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Hochkultur: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Centres of origin and spread of agriculture.svg|mini|Die Karte zeigt, wie die Landwirtschaft sich ausgebreitet hat. Sie kam aus Gebieten mit Hochkulturen, die hier grün dargestellt sind. Dies fand aber nicht überall gleichzeitig statt und dauerte meist sehr lange.]]
[[Datei:CMOC Treasures of Ancient China exhibit - bronze battle axe.jpg|mini|Aus dem alten China: Dies ist eine Streitaxt, also eine Axt für den Krieg, aus [[Bronze]]. Sie stammt aus der Zeit der Shang-Dynastie. Diese Familie herrschte vor 3000 bis 3400 Jahren.]]
Eine Hochkultur ist ein Volk oder eine Gruppe von Völkern im [[Altertum]]. In der Vorgeschichte, vor dem Altertum, lebten die Menschen noch in ganz kleinen Gruppen, doch langsam wurden manche Gruppen immer größer. Typisch für eine Hochkultur sind eine gemeinsame [[Schrift]], [[Religion]] und [[Kultur]]. Frühe Hochkulturen waren unter anderem das [[Altes Ägypten|Alte Ägypten]], Babylon und das alte [[China]].  
Mit Hochkultur meint man bestimmte Gesellschaften in der [[Geschichte]] der Menschen. Eine [[Kultur]] ist in diesem Sinne eine große Gruppe von Menschen, die etwas auf eine ähnliche Weise tun. Sie leben vielleicht in verschiedenen Dörfern oder Städten, dennoch gehören sie zur selben Kultur.  


Der erste Schritt zur Entstehung einer Hochkultur war die [[Landwirtschaft]]. Von Landwirtschaft spricht man, wenn Bauern auf einem Stück Land [[Pflanze]]n und [[Tier]]e für Nahrung und andere Zwecke nutzen. Man hatte es zum Beispiel gut, wenn man an einem großen [[Fluss]] wie dem [[Nil]] lebte. Denn dort hatte man frisches [[Wasser]], konnte Fische fangen und das Land neben den Flüssen war meist sehr fruchtbar. Es gab viel Getreide, das man zu Mehl mahlen konnte, um davon Brot zu backen. Auf dem Fluss fuhren vielleicht [[Schiff|Schiffe]], mit denen man Handel treiben konnte. So gab es mit der [[Zeit]] immer mehr zu essen für immer mehr Menschen.  
Wissenschaftler haben die Überreste vieler Kulturen im Erdboden gefunden. Die Menschen einer Kultur begruben zum Beispiel ihre Toten auf ähnliche Weise. Oder die Gefäße aus Ton waren ähnlich.


Eine große Menge Menschen schaffte gemeinsam mehr und man konnte sich die Arbeit besser aufteilen. Irgendwann brauchte es Schriftzeichen und [[Zahl]]en, um sich Dinge notieren zu können. Wenn eine Hochkultur viele Soldaten hatte, hat sie sich besser verteidigen können – oder andere angreifen.
Hochkulturen waren vor vielen Jahrhunderten Kulturen mit ziemlich vielen Menschen. Diese Menschen hatten Städte und übten verschiedene Berufe aus, das heißt, nicht alle waren [[Landwirt|Bauern]]. Zu einer Hochkultur gehören eine gemeinsame [[Schrift]], [[Religion]] und eine [[Armee]].


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Hochkulturen gab es zum Beispiel im Alten [[Orient]]. Die bekanntesten Beispiele dafür sind das [[Altes Ägypten|Alte Ägypten]] und [[Babylonien]]. Auch in Gebieten, die heute in [[Indien]] und [[China]] liegen, gab es welche. Sie alle entstanden und vergingen [[Zeitrechnung|vor Christi Geburt]].
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Auch in [[Amerika]] gab es Hochkulturen bevor die [[Europa|europäischen]] Eroberer kamen, zum Beispiel die [[Azteken]], [[Maya]] und [[Inka]]. Diese Hochkulturen gab jedoch es zum Teil erst nach Christi Geburt, also nach dem Beginn unserer Zeitrechnung vor etwa 2000 Jahren.
 
Das [[Römisches Reich|Römische Reich]] und das [[Altes Griechenland|Alte Griechenland]] zählt man nicht zu den Hochkulturen. Man kann nicht genau sagen, woran das liegt. Zudem haben nicht alle [[Wissenschaft]]ler die gleiche Meinung darüber, welches eine Hochkultur ist und welches nicht.
 
Die alten Hochkulturen gibt es nicht mehr. Manchmal sind ihre Gebiete von einer anderen Gruppe erobert worden. Bei anderen weiß man nicht mehr, warum die Hochkultur geendet hat. Vielleicht haben ihre Angehörigen sich zerstritten, oder das [[Klima]] hat sich geändert, so dass sie kein [[Wasser]] oder keine [[Ernährung|Nahrung]] mehr hatten.
 
Manche Wissenschaftler mögen das Wort Hochkultur nicht. Das könnte sich so anhören, als denke man schlecht über eine Kultur, die keine Hochkultur ist. Sie sagen daher: komplexe Kultur, weil sie eine vielfältige Gesellschaft kennt. Das Wort Hochkultur nutzt man übrigens noch anders: Hochkultur kann in einer Gesellschaft die Kultur der reichen und mächtigen Leute sein. Die übrigen Leute haben dann eine Volkskultur.
 
==Wie entstanden Hochkulturen?==
[[Datei: Karte Hochkulturen.png|mini|Diese [[Landkarte|Karte]] zeigt, wo es früher Hochkulturen gab. Die Zeitstrahlen unten stellen dar, in welchem [[Zeit]]raum es diese Hochkulturen gab.]]
Der erste Schritt zur Entstehung einer Hochkultur war immer die [[Landwirtschaft]]. Darunter versteht man, dass Menschen auf einem Stück Land [[Pflanzen]] und [[Tiere]] für [[Nahrung]] und andere Zwecke nutzen. Dazu brauchte es fruchtbares [[Acker]]land und genügend [[Wasser]]. Kam dieses von einem [[Fluss]], begünstigte dies auch noch den Handel mit anderen Völkern und den [[Fisch]]fang.
 
Durch [[Erfindung]]en entwickelten sich viele verschiedene [[Beruf]]e. Es [[Nahrung|ernährte]] sich also nicht mehr jede [[Familie]] selbst, nähte die [[Kleidung|Kleider]] und schnitzte ihre Werkzeuge aus [[Holz]]. Sie teilten sich die Arbeit untereinander auf. Das nennt man „Arbeitsteilung“. Es gab [[Bauer]]n, [[Töpferei|Töpfer]], Baumeister, Hersteller von [[Bronze]] und viele andere. Dann tauschten oder kauften sie untereinander, was sie brauchten. So entstand [[Handel]].
 
Mit gutem Land, genügend Wasser, einer guten Arbeitsteilung und einer geschickten [[Organisation]] entstanden mehr Nahrung und andere Güter als man gerade brauchte. Damit konnten Vorräte für schlechte Zeiten angelegt werden. Auch mussten sich lange nicht mehr alle Menschen darum kümmern und sorgen, was wirklich notwendig war. So konnte ein Teil als Künstler, [[Priester]] oder [[Soldat]] arbeiten.
 
Es gab auch [[Politik]]er und [[Beamter|Beamte]], die sich um die Organisation des [[Staat]]es kümmerten. Um das zu regeln, brauchte man Schriftzeichen und [[Zahl|Zahlen]], um sich eine [[Information]] notieren zu können. Das war wichtig, wenn man sich etwas für lange Zeit merken und auch Botschaften verschicken wollte. Je mehr Menschen in einer Hochkultur zusammen lebten, desto mehr wurde gemeinsam geregelt.
 
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File:Semerkhet Vase.jpg|Vor 6000 Jahren im [[Altes Ägypten|Alten Ägypten]]: Die Inschrift auf dieser Vase berichtet von der Reise eines Königs.
File:Louvre-Lens Kudurru de Babylone Cassita (Louvre, S.XII).jpg|Ein Grenzstein im alten [[Babylonien|Babylon]]. Er zeigt [[Götter]] und Zeichen für Götter.
File:Caral-35.jpg|[[Ruine]]n in der heiligen Stadt der Caral-Supe. Das war vor 5000 Jahren die früheste Hochkultur in [[Amerika]].
File:Bull leaping minoan fresco archmus Heraklion.jpg|Die minoische Kultur entstand auf der Insel [[Kreta]]. Auf diesem alten Bild sieht man einen Mann, der über einen Stier springt.
File:Xerxes Cuneiform Van.JPG|Diese Inschrift in [[Keilschrift]] ist etwa 2500 Jahre alt. Der [[Persien|persische]] König Xerxes hat sie an einer Festung anbringen lassen.
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[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Geschichte]]

Aktuelle Version vom 14. November 2023, 22:12 Uhr

Aus dem alten China: Dies ist eine Streitaxt, also eine Axt für den Krieg, aus Bronze. Sie stammt aus der Zeit der Shang-Dynastie. Diese Familie herrschte vor 3000 bis 3400 Jahren.

Mit Hochkultur meint man bestimmte Gesellschaften in der Geschichte der Menschen. Eine Kultur ist in diesem Sinne eine große Gruppe von Menschen, die etwas auf eine ähnliche Weise tun. Sie leben vielleicht in verschiedenen Dörfern oder Städten, dennoch gehören sie zur selben Kultur.

Wissenschaftler haben die Überreste vieler Kulturen im Erdboden gefunden. Die Menschen einer Kultur begruben zum Beispiel ihre Toten auf ähnliche Weise. Oder die Gefäße aus Ton waren ähnlich.

Hochkulturen waren vor vielen Jahrhunderten Kulturen mit ziemlich vielen Menschen. Diese Menschen hatten Städte und übten verschiedene Berufe aus, das heißt, nicht alle waren Bauern. Zu einer Hochkultur gehören eine gemeinsame Schrift, Religion und eine Armee.

Hochkulturen gab es zum Beispiel im Alten Orient. Die bekanntesten Beispiele dafür sind das Alte Ägypten und Babylonien. Auch in Gebieten, die heute in Indien und China liegen, gab es welche. Sie alle entstanden und vergingen vor Christi Geburt.

Auch in Amerika gab es Hochkulturen bevor die europäischen Eroberer kamen, zum Beispiel die Azteken, Maya und Inka. Diese Hochkulturen gab jedoch es zum Teil erst nach Christi Geburt, also nach dem Beginn unserer Zeitrechnung vor etwa 2000 Jahren.

Das Römische Reich und das Alte Griechenland zählt man nicht zu den Hochkulturen. Man kann nicht genau sagen, woran das liegt. Zudem haben nicht alle Wissenschaftler die gleiche Meinung darüber, welches eine Hochkultur ist und welches nicht.

Die alten Hochkulturen gibt es nicht mehr. Manchmal sind ihre Gebiete von einer anderen Gruppe erobert worden. Bei anderen weiß man nicht mehr, warum die Hochkultur geendet hat. Vielleicht haben ihre Angehörigen sich zerstritten, oder das Klima hat sich geändert, so dass sie kein Wasser oder keine Nahrung mehr hatten.

Manche Wissenschaftler mögen das Wort Hochkultur nicht. Das könnte sich so anhören, als denke man schlecht über eine Kultur, die keine Hochkultur ist. Sie sagen daher: komplexe Kultur, weil sie eine vielfältige Gesellschaft kennt. Das Wort Hochkultur nutzt man übrigens noch anders: Hochkultur kann in einer Gesellschaft die Kultur der reichen und mächtigen Leute sein. Die übrigen Leute haben dann eine Volkskultur.

Wie entstanden Hochkulturen?

Diese Karte zeigt, wo es früher Hochkulturen gab. Die Zeitstrahlen unten stellen dar, in welchem Zeitraum es diese Hochkulturen gab.

Der erste Schritt zur Entstehung einer Hochkultur war immer die Landwirtschaft. Darunter versteht man, dass Menschen auf einem Stück Land Pflanzen und Tiere für Nahrung und andere Zwecke nutzen. Dazu brauchte es fruchtbares Ackerland und genügend Wasser. Kam dieses von einem Fluss, begünstigte dies auch noch den Handel mit anderen Völkern und den Fischfang.

Durch Erfindungen entwickelten sich viele verschiedene Berufe. Es ernährte sich also nicht mehr jede Familie selbst, nähte die Kleider und schnitzte ihre Werkzeuge aus Holz. Sie teilten sich die Arbeit untereinander auf. Das nennt man „Arbeitsteilung“. Es gab Bauern, Töpfer, Baumeister, Hersteller von Bronze und viele andere. Dann tauschten oder kauften sie untereinander, was sie brauchten. So entstand Handel.

Mit gutem Land, genügend Wasser, einer guten Arbeitsteilung und einer geschickten Organisation entstanden mehr Nahrung und andere Güter als man gerade brauchte. Damit konnten Vorräte für schlechte Zeiten angelegt werden. Auch mussten sich lange nicht mehr alle Menschen darum kümmern und sorgen, was wirklich notwendig war. So konnte ein Teil als Künstler, Priester oder Soldat arbeiten.

Es gab auch Politiker und Beamte, die sich um die Organisation des Staates kümmerten. Um das zu regeln, brauchte man Schriftzeichen und Zahlen, um sich eine Information notieren zu können. Das war wichtig, wenn man sich etwas für lange Zeit merken und auch Botschaften verschicken wollte. Je mehr Menschen in einer Hochkultur zusammen lebten, desto mehr wurde gemeinsam geregelt.




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