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Jungsteinzeit: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Warder_Floegeln-Langhaus.jpg|mini|So sahen die ersten Häuser der Menschen in der Jungsteinzeit aus. Sie waren zum Teil bis zu 20 Meter lang. Sie werden deshalb auch Langhaus genannt.]]
[[Datei:Warder_Floegeln-Langhaus.jpg|mini|In der Jungsteinzeit wurden die Menschen sesshaft, sie waren also keine [[Nomade]]n mehr. In ihren Siedlungen betrieben sie [[Landwirtschaft]].]]
Die Jungsteinzeit ist ein Teil der [[Steinzeit]], dem ältesten Abschnitt in [[Geschichte]] der [[Mensch]]en. Bis dahin waren die [[Menschen]] [[Jäger und Sammler]]. In der Jungsteinzeit begannen sie nun damit [[Tier]]e zu [[Zucht|züchten]] und [[Pflanzen]] anzubauen. Das führte auch dazu, dass sie ein festes Zuhause hatten.


Die Jungsteinzeit ist ein Teil der [[Steinzeit]], dem ältesten Abschnitt in der Geschichte der [[Mensch]]en. Begonnen hat die Jungsteinzeit vor etwa 12.000 Jahren. Damals begannen die ersten Menschen, an einem festen Ort zu leben und dort [[Tier]]e zu [[Zucht|züchten]] und [[Pflanzen]] anzubauen. Vorher in der Altsteinzeit waren die Menschen noch [[Jäger und Sammler]], die Tiere gejagt haben und kein festes Zuhause hatten.
Die Jungsteinzeit heißt in der Fachsprache Neolithikum. Das [[Griechische Sprache|griechische]] Wort „neo“ bedeutet „jung“. Die Lebensweise der Menschen änderte in der Jungsteinzeit sehr stark. Es wurden zudem viele bedeutende [[Erfindung]]en gemacht, die wiederum vieles verändert haben. Deshalb spricht man auch von der „neolithischen [[Revolution]].


Die Menschen in der Jungsteinzeit lebten häufig in der Nähe von [[Fluss|Flüssen]] und [[Bach (Gewässer)|Bächen]], weil es dort fruchtbaren [[Erdboden]] für ihre Pflanzen gab. Ihre ersten [[Häuser]] bauten sie auch oft auf Hügeln. Die Häuser bestanden aus [[Holz]], [[Lehm]] und Stroh. So entstanden auch die ersten Siedlungen, in denen Menschen zusammengelebt haben.
Die Jungsteinzeit begann nicht überall auf der Welt zur gleichen Zeit. Sie fand auch nicht schlagartig statt, sondern das Leben veränderte sich nach und nach. Im [[Naher Osten|Nahen Osten]] begann die Jungsteinzeit bereits vor etwa 12.000 Jahren mit der Erfindung der [[Landwirtschaft]]. Siedler, die weiterzogen, verbreiteten die neue Lebensweise immer weiter. Vor etwa 7.500 Jahren, begann die Jungsteinzeit schließlich auch bei uns in [[Europa|Mitteleuropa]].


Die Menschen machten damals wilde Tiere zu Haustieren. Dazu zählten [[Rind]]er, [[Schwein]]e, [[Schaf]]e, [[Ziege]]n und [[Hühner]]. Außerdem bauten die Menschen [[Getreide]] an. Trotzdem jagten sie weiterhin Tiere und sammelten Wildkräuter und [[Beere]]n, so wie früher als Jäger und Sammler. In der Jungsteinzeit fingen die Menschen auch an, Gefäße aus [[Keramik]] herzustellen. Dafür mussten sie [[Lehm]] formen und mit großer Hitze brennen.
 
== Wie war die Welt in der Jungsteinzeit? ==
[[Datei:Jungsteinzeit.jpg|mini|In der Jungsteinzeit gab es noch viel mehr [[Wald]]. Auch die Menschen lebten mittendrin.]]
Seit der Mittelsteinzeit war die [[Eiszeit]] vorbei: das [[Klima]] hatte sich erwärmt und war dem heutigen recht ähnlich. [[Bei uns]] war das Land damals vor allem von [[Wald]] bedeckt. Dadurch, dass die Menschen nun damit begannen in den [[Dorf|Dörfern]] zu leben und Landwirtschaft zu betreiben, begannen sie auch langsam damit die [[Landschaft]] zu verändern: [[Baum|Bäume]] wurden gefällt um [[Haus|Häuser]] zu bauen oder [[Feld]]er und Weiden anzulegen.
 
In den Wäldern lebten nun die gleichen größeren [[Säugetier]]e wie heute: [[Reh]], [[Hirsch|Rothirsch]], Wild[[pferd]], [[Wildschwein]] und [[Wolf]]. Auch [[Ren]]tiere, [[Elch]]e und [[Bär]] streiften damals duch unsere Wälder. Die Menschen jagten diese Tiere weiterhin, denn sie lieferten ihnen vor allem wertvolles [[Fleisch]] als [[Nahrung]], sowie Felle zur Bekleidung.
 
 
==Wie haben sich die Menschen in der Jungsteinzeit ernährt? ==
[[Datei:Molino neolítico de vaivén.jpg|mini|Mit Steinen wurde das [[Getreide]] zu [[Mehl]] gemahlen. Landwirtschaft in der Jungsteinzeit war sehr mühsam.]]
Bislang lebten die Menschen ausschließlich als Jäger und Sammler. Sie ernährten sich also von dem, was sie in der [[Natur]] fanden. Sie jagten wilde Tiere, angelten [[Fisch]]e und sammelten [[Frucht|Früchte]] und Wildkräuter im [[Wald]]. Wenn es in dem Gebiet nicht mehr genug Nahrung gab, zogen sie einfach weiter.
 
Dies änderte sich in der Jungsteinzeit. Die Menschen gingen zwar weiterhin zur Jagd und sammelten auch Nahrungsmittel im Wald. Doch zusätzlich dazu, betrieben sie nun Landwirtschaft.
 
Sie wurden immer mehr zu [[Zucht|Tierzüchtern]] anstatt Tiere zu jagen. Sie gewöhnten wilde Tiere daran, angebunden oder auf einer eingezäunten Weide zu leben. Man nennt diesen Vorgang „Domestizierung“. So entstanden die [[Haustiere]]. Die Menschen domestizierten wilde [[Schaf]]e, [[Rind]]er, [[Schweine]], [[Ziege]]n, [[Hühner]] und andere Tiere. Die Menschen hielten sich auch [[Wölfe]]. Sie fütterten die Wölfe und diese beschützten die Haustiere dafür vor wilden Tieren. So entwickelten sich die heutigen [[Hunde]].
 
Die Menschen fanden auch Gräser mit [[Samen]], die sie essen konnten. Anstatt alles dem Zufall zu überlassen, begannen sie, jeweils die größten Samen aufzubewahren und wieder auszusäen. So entwickelten sich aus Süßgräsern die heutigen [[Getreide]]sorten wie [[Weizen]], [[Hafer]], [[Gerste]], [[Roggen]] und andere mehr. Die Menschen wurden also von Sammlern zu Ackerbauern.
 
Um Getreide anzubauen, mussten die Menschen den Boden zuerst mit einem spitzen Stock oder einem [[Pflug|Hakenpflug]] auflockern. Dann erst konnten sie die Samen säen, die sie vorher gesammelt hatten. Wenn das Getreide reif war, ernteten sie es mit einer Sichel aus [[Silex]]. Doch das Getreide konnte man nicht einfach so essen. Man musste es klopfen, alles unessbare entfernen und dann mit zwei [[Stein]]en mahlen. Dann erst konnte man aus dem Getreide etwas backen.
 
Auch die Tierzucht verlangte nach viel [[Arbeit]]. Landwirtschaft zu betreiben war viel aufwendiger als „fertige“ Früchte im Wald zu sammeln oder ausgewachsene Tiere zu jagen. Als Jäger und Sammler waren die Menschen zwar viel freier, doch auch noch mehr von der Natur abhängig gewesen. Sie mussten hoffen, etwas Essbares zu finden und das gelang nicht immer. Nun stellten sie mehr und mehr von ihrer Nahrung selbst her. Dadurch verloren sie zwar einiges an Freiheit, aber ihr Leben wurde berechenbarer und kontrollierbarer und das Angebot an Nahrung wurde größer.
 
 
==Wie wohnten die Menschen in der Jungsteinzeit?==
[[Datei:Asparn_Zaya_Jungsteinzeithaus_innen.JPG|mini|So könnte ein Jungsteinzeit-[[Haus]] von innen ausgesehen haben - ohne [[Tiere]] unter demselben Dach.]]
Als Jäger und Sammler lebten die Menschen in der Altsteinzeit als [[Nomade]]n.  Da sie in den Jungsteinzeit Landwirtschaft betrieben, konnten und mussten sie länger an einem Ort leben. Sie gaben ihr Nomadenleben mehr und mehr auf und wurden in kleinen Dörfern sesshaft.
 
Sie lebten häufig in der Nähe von [[Fluss|Flüssen]] und [[Bach (Gewässer)|Bächen]]. Dort fanden sie nämlich besonders gute Bedingungen, wie lebenswichtiges [[Wasser]], [[Nahrung]] und fruchtbaren [[Erdboden]] für ihre Pflanzen . Ihre ersten [[Häuser]] bauten sie oft auf Hügeln.
 
Bei uns bestanden diese Häuser meist aus [[Holz]], [[Lehm]] und Stroh. Mit Holzstämmen baute man zunächst ein Gerüst. Für die Wände wurden Zweige um dieses Gerüst herum geflochten und dann mit Lehm verputzt, also mit Lehm bedeckt. Das Dach wurde schließlich mit Stroh gedeckt.
 
Weil die Häuser bis zu 20 [[Meter]] lang waren, nennt man sie auch Langhäuser. Sie hatten wahrscheinlich keine Fenster. Durch den Eingang kam aber Licht, sodass man vorne arbeiten konnte. In der Mitte gab es eine [[Feuer]]stelle zum Kochen. Im hinteren, dunkleren Teil, haben die Menschen wahrscheinlich geschlafen. Man schätzt, dass in einem solchen Haus etwa 20 bis 30 Menschen leben konnten.
 
Ein Zaun aus Pfosten und Zweigen wurde um die kleine Siedlung gebaut. So liefen die Haustiere der Menschen nicht weg und die Siedlung war vor wilden Tieren geschützt. Da oft mehrere Häuser beieinander standen, entstanden die ersten Siedlungen, in denen Menschen zusammengelebt haben. Mancherorts entstanden sogar erste [[Stadt|Städte]] mit mehr als 1000 Einwohnern.
 
 
== Wie entwickelte sich das Leben der Menschen ansonsten in der Jungsteinzeit? ==
 
[[Datei:Museum für Vor- und Frühgeschichte Berlin 031.jpg|mini|[[Keramik]] aus der Jungsteinzeit.]]
[[Datei:Stonehenge in HDR 02.jpg|mini|[[Stonehenge]] in [[England]] ist ein besonders bekanntes Bauwerk aus der Jungsteinzeit, das uns heute viele Fragen aufwirft.]]
Die Landwirtschaft machte das ganze Jahr über viel Arbeit. Überhaupt fielen im Dorf viele Aufgaben an, für die man zum Teil viel Erfahrung benötigte. Um das alles besser zu schaffen, teilten die Menschen sich die Arbeit mehr und mehr auf. Einige Dorfbewohner kümmerten sich ausschließlich um bestimmte Aufgaben und konnten diese dadurch besonders gut und schnell verrichten. So entwickelten sich erste [[Beruf]]e.
 
Für den Ackerbau benötigten die Menschen zahlreiche [[Werkzeug]]e. Diese wurden nach und nach erfunden und weiterentwickelt, wie zum Beisiel Hacke, Pflug und Sichel. Wie bisher wurden Werkzeuge vor allem aus [[Holz]] und [[Silex]] hergestellt.
 
In der Jungsteinzeit stellte man [[Kleidung|Kleider]] nicht nur aus Tierfellen her. Man lernte, dass man aus der [[Wolle]] von [[Schaf]]en, sowie aus bestimmten Pflanzen wie Flachs, Fäden gewinnen konnte. Aus diesen konnte man dann mit einem Webstuhl Stoffe herstellen. Somit entwickelte sich mit der Weberei eines von mehreren [[Handwerk]]en.
 
In der Jungsteinzeit fingen die Menschen auch an, Gefäße aus [[Keramik]] herzustellen. Dafür mussten sie [[Lehm]] formen und in großer Hitze brennen, damit er hart wurde. So ließen sich Waren besser aufbewahren oder transportieren. Es entwickelte sich die [[Töpferei]].
 
Da nun nicht mehr jeder alles selbst herstellte, wurde das Tauschen immer wichtiger. So konnte beispielsweise ein Töpfer Gefäße gegen andere Produkte wie Werkzeuge oder Kleider tauschen. Nicht nur innerhalb der Siedlungen wurde getauscht, sondern auch zwischen verschiedenen Siedlungen. So wurden auch wertvolle [[Rohstoff]]e, die es nicht überall gab, wie zum Beispiel [[Feuerstein]], in ferne Gegenden gebracht und dort getauscht.
 
Eine der wichtigsten Erfindungen war das [[Rad]]. Damit konnte man unter anderem einfache Wagen bauen um Waren leichter zu transportieren. Vorher mussten die Menschen ihre Lasten auf dem [[Rücken]] tragen oder auf Schlitten ziehen. Das war viel anstrengender. Die ersten Räder waren ganz aus [[Holz]].
 
[[Archäologe]]n haben mehrere [[Grab|Gräber]] aus der Jungsteinzeit gefunden. Die [[Tod|Toten]] wurden also begraben. Zudem fand man oft auch Beigaben. Das konnten wertvolle Gegenstände wie Werkzeuge, Gefäße oder [[Schmuck]] sein, die man den Toten mit ins Grab legte. Womöglich glaubten die Menschen also, dass die Toten sie in einem Leben nach dem Tod noch gebrauchen könn. Vielleicht gab es auch bereits erste [[Religion]]en.
 
Überhaupt haben Archäologen einige Entdeckungen gemacht, die zeigen, dass die Menschen der Jungsteinzeit sich schon viele Fragen über die Welt, in der sie lebten, gestellt haben. Man hat zum Beispiel viele Megalithen gefunden: das sind große Steine, die aufgerichtet wurden. Einige davon sind wahrscheinlich ganz bewusst nach dem Stand der [[Sonne]] ausgerichtet. Demnach hatten die Erbauer bereits einige Kenntnisse in [[Astronomie]]. 
 
 
== Wie endete die Jungsteinzeit? ==
[[Datei:Copper age middle 3500-2700BC copper ax IMG 0933.jpg|mini|Eine Axt aus [[Kupfer]].]]
Die Jungsteinzeit endet damit, dass die Menschen einen neuen Werkstoff für sich entdeckten: [[Metall]]. Vor allem Metalle wie [[Gold]] und [[Silber]] waren den Menschen schon länger bekannt. Anfangs benutzten sie sie in reiner Form wie andere Steine auch, also als Nugget. Man sagt „Nagget“. Sie stellten daraus vor allem [[Schmuck]]stücke her.
 
Schließlich fanden sie heraus, dass man Metalle durch Erhitzen und Schmelzen besser weiterverarbeiten kann. So ließen sich auch Werkzeuge und [[Waffe]]n aus Kupfer herstellen. Heute sprechen wir von der Kupfersteinzeit. In dieser Übergangszeit hat auch die berühmte [[Mumie|Gletschermumie]] [[Ötzi]] gelebt.
 
Die ersten Gegenstände aus Kupfer waren aber noch nicht besonders stabil und wurden schnell stumpf. Sie waren dadurch nicht besser, als Gegenstände aus Feuerstein. Zudem waren sie viel aufwendiger herzustellen. Wahrscheinlich aber brachten diese Gegenstände ihrem Besitzer Ansehen und Macht.
 
Definitiv durchsetzen konnten sich Metalle als Werkstoff als man beim Schnelzen etwas [[Zinn]] unter das Kupfer mischte. Dadurch entstand eine neue [[Legierung]], also eine Mischung aus zwei Metallen: [[Bronze]]. Bronze ist wesentlich härter als Kupfer und so ließen sich wesentlich bessere Waffen und Werkzeuge herstellen. Stein wurde damit als Werkstoff abgelöst. Man spricht von der [[Bronzezeit]].
 
Die Kupfersteinzeit begann vor gut 7.000 Jahren zunächst im Südosten von Europa und im Nahen Osten. Durch [[Händler]] und andere Reisende verbreitete sich der neue Werkstoff im Laufe der Jahrhunderte in alle anderen Gebiete. Die Bronze begann sich vor etwa 5.000 Jahren durchzusetzen. Das Ende der Jungsteinzeit hat also kein klares Datum. Es war vielmehr ein langer, allmählicher Übergang in dem Kupfer und Bronze mehr und mehr an Bedeutung gewannen. Dieser Übergang fand je nach Ort mehrere hundert Jahre früher oder später statt.


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Asparn_Zaya_Jungsteinzeithaus_innen.JPG|So könnte ein Jungsteinzeit-[[Haus]] von innen ausgesehen haben - ohne [[Tiere]] unter demselben Dach.
Egyptian Domesticated Animals.jpg|Diese Hieroglyphen aus den [[Altes Ägypten|Alten Ägypten]] zeigt erste [[Rind]]er, die als [[Haustiere]] gehalten wurden.
Thumb IMG 3727 1024 03.jpg|Am [[Bodensee]] sind [[Pfahlbauten]] aus der Steinzeit nachgebaut. Die Häuser stehen auf Pfählen im [[Wasser]].
Thumb IMG 3727 1024 03.jpg|Am [[Bodensee]] sind [[Pfahlbauten]] aus der Steinzeit nachgebaut. Die Häuser stehen auf Pfählen im [[Wasser]].
Jungsteinzeit AFM.jpg|Ein weiteres Langhaus aus der Jungsteinzeit
South Norwegian sickels stoneage IMG 0840 Hellemyra Lista found 1942.JPG|Eine Sichel aus Stein, mit der man [[Gras]] und [Getreide]] schneiden konnte.
Jungsteinzeit.jpg|In der Jungsteinzeit gab es noch viel mehr [[Wald]]. Auch die Menschen lebten mittendrin.
Copper.jpg|Ein [[Kupfer]]-Nugget, wie es manchmal zu finden ist.
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Version vom 30. März 2022, 11:44 Uhr

In der Jungsteinzeit wurden die Menschen sesshaft, sie waren also keine Nomaden mehr. In ihren Siedlungen betrieben sie Landwirtschaft.

Die Jungsteinzeit ist ein Teil der Steinzeit, dem ältesten Abschnitt in Geschichte der Menschen. Bis dahin waren die Menschen Jäger und Sammler. In der Jungsteinzeit begannen sie nun damit Tiere zu züchten und Pflanzen anzubauen. Das führte auch dazu, dass sie ein festes Zuhause hatten.

Die Jungsteinzeit heißt in der Fachsprache Neolithikum. Das griechische Wort „neo“ bedeutet „jung“. Die Lebensweise der Menschen änderte in der Jungsteinzeit sehr stark. Es wurden zudem viele bedeutende Erfindungen gemacht, die wiederum vieles verändert haben. Deshalb spricht man auch von der „neolithischen Revolution“.

Die Jungsteinzeit begann nicht überall auf der Welt zur gleichen Zeit. Sie fand auch nicht schlagartig statt, sondern das Leben veränderte sich nach und nach. Im Nahen Osten begann die Jungsteinzeit bereits vor etwa 12.000 Jahren mit der Erfindung der Landwirtschaft. Siedler, die weiterzogen, verbreiteten die neue Lebensweise immer weiter. Vor etwa 7.500 Jahren, begann die Jungsteinzeit schließlich auch bei uns in Mitteleuropa.


Wie war die Welt in der Jungsteinzeit?

In der Jungsteinzeit gab es noch viel mehr Wald. Auch die Menschen lebten mittendrin.

Seit der Mittelsteinzeit war die Eiszeit vorbei: das Klima hatte sich erwärmt und war dem heutigen recht ähnlich. Bei uns war das Land damals vor allem von Wald bedeckt. Dadurch, dass die Menschen nun damit begannen in den Dörfern zu leben und Landwirtschaft zu betreiben, begannen sie auch langsam damit die Landschaft zu verändern: Bäume wurden gefällt um Häuser zu bauen oder Felder und Weiden anzulegen.

In den Wäldern lebten nun die gleichen größeren Säugetiere wie heute: Reh, Rothirsch, Wildpferd, Wildschwein und Wolf. Auch Rentiere, Elche und Bär streiften damals duch unsere Wälder. Die Menschen jagten diese Tiere weiterhin, denn sie lieferten ihnen vor allem wertvolles Fleisch als Nahrung, sowie Felle zur Bekleidung.


Wie haben sich die Menschen in der Jungsteinzeit ernährt?

Mit Steinen wurde das Getreide zu Mehl gemahlen. Landwirtschaft in der Jungsteinzeit war sehr mühsam.

Bislang lebten die Menschen ausschließlich als Jäger und Sammler. Sie ernährten sich also von dem, was sie in der Natur fanden. Sie jagten wilde Tiere, angelten Fische und sammelten Früchte und Wildkräuter im Wald. Wenn es in dem Gebiet nicht mehr genug Nahrung gab, zogen sie einfach weiter.

Dies änderte sich in der Jungsteinzeit. Die Menschen gingen zwar weiterhin zur Jagd und sammelten auch Nahrungsmittel im Wald. Doch zusätzlich dazu, betrieben sie nun Landwirtschaft.

Sie wurden immer mehr zu Tierzüchtern anstatt Tiere zu jagen. Sie gewöhnten wilde Tiere daran, angebunden oder auf einer eingezäunten Weide zu leben. Man nennt diesen Vorgang „Domestizierung“. So entstanden die Haustiere. Die Menschen domestizierten wilde Schafe, Rinder, Schweine, Ziegen, Hühner und andere Tiere. Die Menschen hielten sich auch Wölfe. Sie fütterten die Wölfe und diese beschützten die Haustiere dafür vor wilden Tieren. So entwickelten sich die heutigen Hunde.

Die Menschen fanden auch Gräser mit Samen, die sie essen konnten. Anstatt alles dem Zufall zu überlassen, begannen sie, jeweils die größten Samen aufzubewahren und wieder auszusäen. So entwickelten sich aus Süßgräsern die heutigen Getreidesorten wie Weizen, Hafer, Gerste, Roggen und andere mehr. Die Menschen wurden also von Sammlern zu Ackerbauern.

Um Getreide anzubauen, mussten die Menschen den Boden zuerst mit einem spitzen Stock oder einem Hakenpflug auflockern. Dann erst konnten sie die Samen säen, die sie vorher gesammelt hatten. Wenn das Getreide reif war, ernteten sie es mit einer Sichel aus Silex. Doch das Getreide konnte man nicht einfach so essen. Man musste es klopfen, alles unessbare entfernen und dann mit zwei Steinen mahlen. Dann erst konnte man aus dem Getreide etwas backen.

Auch die Tierzucht verlangte nach viel Arbeit. Landwirtschaft zu betreiben war viel aufwendiger als „fertige“ Früchte im Wald zu sammeln oder ausgewachsene Tiere zu jagen. Als Jäger und Sammler waren die Menschen zwar viel freier, doch auch noch mehr von der Natur abhängig gewesen. Sie mussten hoffen, etwas Essbares zu finden und das gelang nicht immer. Nun stellten sie mehr und mehr von ihrer Nahrung selbst her. Dadurch verloren sie zwar einiges an Freiheit, aber ihr Leben wurde berechenbarer und kontrollierbarer und das Angebot an Nahrung wurde größer.


Wie wohnten die Menschen in der Jungsteinzeit?

So könnte ein Jungsteinzeit-Haus von innen ausgesehen haben - ohne Tiere unter demselben Dach.

Als Jäger und Sammler lebten die Menschen in der Altsteinzeit als Nomaden. Da sie in den Jungsteinzeit Landwirtschaft betrieben, konnten und mussten sie länger an einem Ort leben. Sie gaben ihr Nomadenleben mehr und mehr auf und wurden in kleinen Dörfern sesshaft.

Sie lebten häufig in der Nähe von Flüssen und Bächen. Dort fanden sie nämlich besonders gute Bedingungen, wie lebenswichtiges Wasser, Nahrung und fruchtbaren Erdboden für ihre Pflanzen . Ihre ersten Häuser bauten sie oft auf Hügeln.

Bei uns bestanden diese Häuser meist aus Holz, Lehm und Stroh. Mit Holzstämmen baute man zunächst ein Gerüst. Für die Wände wurden Zweige um dieses Gerüst herum geflochten und dann mit Lehm verputzt, also mit Lehm bedeckt. Das Dach wurde schließlich mit Stroh gedeckt.

Weil die Häuser bis zu 20 Meter lang waren, nennt man sie auch Langhäuser. Sie hatten wahrscheinlich keine Fenster. Durch den Eingang kam aber Licht, sodass man vorne arbeiten konnte. In der Mitte gab es eine Feuerstelle zum Kochen. Im hinteren, dunkleren Teil, haben die Menschen wahrscheinlich geschlafen. Man schätzt, dass in einem solchen Haus etwa 20 bis 30 Menschen leben konnten.

Ein Zaun aus Pfosten und Zweigen wurde um die kleine Siedlung gebaut. So liefen die Haustiere der Menschen nicht weg und die Siedlung war vor wilden Tieren geschützt. Da oft mehrere Häuser beieinander standen, entstanden die ersten Siedlungen, in denen Menschen zusammengelebt haben. Mancherorts entstanden sogar erste Städte mit mehr als 1000 Einwohnern.


Wie entwickelte sich das Leben der Menschen ansonsten in der Jungsteinzeit?

Keramik aus der Jungsteinzeit.
Stonehenge in England ist ein besonders bekanntes Bauwerk aus der Jungsteinzeit, das uns heute viele Fragen aufwirft.

Die Landwirtschaft machte das ganze Jahr über viel Arbeit. Überhaupt fielen im Dorf viele Aufgaben an, für die man zum Teil viel Erfahrung benötigte. Um das alles besser zu schaffen, teilten die Menschen sich die Arbeit mehr und mehr auf. Einige Dorfbewohner kümmerten sich ausschließlich um bestimmte Aufgaben und konnten diese dadurch besonders gut und schnell verrichten. So entwickelten sich erste Berufe.

Für den Ackerbau benötigten die Menschen zahlreiche Werkzeuge. Diese wurden nach und nach erfunden und weiterentwickelt, wie zum Beisiel Hacke, Pflug und Sichel. Wie bisher wurden Werkzeuge vor allem aus Holz und Silex hergestellt.

In der Jungsteinzeit stellte man Kleider nicht nur aus Tierfellen her. Man lernte, dass man aus der Wolle von Schafen, sowie aus bestimmten Pflanzen wie Flachs, Fäden gewinnen konnte. Aus diesen konnte man dann mit einem Webstuhl Stoffe herstellen. Somit entwickelte sich mit der Weberei eines von mehreren Handwerken.

In der Jungsteinzeit fingen die Menschen auch an, Gefäße aus Keramik herzustellen. Dafür mussten sie Lehm formen und in großer Hitze brennen, damit er hart wurde. So ließen sich Waren besser aufbewahren oder transportieren. Es entwickelte sich die Töpferei.

Da nun nicht mehr jeder alles selbst herstellte, wurde das Tauschen immer wichtiger. So konnte beispielsweise ein Töpfer Gefäße gegen andere Produkte wie Werkzeuge oder Kleider tauschen. Nicht nur innerhalb der Siedlungen wurde getauscht, sondern auch zwischen verschiedenen Siedlungen. So wurden auch wertvolle Rohstoffe, die es nicht überall gab, wie zum Beispiel Feuerstein, in ferne Gegenden gebracht und dort getauscht.

Eine der wichtigsten Erfindungen war das Rad. Damit konnte man unter anderem einfache Wagen bauen um Waren leichter zu transportieren. Vorher mussten die Menschen ihre Lasten auf dem Rücken tragen oder auf Schlitten ziehen. Das war viel anstrengender. Die ersten Räder waren ganz aus Holz.

Archäologen haben mehrere Gräber aus der Jungsteinzeit gefunden. Die Toten wurden also begraben. Zudem fand man oft auch Beigaben. Das konnten wertvolle Gegenstände wie Werkzeuge, Gefäße oder Schmuck sein, die man den Toten mit ins Grab legte. Womöglich glaubten die Menschen also, dass die Toten sie in einem Leben nach dem Tod noch gebrauchen könn. Vielleicht gab es auch bereits erste Religionen.

Überhaupt haben Archäologen einige Entdeckungen gemacht, die zeigen, dass die Menschen der Jungsteinzeit sich schon viele Fragen über die Welt, in der sie lebten, gestellt haben. Man hat zum Beispiel viele Megalithen gefunden: das sind große Steine, die aufgerichtet wurden. Einige davon sind wahrscheinlich ganz bewusst nach dem Stand der Sonne ausgerichtet. Demnach hatten die Erbauer bereits einige Kenntnisse in Astronomie.


Wie endete die Jungsteinzeit?

Eine Axt aus Kupfer.

Die Jungsteinzeit endet damit, dass die Menschen einen neuen Werkstoff für sich entdeckten: Metall. Vor allem Metalle wie Gold und Silber waren den Menschen schon länger bekannt. Anfangs benutzten sie sie in reiner Form wie andere Steine auch, also als Nugget. Man sagt „Nagget“. Sie stellten daraus vor allem Schmuckstücke her.

Schließlich fanden sie heraus, dass man Metalle durch Erhitzen und Schmelzen besser weiterverarbeiten kann. So ließen sich auch Werkzeuge und Waffen aus Kupfer herstellen. Heute sprechen wir von der Kupfersteinzeit. In dieser Übergangszeit hat auch die berühmte Gletschermumie Ötzi gelebt.

Die ersten Gegenstände aus Kupfer waren aber noch nicht besonders stabil und wurden schnell stumpf. Sie waren dadurch nicht besser, als Gegenstände aus Feuerstein. Zudem waren sie viel aufwendiger herzustellen. Wahrscheinlich aber brachten diese Gegenstände ihrem Besitzer Ansehen und Macht.

Definitiv durchsetzen konnten sich Metalle als Werkstoff als man beim Schnelzen etwas Zinn unter das Kupfer mischte. Dadurch entstand eine neue Legierung, also eine Mischung aus zwei Metallen: Bronze. Bronze ist wesentlich härter als Kupfer und so ließen sich wesentlich bessere Waffen und Werkzeuge herstellen. Stein wurde damit als Werkstoff abgelöst. Man spricht von der Bronzezeit.

Die Kupfersteinzeit begann vor gut 7.000 Jahren zunächst im Südosten von Europa und im Nahen Osten. Durch Händler und andere Reisende verbreitete sich der neue Werkstoff im Laufe der Jahrhunderte in alle anderen Gebiete. Die Bronze begann sich vor etwa 5.000 Jahren durchzusetzen. Das Ende der Jungsteinzeit hat also kein klares Datum. Es war vielmehr ein langer, allmählicher Übergang in dem Kupfer und Bronze mehr und mehr an Bedeutung gewannen. Dieser Übergang fand je nach Ort mehrere hundert Jahre früher oder später statt.



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