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Igel: Unterschied zwischen den Versionen

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(Das mit der Milch kann tödlich für Igel sein, siehe Wikipedia. Wir haben dazu einen Hinweis per Mail bekommen - vielen Dank dafür!)
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Der Igel ist ein kleines [[Säugetier]]. Es gibt 25 Arten, die in [[Europa]], [[Asien]] und [[Afrika]] leben. Manche dieser Arten haben Stacheln, andere nicht. Das deutsche [[Wort]] ist schon sehr alt: Schon im 9. [[Jahrhundert]] gab es das Wort „igil“, das so viel wie „[[Schlange]]nfresser“ heißt.
Der Igel ist ein kleines [[Säugetier]]. Es gibt 25 Arten, die in [[Europa]], [[Asien]] und [[Afrika]] leben. Manche dieser Arten haben Stacheln, andere nicht. Das deutsche [[Wort]] ist schon sehr alt: Schon im 9. [[Jahrhundert]] gab es das Wort „igil“, das so viel wie „[[Schlange]]nfresser“ heißt.


Am Bauch und im Gesicht hat der Igel einfaches Fell. Die Stacheln auf dem Rücken sind eigentlich hohle [[Haar]]e. Durch die [[Evolution]] sind sie so hart und spitz geworden, dass Igel sich damit schützen können. Bei Gefahr rollt der Igel sich zusammen. Dann sieht er aus wie eine [[Kugel]], die überall Stacheln hat.  
Am [[Bauch]] und im Gesicht hat der Igel einfaches [[Fell]]. Die Stacheln auf dem [[Rücken]] sind eigentlich hohle [[Haar]]e. Durch die [[Evolution]] sind sie so hart und spitz geworden, dass Igel sich damit schützen können. Bei Gefahr rollt der Igel sich zusammen. Dann sieht er aus wie eine [[Kugel]], die überall Stacheln hat.  


Die bekanntesten Igel in Westeuropa sind die Braunbrustigel. Sie leben gern auf Feldern mit Hecken und Gebüschen oder am Rand von [[Wald|Wäldern]]. Einige trauen sich aber auch in die [[Stadt|Städte]]. Sie fressen gern junge [[Mäuse]] und [[Vögel|Küken]], vor allem aber [[Insekten]].
Die bekanntesten Igel in Westeuropa sind die Braunbrustigel. Sie leben gern auf [[Acker|Feldern]] mit Hecken und Gebüschen oder am Rand von [[Wald|Wäldern]]. Einige trauen sich aber auch in die [[Städte]]. Sie fressen gern junge [[Maus (Tier)|Mäuse]] und [[Vögel|Küken]], vor allem aber [[Insekten]].


==Wie leben Igel?==
==Wie leben Igel?==
Igel schlafen am [[Tag und Nacht|Tag]] in einer Höhle, die sie in die weiche [[Erdboden|Erde]] gegraben haben. In der Dämmerung und in der Nacht suchen sie sich ihre Nahrung: [[Käfer]] und Käferlarven, [[Raupe]]n, [[Regenwurm|Regenwürmer]], [[Tausendfüßer]], [[Heuschrecke]]n, [[Ameise]]n und viele andere kleine [[Tiere]]. Sehr gerne fressen sie auch [[Schnecken]] mit und ohne Gehäuse. Deshalb sind Igel in einem Garten sehr nützlich.
Igel schlafen am [[Tag]] in einer Höhle, die sie in die weiche [[Erdboden|Erde]] gegraben haben. In der [[Tag und Nacht#Was liegt zwischen Tag und Nacht?|Dämmerung]] und in der Nacht suchen sie sich ihre Nahrung: [[Käfer]] und Käferlarven, [[Raupe]]n, [[Regenwurm|Regenwürmer]], [[Tausendfüßer]], [[Heuschrecke]]n, [[Ameise]]n und viele andere kleine [[Tiere]]. Sehr gerne fressen sie auch [[Schnecken]] mit und ohne Gehäuse. Deshalb sind Igel in einem Garten sehr nützlich.


Igel leben meist allein. Im [[Sommer]] treffen sie sich zur [[Sexualität|Paarung]]. Die Mutter trägt die Jungen fünf Wochen lang in ihrem Bauch. Sie bringt meist etwa vier Jungtiere zur Welt. Sie sind taub und blind und haben ganz weiche Stacheln. Sechs Wochen lang trinken die Jungen [[Milch]] bei ihrer Mutter. Zwei bis drei Monate nach der [[Geburt]] verlassen sie die Mutter und die Geschwister.
Igel leben meist allein. Im [[Sommer]] treffen sie sich zur [[Sexualität|Paarung]]. Die Mutter trägt die Jungen fünf [[Woche]]n lang in ihrem Bauch. Sie bringt meist etwa vier Jungtiere zur Welt. Sie sind taub und blind und haben ganz weiche Stacheln. Sechs [[Woche]]n lang trinken die Jungen [[Milch]] bei ihrer Mutter. Zwei bis drei [[Monat]]e nach der [[Geburt]] verlassen sie die Mutter und die [[Verwandtschaft|Geschwister]].


Junge Igel müssen sehr viel fressen, denn Igel machen einen [[Winterschlaf]]. Sie sparen damit [[Energie]], denn bei Kälte finden sie nichts zu fressen. Wenn ihr Nest an der [[Sonne]] liegt, können sie aber auch aufwachen. Wenn das Nest zerstört wird, müssen sie sich ein neues suchen. Igel können also auch im [[Winter]] wach sein. Falls man sie füttern möchte, gibt man ihnen am besten Trockenfutter für [[Katzen]].  
Junge Igel müssen sehr viel fressen, denn Igel machen einen [[Winterschlaf]]. Sie sparen damit [[Energie]], denn bei Kälte finden sie nichts zu fressen. Wenn ihr [[Nest]] an der [[Sonne]] liegt, können sie aber auch aufwachen. Wenn das Nest zerstört wird, müssen sie sich ein neues suchen. Igel können also auch im [[Winter]] wach sein.  


==Soll man Igel füttern?==
[[Datei:Erinaceus europaeus in Avesta 02.jpg|mini|Ein junger Igel ist mit seiner Mutter unterwegs.]]
Den größten Gefallen macht man Igeln mit einem naturnahen Garten. Dort finden sie genügend Futter und Orte, an denen sie sich tagsüber verstecken können. Igel sind gefräßig und fressen auch manchmal zu viel, wenn man sie füttert. Das bekommt ihnen nicht. Manche legen sich dann auch nicht zum Winterschlaf hin.
Füttern sollte man Igel deshalb nur, wenn es wirklich notwendig ist. Das ist so, wenn Igel zu früh aus dem Winterschlaf erwachen und der Boden noch gefroren ist. Dann muss man sich auf einer Igelstation eine Anleitung besorgen, wie die Futterstelle gebaut werden muss. Sonst fressen [[Katze]]n und [[Fuchs|Füchse]] mit, und alle stecken sich gegenseitig mit [[Krankheit]]en an.
Wenn ein junger Igel im Herbst noch nicht ein gutes halbes [[Kilogramm]] wiegt, kann man ihn ebenfalls füttern. Dazu muss man ihn aber immer wiegen. Damit man dann auch immer den richtigen Igel füttert, markiert man ihn am besten an einigen Stacheln mit [[Nagellack]]. Dann muss man allerdings jeden Abend raus. Lange suchen muss man ihn nicht: Sobald ein Igel zwei oder drei Mal am selben Ort und zur selben Zeit gefüttert wird, erscheint er dort pünktlich wie eine [[Uhr]]. Wenn er sein richtiges Gewicht erreicht hat, hört man mit dem Füttern wieder auf.
Igel vertragen nur Katzenfutter. Viel anderes Futter mögen sie zwar auch, aber es macht sie krank. Deshalb darf man es ihnen nicht geben. Nasses Katzenfutter ist besser als trockenes.
== Wo leben Igel noch? ==
[[Datei:Pet Paraechinus aethiopicus (Desert Hedgehog) from the Kurdistan Region of Iraq, at lunchtime 10.jpg|mini|Außer den Wüstenigeln gibt es zum Beispiel noch den Eigentlichen Langohrigel. Er lebt vor allem im Westen von [[Asien]] in Steppen und Wüsten. Dieser hier wohnt in einem Zoo im kurdischen Teil des [[Irak]].]]
Es gibt vier Arten der Wüstenigel. Sie leben in [[Wüste|Wüsten]] oder [[Steppe|Steppen]]. Das sind der Äthopische Igel im Norden von [[Afrika]] und der Brandts Igel, der in Arabien und im Iran lebt. In [[Indien]] und in [[Pakistan]] lebt der Indische Igel, und im Süden von Indien findet man den Nacktbauchigel. Dieser wird manchmal von Menschen gejagt, weil er angeblich wundersam Krankheiten heilen kann.
Wie ihre europäischen Verwandten sind sie nachtaktiv: Tagsüber schlafen sie zwischen Felsen oder in Bauten, die sie selber graben. Winterschlaf halten sie nur, wenn sie in einer kühlen Gegend leben.
Die Wüstenigel fressen Fleisch. Das können Insekten oder auch Eier und Echsen sein. Wüstenigel kämpfen auch gegen richtig gefährliche Tiere, nämlich [[Skorpion|Skorpione]] und [[Schlangen]]. Schlangengift können Igel erstaunlich oft überleben.
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Baby Erinaceus europaeus (10).jpg|Igel-Baby
File:Erinacius (hedgehog) - Der naturen bloeme - Jacob van Maerlant - KB KA 16 - 057r a2.jpg|Ein Igel in einem Buch aus dem [[Mittelalter]]
Baby Erinaceus europaeus (10).jpg|Ein Igel-Baby
Baby Erinaceus europaeus (3).jpg|Hier sieht man gut den [[Bauchnabel]].
Baby Erinaceus europaeus (3).jpg|Hier sieht man gut den [[Bauchnabel]].
Erinaceus europaeus in Avesta 02.jpg|Ein junger Igel mit seiner Mutter.
Erinaceus europaeus.jpg|Igel auf der Suche nach [[Ernährung|Nahrung]]
Erinaceus europaeus.jpg|Igel auf der Suche nach [[Ernährung|Nahrung]]
Erinaceus roumanicus at night.JPG|Igel schlafen am Tag und sind nachts wach.
Erinaceus roumanicus at night.JPG|Igel schlafen am Tag und sind nachts wach.
File:Spines of Erinaceus europaeus.JPG|Igel-Stacheln von nahem
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[[Kategorie:Tiere und Natur]]
[[Kategorie:Tiere und Natur]]

Version vom 15. Januar 2023, 00:39 Uhr

Ein Braunbrustigel oder Westeuropäischer Igel. Es gibt ihn in ganz Europa, aber nicht überall ist er die häufigste Art.
Ein Stacheligel von unten gesehen

Der Igel ist ein kleines Säugetier. Es gibt 25 Arten, die in Europa, Asien und Afrika leben. Manche dieser Arten haben Stacheln, andere nicht. Das deutsche Wort ist schon sehr alt: Schon im 9. Jahrhundert gab es das Wort „igil“, das so viel wie „Schlangenfresser“ heißt.

Am Bauch und im Gesicht hat der Igel einfaches Fell. Die Stacheln auf dem Rücken sind eigentlich hohle Haare. Durch die Evolution sind sie so hart und spitz geworden, dass Igel sich damit schützen können. Bei Gefahr rollt der Igel sich zusammen. Dann sieht er aus wie eine Kugel, die überall Stacheln hat.

Die bekanntesten Igel in Westeuropa sind die Braunbrustigel. Sie leben gern auf Feldern mit Hecken und Gebüschen oder am Rand von Wäldern. Einige trauen sich aber auch in die Städte. Sie fressen gern junge Mäuse und Küken, vor allem aber Insekten.

Wie leben Igel?

Igel schlafen am Tag in einer Höhle, die sie in die weiche Erde gegraben haben. In der Dämmerung und in der Nacht suchen sie sich ihre Nahrung: Käfer und Käferlarven, Raupen, Regenwürmer, Tausendfüßer, Heuschrecken, Ameisen und viele andere kleine Tiere. Sehr gerne fressen sie auch Schnecken mit und ohne Gehäuse. Deshalb sind Igel in einem Garten sehr nützlich.

Igel leben meist allein. Im Sommer treffen sie sich zur Paarung. Die Mutter trägt die Jungen fünf Wochen lang in ihrem Bauch. Sie bringt meist etwa vier Jungtiere zur Welt. Sie sind taub und blind und haben ganz weiche Stacheln. Sechs Wochen lang trinken die Jungen Milch bei ihrer Mutter. Zwei bis drei Monate nach der Geburt verlassen sie die Mutter und die Geschwister.

Junge Igel müssen sehr viel fressen, denn Igel machen einen Winterschlaf. Sie sparen damit Energie, denn bei Kälte finden sie nichts zu fressen. Wenn ihr Nest an der Sonne liegt, können sie aber auch aufwachen. Wenn das Nest zerstört wird, müssen sie sich ein neues suchen. Igel können also auch im Winter wach sein.

Soll man Igel füttern?

Ein junger Igel ist mit seiner Mutter unterwegs.

Den größten Gefallen macht man Igeln mit einem naturnahen Garten. Dort finden sie genügend Futter und Orte, an denen sie sich tagsüber verstecken können. Igel sind gefräßig und fressen auch manchmal zu viel, wenn man sie füttert. Das bekommt ihnen nicht. Manche legen sich dann auch nicht zum Winterschlaf hin.

Füttern sollte man Igel deshalb nur, wenn es wirklich notwendig ist. Das ist so, wenn Igel zu früh aus dem Winterschlaf erwachen und der Boden noch gefroren ist. Dann muss man sich auf einer Igelstation eine Anleitung besorgen, wie die Futterstelle gebaut werden muss. Sonst fressen Katzen und Füchse mit, und alle stecken sich gegenseitig mit Krankheiten an.

Wenn ein junger Igel im Herbst noch nicht ein gutes halbes Kilogramm wiegt, kann man ihn ebenfalls füttern. Dazu muss man ihn aber immer wiegen. Damit man dann auch immer den richtigen Igel füttert, markiert man ihn am besten an einigen Stacheln mit Nagellack. Dann muss man allerdings jeden Abend raus. Lange suchen muss man ihn nicht: Sobald ein Igel zwei oder drei Mal am selben Ort und zur selben Zeit gefüttert wird, erscheint er dort pünktlich wie eine Uhr. Wenn er sein richtiges Gewicht erreicht hat, hört man mit dem Füttern wieder auf.

Igel vertragen nur Katzenfutter. Viel anderes Futter mögen sie zwar auch, aber es macht sie krank. Deshalb darf man es ihnen nicht geben. Nasses Katzenfutter ist besser als trockenes.

Wo leben Igel noch?

Außer den Wüstenigeln gibt es zum Beispiel noch den Eigentlichen Langohrigel. Er lebt vor allem im Westen von Asien in Steppen und Wüsten. Dieser hier wohnt in einem Zoo im kurdischen Teil des Irak.

Es gibt vier Arten der Wüstenigel. Sie leben in Wüsten oder Steppen. Das sind der Äthopische Igel im Norden von Afrika und der Brandts Igel, der in Arabien und im Iran lebt. In Indien und in Pakistan lebt der Indische Igel, und im Süden von Indien findet man den Nacktbauchigel. Dieser wird manchmal von Menschen gejagt, weil er angeblich wundersam Krankheiten heilen kann.

Wie ihre europäischen Verwandten sind sie nachtaktiv: Tagsüber schlafen sie zwischen Felsen oder in Bauten, die sie selber graben. Winterschlaf halten sie nur, wenn sie in einer kühlen Gegend leben.

Die Wüstenigel fressen Fleisch. Das können Insekten oder auch Eier und Echsen sein. Wüstenigel kämpfen auch gegen richtig gefährliche Tiere, nämlich Skorpione und Schlangen. Schlangengift können Igel erstaunlich oft überleben.




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