robert Corti aus der [[Schweiz]]. Er und andere [[Menschen]] haben im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] gesehen, dass viele Kinder ihre Eltern verloren haben. Corti fand, dass die Kinder nicht in großen Waisenhäusern aufwachsen sollen: Besser ist es, wenn sie in kleinen Gruppen mit Erwachsenen leben. Dann erleben sie die Erwachsenen mehr wie Eltern.


Eine andere wichtige Person war Hermann Gmeiner. Er war das sechste von neun Kindern einer Bergbauernfamilie in [[Vorarlberg]]. Als er fünf Jahre alt war starb seine Mutter. Damit wurde die älteste Schwester zur Ersatzmutter. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] baute Gmeiner Häuser für Waisenkinder mit einer Ersatzmutter, die ganz für die Kinder da war. Diese Mutter-Geschwister-Haus-Dörfer sollten eine natürliche Familie ersetzen. Der Anfang war aber nicht leicht. Gmeiner wurde mehrmals von der [[Polizei]] festgenommen und verhört.  
Eine andere wichtige Person war Hermann Gmeiner. Er war das sechste von neun Kindern einer Bergbauernfamilie in [[Vorarlberg]]. Als er fünf Jahre alt war starb seine Mutter. Damit wurde die älteste Schwester zur Ersatzmutter. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] baute Gmeiner Häuser für Waisenkinder mit einer Ersatzmutter, die ganz für die Kinder da war. Diese Mutter-Geschwister-Haus-Dörfer sollten eine natürliche Familie ersetzen. Geschwister sollten nicht getrennt werden, sondern gemeinsam aufwachsen. Der Anfang war aber nicht leicht. Gmeiner wurde mehrmals von der [[Polizei]] festgenommen und verhört. Der Grund dafür war, dass ihn die Kirche und andere Hilfsorganisationen als Konkurrenten betrachteten.  


Gmeiner sammelte viel [[Geld]] für die Kinderdörfer und hatte dabei sehr gute Einfälle. Für das Kinderdorf in [[Südkorea]] verkaufte er zum Beispiel ein [[Reis]]korn für einen [[Dollar]].
Gmeiner sammelte viel [[Geld]] für die Kinderdörfer und hatte dabei sehr gute Einfälle. Für das Kinderdorf in [[Südkorea]] verkaufte er zum Beispiel ein [[Reis]]korn für einen [[Dollar]].


Viele Kinderdörfer sind eine [[Organisation]] für sich: Das Kinderdorf ist dabei unabhängig von anderen. Es gibt aber auch große Vereine, die mehrere oder viele Kinderdörfer haben. Ein bekannter Verein heißt SOS-Kinderdorf.
Viele Kinderdörfer sind eine [[Organisation]] für sich. Jedes Kinderdorf ist unabhängig von anderen. Es gibt aber auch große Vereine, die mehrere oder viele Kinderdörfer haben. Ein bekannter Verein heißt „SOS-Kinderdorf“. Dieser hatte ursprünglich den [[Lateinische Sprache|lateinischen]] Namen „Societas Socialis“. Das bedeutet „soziale Gemeinschaft“. Später wurde daraus die [[Englische Sprache|englische]] Abkürzung „SOS“ genommen. Das wird als „Save our Souls“ betrachtet. Das bedeutet „Rettet unsere Seelen“.
 
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Datei:Bundesarchiv Bild 183-2005-0816-522, Kinderdorf Schloß Wilhelmsthal, Aufenthaltsraum.jpg|Im Jahr 1947: In einer Geschwisterfamilie mit Hausmutter, Schloß Wilhelmsthal, in [[Thüringen]]
Datei:Bundesarchiv Bild 183-2005-0816-522, Kinderdorf Schloß Wilhelmsthal, Aufenthaltsraum.jpg|Im Jahr 1947: In einer Geschwisterfamilie mit Hausmutter, Schloß Wilhelmsthal, in [[Thüringen]]

Version vom 16. Juli 2018, 12:36 Uhr

Ein SOS-Kinderdorf in Laos, einem Land in Asien

Ein Kinderdorf ist ein Ort, an dem Erwachsene mit Kindern leben. Diese Kinder haben keine Eltern, oder Eltern, die sich nicht um sie kümmern können. Die Erwachsenen betreuen die Kinder in einer Art Familie oder Gruppe. Wenn mehrere Gruppen nebeneinander wohnen, nennt man das ein Kinderdorf. Wie das genau aussieht, kann aber sehr verschieden sein.

Einer der Erfinder solcher Kinderdörfer war Robert Corti aus der Schweiz. Er und andere Menschen haben im Zweiten Weltkrieg gesehen, dass viele Kinder ihre Eltern verloren haben. Corti fand, dass die Kinder nicht in großen Waisenhäusern aufwachsen sollen: Besser ist es, wenn sie in kleinen Gruppen mit Erwachsenen leben. Dann erleben sie die Erwachsenen mehr wie Eltern.

Eine andere wichtige Person war Hermann Gmeiner. Er war das sechste von neun Kindern einer Bergbauernfamilie in Vorarlberg. Als er fünf Jahre alt war starb seine Mutter. Damit wurde die älteste Schwester zur Ersatzmutter. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute Gmeiner Häuser für Waisenkinder mit einer Ersatzmutter, die ganz für die Kinder da war. Diese Mutter-Geschwister-Haus-Dörfer sollten eine natürliche Familie ersetzen. Geschwister sollten nicht getrennt werden, sondern gemeinsam aufwachsen. Der Anfang war aber nicht leicht. Gmeiner wurde mehrmals von der Polizei festgenommen und verhört. Der Grund dafür war, dass ihn die Kirche und andere Hilfsorganisationen als Konkurrenten betrachteten.

Gmeiner sammelte viel Geld für die Kinderdörfer und hatte dabei sehr gute Einfälle. Für das Kinderdorf in Südkorea verkaufte er zum Beispiel ein Reiskorn für einen Dollar.

Viele Kinderdörfer sind eine Organisation für sich. Jedes Kinderdorf ist unabhängig von anderen. Es gibt aber auch große Vereine, die mehrere oder viele Kinderdörfer haben. Ein bekannter Verein heißt „SOS-Kinderdorf“. Dieser hatte ursprünglich den lateinischen Namen „Societas Socialis“. Das bedeutet „soziale Gemeinschaft“. Später wurde daraus die englische Abkürzung „SOS“ genommen. Das wird als „Save our Souls“ betrachtet. Das bedeutet „Rettet unsere Seelen“.



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