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Holzkohle: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
(So kenne ich es historisch)
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==Wozu braucht man Holzkohle?==
==Wozu braucht man Holzkohle?==
Heute kennt man die Holzkohle vor allem vom Grill her. Sie brennt nicht, sondern sie verglüht. So wird das Grillgut nicht schwarz. Zudem entsteht kein Rauch. Das möchten schon die reichen Leute im [[Mittelalter]]: In den Räumen ohne Kamin stellten sie im [[Winter]] [[Eisen|eiserne]] Holzkohlebecken auf, um sich daran zu wärmen.
Heute kennt man die Holzkohle vor allem vom Grill her. Sie brennt nicht, sondern sie verglüht. So wird das Grillgut nicht schwarz. Zudem entsteht kein Rauch. Das machten schon die reichen Leute im [[Mittelalter]]: In den Räumen ohne Kamin stellten sie im [[Winter]] [[Eisen|eiserne]] Holzkohlebecken auf, um sich daran zu wärmen.


Der größte Vorteil der Holzkohle liegt darin, dass sie mehr Hitze liefert als Holz. Bereits für die Herstellung von [[Bronze]] brauchte man deshalb Holzkohle. Die [[Industrie|Eisenindustrie]] verschlimmerte die Lage so weit, dass es beispielsweise in [[England]] im 18. Jahrhundert fast keine Wälder mehr gab. Die Menschen entwickelten dann eine [[Technik]], wie man [[Kohle]] in Koks umwandeln konnte. Damit beheizten sie die [[Hochofen|Hochöfen]] zur Herstellung von [[Stahl]]. Somit brauchte man weniger Holzkohle, und die Wälder erholten sich wieder. Die [[Schmied|Kunstschmiede]] arbeiten heute noch oft mit Holzkohle.
Der größte Vorteil der Holzkohle liegt darin, dass sie mehr Hitze liefert als Holz. Bereits für die Herstellung von [[Bronze]] brauchte man deshalb Holzkohle. Die [[Industrie|Eisenindustrie]] verschlimmerte die Lage so weit, dass es beispielsweise in [[England]] im 18. Jahrhundert fast keine Wälder mehr gab. Die Menschen entwickelten dann eine [[Technik]], wie man [[Kohle]] in Koks umwandeln konnte. Damit beheizten sie die [[Hochofen|Hochöfen]] zur Herstellung von [[Stahl]]. Somit brauchte man weniger Holzkohle, und die Wälder erholten sich wieder. Die [[Schmied|Kunstschmiede]] arbeiten heute noch oft mit Holzkohle.

Version vom 11. November 2016, 19:10 Uhr

Ein Kohlenmeiler in Westfalen: Schon in der Bronzezeit haben Menschen ganz ähnlich Holzkohle hergestellt.
So wird ein Kohlenmeiler aufgebaut, mit Erde eingedeckt und dann in einen kontrollierten Brand gesteckt.

Holzkohle besteht aus Holz, meistens aus Buche. Der Meiler wird aufgeschichtet und zuerst mit Tannenästen, dann mit Erde eingedeckt. Anschließend wird der Meiler unten an mehreren Stellen angezündet. Ein Mann beaufsichtigt den Brand. Sein Beruf heißt Köhler. Der ganze Betrieb ist eine Köhlerei. Diese Technik ist seit der Bronzezeit bekannt.

Wegen der Decke aus Erde kann das Holz nicht verbrennen, sondern nur verkohlen. Die Feuchtigkeit im Holz verdampft und entweicht durch die Löcher. Die Aufgabe des Köhlers ist es, den Brand zu regeln, indem er die Luftlöcher vergrößert oder verschließt. Der Brand darf nicht erlöschen, es darf aber auch kein Vollbrand ausbrechen. Sonst war die Arbeit vergeblich.

Je nach Größe des Kohlenmeilers dauert es mehrere Tage oder Wochen, bis aus dem Holz Holzkohle geworden ist. Dann wird der Meiler abgedeckt und mit Wasser gelöscht. Wegen der Verdampfung des Wassers hat das Holz zwei Drittel seines Gewichts verloren.

Wozu braucht man Holzkohle?

Heute kennt man die Holzkohle vor allem vom Grill her. Sie brennt nicht, sondern sie verglüht. So wird das Grillgut nicht schwarz. Zudem entsteht kein Rauch. Das machten schon die reichen Leute im Mittelalter: In den Räumen ohne Kamin stellten sie im Winter eiserne Holzkohlebecken auf, um sich daran zu wärmen.

Der größte Vorteil der Holzkohle liegt darin, dass sie mehr Hitze liefert als Holz. Bereits für die Herstellung von Bronze brauchte man deshalb Holzkohle. Die Eisenindustrie verschlimmerte die Lage so weit, dass es beispielsweise in England im 18. Jahrhundert fast keine Wälder mehr gab. Die Menschen entwickelten dann eine Technik, wie man Kohle in Koks umwandeln konnte. Damit beheizten sie die Hochöfen zur Herstellung von Stahl. Somit brauchte man weniger Holzkohle, und die Wälder erholten sich wieder. Die Kunstschmiede arbeiten heute noch oft mit Holzkohle.

Am Ende des Mittelalters brauchte man Holzkohlepulver, um zusammen mit anderen Materialien Schwarzpulver herzustellen. Das brauchte man als Schießpulver in Pistolen, Gewehren und Kanonen. Auch als Sprengmittel wurde es eingesetzt. Erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts wurden noch stärkere Sprengmittel entwickelt, etwa Nitroglycerin und Dynamit.

In einzelnen Ländern wird heute noch so viel Holzkohle verwendet, dass der Wald darunter leidet. In Haiti liefert Holzkohle mehr als die Hälfte der gesamten Energie. Auch in Madagaskar verschwinden immer mehr Wälder wegen der Köhlerei.