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Kinderdorf: Unterschied zwischen den Versionen

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Ein Kinderdorf ist ein Ort, an dem Erwachsene mit Kindern leben. Diese Kinder haben keine Eltern, oder Eltern, die sich nicht um sie kümmern können. Die Erwachsenen betreuen die Kinder in einer Art Familie oder Gruppe. Wenn mehrere Gruppen nebeneinander wohnen, nennt man das ein Kinderdorf. Wie das genau aussieht, kann aber sehr verschieden sein.
Ein Kinderdorf ist ein Ort, an dem Erwachsene mit [[Kind|Kindern]] leben. Diese Kinder haben keine [[Eltern]], oder die Eltern können sich nicht um sie kümmern. Die Erwachsenen betreuen die Kinder in einer Art [[Familie]] oder Gruppe. Wenn mehrere Gruppen nebeneinander wohnen, nennt man das ein Kinderdorf. Wie das genau aussieht, kann aber sehr verschieden sein.


Einer der Erfinder solcher Kinderdörfer war Robert Corti aus der Schweiz. Er und andere Menschen haben im Zweiten Weltkrieg gesehen, dass viele Kinder ihre Eltern verloren haben. Corti fand, dass die Kinder nicht in großen Waisenhäusern aufwachsen sollen: Besser ist es, wenn sie in kleinen Gruppen mit Erwachsenen leben. Dann erleben sie die Erwachsenen mehr wie Eltern.
Viele Kinderdörfer sind eine [[Organisation]] für sich. Jedes Kinderdorf ist unabhängig von anderen. Es gibt aber auch große [[Verein]]e, die mehrere oder viele Kinderdörfer haben. Ein bekannter [[Verein]] heißt „SOS-Kinderdorf“. Dieser hatte ursprünglich den [[Lateinische Sprache|lateinischen]] Namen „Societas Socialis“. Das bedeutet „soziale Gemeinschaft“. Später wurde daraus die [[englisch]]e Abkürzung „SOS“ genommen. Das kommt vom [[Morse]]n und kann als „Save our Souls“ betrachtet werden. Das bedeutet „Rettet unsere Seelen“.


Viele Kinderdörfer sind eine Organisation für sich: Das Kinderdorf ist dabei unabhängig von anderen. Es gibt aber auch große Vereine, die mehrere oder viele Kinderdörfer haben. Ein bekannter Verein heißt SOS-Kinderdorf.
== Woher kam die Idee zu Kinderdörfern? ==
Einer der [[Erfinder]] solcher Kinderdörfer war Walter Corti aus der [[Schweiz]]. Er und andere [[Mensch]]en sahen im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], dass viele Kinder ihre Eltern verloren. Corti fand, dass die Kinder nicht in großen Waisenhäusern aufwachsen sollen: Besser sei es, wenn sie in kleinen Gruppen mit Erwachsenen leben. Dann könnten sie die Erwachsenen mehr wie Eltern erleben.


Eine andere wichtige Person war Hermann Gmeiner. Er war das sechste von neun Kindern einer Bergbauernfamilie in [[Vorarlberg]]. Als er fünf [[Jahr]]e alt war, starb seine Mutter. Damit wurde die älteste [[Verwandtschaft|Schwester]] zur Ersatzmutter. Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] baute Gmeiner [[Haus|Häuser]] für Waisenkinder mit einer Ersatzmutter, die ganz für die Kinder da war. Diese Mutter-Geschwister-Haus-Dörfer sollten eine natürliche Familie ersetzen. Geschwister sollten nicht getrennt werden, sondern gemeinsam aufwachsen. Der Anfang war aber nicht leicht. Gmeiner und viele seiner Helfer wurden mehrmals von der [[Polizei]] festgenommen und verhört, weil sie ihm nicht trauten.
Hermann Gmeiner sammelte viel [[Geld]] für die Kinderdörfer und hatte dabei sehr gute Einfälle. Für das Kinderdorf in [[Südkorea]] verkaufte er zum Beispiel ein [[Reis]]korn für einen [[Dollar]]. Er hoffte im Jahr des Kindes 1979 den [[Nobelpreis]] zu bekommen. Damit wären auch die Kinderdörfer bekannter geworden. Doch den [[Friedensnobelpreis]] bekam [[Mutter Teresa]]. Darüber war Hermann Gmeiner sehr enttäuscht, obwohl er viel von Mutter Teresa hielt.
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Datei:Bundesarchiv Bild 183-2005-0816-522, Kinderdorf Schloß Wilhelmsthal, Aufenthaltsraum.jpg|Im Jahr 1947: In einer Geschwisterfamilie mit Hausmutter, Schloß Wilhelmsthal, in Thüringen
Datei:Bundesarchiv Bild 183-2005-0816-522, Kinderdorf Schloß Wilhelmsthal, Aufenthaltsraum.jpg|Im [[Jahr]] 1947: In einer Geschwisterfamilie mit Hausmutter, Schloß Wilhelmsthal, in [[Thüringen]]
File:Imst Gmeiner-Denkmal 01.jpg|Denkmal für Hermann Gmeiner von den SOS-Kinderdörfern
Datei:Imst Gmeiner-Denkmal 01.jpg|[[Denkmal]] für Hermann Gmeiner von den SOS-Kinderdörfern
File:Bethanien Kinderdorf Schwalmtal Kinderdorfplan.jpg|Hier hat jemand das Kinder- und Jugenddorf Bethanien Schwalmthal gemalt. Dieser Ort liegt in Nordrhein-Westfalen.
Datei:Bethanien Kinderdorf Schwalmtal Kinderdorfplan.jpg|Hier hat jemand das Kinder- und Jugenddorf Bethanien Schwalmthal gemalt. Dieser Ort liegt in [[Nordrhein-Westfalen]].
Datei:Bethanien Kinderdorf Eltville Luftaufnahme.png|Das Bethanien Kinderdorf in Eltvill, in Hessen.
Datei:Bethanien Kinderdorf Eltville Luftaufnahme.png|Das Bethanien Kinderdorf in Eltville, in [[Hessen]].
Trogen-Pestalozzidorf.jpg|Walter Corti ließ das Kinderdorf Pestalozzi im [[Appenzell|Kanton Appenzell Außerrhoden]] im Jahr 1946 bauen.
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Version vom 26. März 2019, 22:59 Uhr

Ein SOS-Kinderdorf in Laos, einem Land in Asien

Ein Kinderdorf ist ein Ort, an dem Erwachsene mit Kindern leben. Diese Kinder haben keine Eltern, oder die Eltern können sich nicht um sie kümmern. Die Erwachsenen betreuen die Kinder in einer Art Familie oder Gruppe. Wenn mehrere Gruppen nebeneinander wohnen, nennt man das ein Kinderdorf. Wie das genau aussieht, kann aber sehr verschieden sein.

Viele Kinderdörfer sind eine Organisation für sich. Jedes Kinderdorf ist unabhängig von anderen. Es gibt aber auch große Vereine, die mehrere oder viele Kinderdörfer haben. Ein bekannter Verein heißt „SOS-Kinderdorf“. Dieser hatte ursprünglich den lateinischen Namen „Societas Socialis“. Das bedeutet „soziale Gemeinschaft“. Später wurde daraus die englische Abkürzung „SOS“ genommen. Das kommt vom Morsen und kann als „Save our Souls“ betrachtet werden. Das bedeutet „Rettet unsere Seelen“.

Woher kam die Idee zu Kinderdörfern?

Einer der Erfinder solcher Kinderdörfer war Walter Corti aus der Schweiz. Er und andere Menschen sahen im Zweiten Weltkrieg, dass viele Kinder ihre Eltern verloren. Corti fand, dass die Kinder nicht in großen Waisenhäusern aufwachsen sollen: Besser sei es, wenn sie in kleinen Gruppen mit Erwachsenen leben. Dann könnten sie die Erwachsenen mehr wie Eltern erleben.

Eine andere wichtige Person war Hermann Gmeiner. Er war das sechste von neun Kindern einer Bergbauernfamilie in Vorarlberg. Als er fünf Jahre alt war, starb seine Mutter. Damit wurde die älteste Schwester zur Ersatzmutter. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute Gmeiner Häuser für Waisenkinder mit einer Ersatzmutter, die ganz für die Kinder da war. Diese Mutter-Geschwister-Haus-Dörfer sollten eine natürliche Familie ersetzen. Geschwister sollten nicht getrennt werden, sondern gemeinsam aufwachsen. Der Anfang war aber nicht leicht. Gmeiner und viele seiner Helfer wurden mehrmals von der Polizei festgenommen und verhört, weil sie ihm nicht trauten.

Hermann Gmeiner sammelte viel Geld für die Kinderdörfer und hatte dabei sehr gute Einfälle. Für das Kinderdorf in Südkorea verkaufte er zum Beispiel ein Reiskorn für einen Dollar. Er hoffte im Jahr des Kindes 1979 den Nobelpreis zu bekommen. Damit wären auch die Kinderdörfer bekannter geworden. Doch den Friedensnobelpreis bekam Mutter Teresa. Darüber war Hermann Gmeiner sehr enttäuscht, obwohl er viel von Mutter Teresa hielt.




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