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Hieroglyphen: Unterschied zwischen den Versionen

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[[File:Egypte louvre 144 hieroglyphes.jpg|thumb|Ägyptische Hieroglyphen]]
[[Datei:Karnak titul ramses 2c.jpg|mini|Ägyptische Hieroglyphen auf Stein in einem ägyptischen Tempel: Links und rechts steht das Henkelkreuz. Es bedeutet „Leben“. Die Binse und die [[Biene]] stehen für Unter- und Oberägypten. Der König herrschte also über beide Teile Ägyptens. Es folgt eine Kartusche, gemeint sind damit die umrandeten Hieroglyphen. Daran kann man erkennen, dass es sich den Namen eines [[Pharao]]s handelt. Es ist in diesem Fall der Pharao Ramses. Sein Name beginnt mit „ra“. Das wurde wie das Wort für [[Sonne]], „ra“, ausgesprochen.]]
[[File:Brique modelée de Comalcalco, Mexique.jpg|mini|Der Comalcalco-Ziegel aus Mexiko mit Maya-Hieroglyphen]]
Hieroglyphen sind Schriftzeichen, die aus Bildern bestehen. Ein solches Bild kann für einen [[Laut]], eine [[Silbe]] oder ein ganzes [[Wort]] stehen. Das [[Altgriechische Sprache|altgriechische]] Wort „hieros“ bedeutet „heilig“, „glyphe“ ist etwas, das eingegraben wurde. Es sind also heilige Zeichen, meist in [[Stein]] geritzt oder gemeißelt. Die alten Ägypter selbst nannten ihre [[Schrift]] die „Schrift der Gottesworte“.  
Hieroglyphen sind Schriftzeichen, die aus Bildern bestehen. Ein solches Bild kann für einen [[Laut]], eine [[Silbe]] oder ein ganzes [[Wort]] stehen. Das altgriechische Wort „hieros“ bedeutet „heilig“, „glyphe“ ist etwas, das eingegraben wurde. Es sind also heilige Zeichen, meist in Stein geritzt oder gemeißelt.


Die [[Altes Ägypten|alten Ägypter]] schrieben schon vor über 5.000 Jahren mit Hieroglyphen. Ursprünglich war es eine reine [[Schrift|Bilderschrift]] mit etwa 700 Zeichen. Später kamen auch Symbole für [[Laut|Mitlaute]] hinzu. Die Selbstlaute musste man sich also selber dazu denken. Falls zwei Folgen von Mitlauten auf verschiedene Art gelesen werden konnten, gab es auch noch Hilfszeichen. Das ist, wie wenn man auf [[Deutsche Sprache|Deutsch]] „Wrt“ schreiben würde. Das kann „Wort“, „Wert“ oder „Wirt“ bedeuten.  
Die [[Altes Ägypten|alten Ägypter]] schrieben schon vor über 5000 Jahren mit Hieroglyphen. Ursprünglich war es eine reine [[Schrift|Bilderschrift]] mit etwa 700 Zeichen. Später kamen auch [[Symbol]]e für [[Laut|Mitlaute]] hinzu. Die Selbstlaute musste man sich also selber dazu [[denken]]. Falls zwei Folgen von Mitlauten auf verschiedene Art [[Lesen|gelesen]] werden konnten, gab es auch noch Hilfszeichen. Das ist, wie wenn man auf [[Deutsch]] „Wrt“ schreiben würde. Das kann „[[Wort]]“, „Wert“ oder „Wirt“ bedeuten.  


Die Entzifferung gelang im Jahr 1822. [[Napoleon]]s Soldaten hatten den Stein von Rosetta gefunden. Darauf steht derselbe [[Text]] oben in Hieroglyphen, in der Mitte in einer demotischen Schrift und unten in Altgriechisch, was damals bekannt war. Damit konnten die Hieroglyphen entziffert werden.
==Seit wann kann man die Schriftzeichen wieder lesen? ==
Im Jahr 1799 besetzten französische Soldaten Teile von Ägypten. Damals wurde der Stein von Rosetta gefunden. Die Stadt Rosetta heißt heute Rashid. Auf dem Stein waren drei [[Text|Texte]], oder eigentlich ein Text in drei verschiedenen Sprachen.


Die Hieroglyphen der [[Maya]] sind die einzige bekannte Schrift in [[Amerika]] aus der Zeit vor [[Kolumbus]]. Sie bestand aus einer Mischung von Silbenzeichen und Bildzeichen. Im 16. Jahrhundert schrieb ein spanischer [[Entdecker]] das Maya-[[Alphabet]] mit lateinischen Schriftzeichen auf. Das sind die Schriftzeichen, die wir auch heute verwenden. Aber diese Aufzeichnungen gingen wieder verloren. Viele Forscher haben sich später mit der Maya-Schrift beschäftigt. Im Jahr 1983 waren neun von zehn Zeichen entziffert.
Der Stein wurde vor 2200 Jahren beschrieben, als griechische Herrscher in Ägypten regierten. Ägyptische [[Priester]] haben darin erklärt, wie der Herrscher verehrt werden sollte. Das taten sie auf [[Griechische Sprache|Griechisch]] für den Herrscher selbst. Demotisch war eine ägyptische Schrift, die man damals verwendet hat. Die Hieroglyphen hingegen waren schon damals sehr alt. Nur Priester konnten sie lesen und schreiben.


Die luwischen Hieroglyphen stammen aus Anatolien in der [[Türkei]]; sie sind bereits entziffert. Ebenso die Schrift der Mikmak-[[Indianer]] aus Nordamerika. Es gibt auch Hieroglyphen von der [[Insel]] [[Kreta]], die man noch nicht entziffern kann. Ebenso ist es bei der urartäischen Keilschrift. Davon hat man einfach noch zu wenige Beispiele gefunden.
In den Jahren nach 1799 haben Forscher wie Jean-François Champollion versucht, die Hieroglyphen auf dem Stein zu verstehen. Dabei half das Griechische auf dem Stein, denn Griechisch kannten viele Forscher gut. Sehr nützlich: Die Namen von Herrschern wurden mit einem Rand geschrieben, der sogenannten Kartusche. So konnte man den Namen im griechischen Text gut in den anderen Sprachen auf dem Stein wiederfinden. Im Jahr 1822 veröffentlichte Champollion ein Buch über seine Entzifferung.
 
== Was für ähnliche Schriften gab es? ==
Die Glyphen der [[Maya]] sind die einzige bekannte Schrift in [[Amerika]] aus der Zeit vor Ankunft des Entdeckers [[Christoph Kolumbus]]. Diese Schrift bestand aus einer Mischung von Silbenzeichen und Bildzeichen. Im 16. [[Jahrhundert]] schrieb ein spanischer [[Entdecker]] das Maya-[[Alphabet]] mit lateinischen Schriftzeichen auf, die wir auch heute verwenden. Aber diese Aufzeichnungen gingen wieder verloren. Viele [[Forscher]] haben sich später mit der Maya-Schrift beschäftigt. Im Jahr 1983 waren die allermeisten Zeichen entziffert.
 
Die luwischen Hieroglyphen stammen aus Anatolien in der [[Türkei]], sie sind auch bereits entziffert. Entziffert wurde auch die Schrift der Mikmak-[[Indianer]] aus [[Nordamerika]]. Es gibt auch Hieroglyphen von der [[Insel]] [[Kreta]], die man noch nicht versteht. Genauso ist es bei der urartäischen [[Keilschrift]]. Davon hat man einfach noch zu wenige Beispiele gefunden.


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File:Karatepe hyroglyphenluwisch.jpg|Luwische Hieroglyphen
Brique modelée de Comalcalco, Mexique.jpg|Comalcalco-Ziegel aus [[Mexiko]] mit Glyphen der [[Maya]]
File:Das Buch der Schrift (Faulmann) 026.jpg|Hieroglyphen der Mikmak-Indianer
Karatepe hyroglyphenluwisch.jpg|Luwische Hieroglyphen
File:Pini-plombe-orig-II2 316d 3.2.jpg|Siegel mit kretischen Hieroglyphen
Pini-plombe-orig-II2 316d 3.2.jpg|Ein [[Siegel]] mit kretischen Hieroglyphen
File:Urartian inscription in Erebuni.jpg|Urartäische Hieroglyphen aus der Osttürkei
Urartian inscription in Erebuni.jpg|Urartäische Hieroglyphen aus der Osttürkei
File:Rosetta Stone BW.jpeg|Stein von Rosetta </gallery>
Rosetta Stone BW.jpeg|Mit dem Stein von Rosetta konnte man die ägyptischen Hieroglyphen entziffern.
File:Egyptian Hieroglyphics from Rosetta Stone (35701840954).jpg|Hieroglyphen auf dem Stein von Rosetta
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[[Kategorie:Artikelentwürfe]]
{{Artikel|mini=ja}}
[[Kategorie:Sprache und Kultur]]

Aktuelle Version vom 11. Januar 2024, 16:37 Uhr

Ägyptische Hieroglyphen auf Stein in einem ägyptischen Tempel: Links und rechts steht das Henkelkreuz. Es bedeutet „Leben“. Die Binse und die Biene stehen für Unter- und Oberägypten. Der König herrschte also über beide Teile Ägyptens. Es folgt eine Kartusche, gemeint sind damit die umrandeten Hieroglyphen. Daran kann man erkennen, dass es sich den Namen eines Pharaos handelt. Es ist in diesem Fall der Pharao Ramses. Sein Name beginnt mit „ra“. Das wurde wie das Wort für Sonne, „ra“, ausgesprochen.

Hieroglyphen sind Schriftzeichen, die aus Bildern bestehen. Ein solches Bild kann für einen Laut, eine Silbe oder ein ganzes Wort stehen. Das altgriechische Wort „hieros“ bedeutet „heilig“, „glyphe“ ist etwas, das eingegraben wurde. Es sind also heilige Zeichen, meist in Stein geritzt oder gemeißelt. Die alten Ägypter selbst nannten ihre Schrift die „Schrift der Gottesworte“.

Die alten Ägypter schrieben schon vor über 5000 Jahren mit Hieroglyphen. Ursprünglich war es eine reine Bilderschrift mit etwa 700 Zeichen. Später kamen auch Symbole für Mitlaute hinzu. Die Selbstlaute musste man sich also selber dazu denken. Falls zwei Folgen von Mitlauten auf verschiedene Art gelesen werden konnten, gab es auch noch Hilfszeichen. Das ist, wie wenn man auf Deutsch „Wrt“ schreiben würde. Das kann „Wort“, „Wert“ oder „Wirt“ bedeuten.

Seit wann kann man die Schriftzeichen wieder lesen?

Im Jahr 1799 besetzten französische Soldaten Teile von Ägypten. Damals wurde der Stein von Rosetta gefunden. Die Stadt Rosetta heißt heute Rashid. Auf dem Stein waren drei Texte, oder eigentlich ein Text in drei verschiedenen Sprachen.

Der Stein wurde vor 2200 Jahren beschrieben, als griechische Herrscher in Ägypten regierten. Ägyptische Priester haben darin erklärt, wie der Herrscher verehrt werden sollte. Das taten sie auf Griechisch für den Herrscher selbst. Demotisch war eine ägyptische Schrift, die man damals verwendet hat. Die Hieroglyphen hingegen waren schon damals sehr alt. Nur Priester konnten sie lesen und schreiben.

In den Jahren nach 1799 haben Forscher wie Jean-François Champollion versucht, die Hieroglyphen auf dem Stein zu verstehen. Dabei half das Griechische auf dem Stein, denn Griechisch kannten viele Forscher gut. Sehr nützlich: Die Namen von Herrschern wurden mit einem Rand geschrieben, der sogenannten Kartusche. So konnte man den Namen im griechischen Text gut in den anderen Sprachen auf dem Stein wiederfinden. Im Jahr 1822 veröffentlichte Champollion ein Buch über seine Entzifferung.

Was für ähnliche Schriften gab es?

Die Glyphen der Maya sind die einzige bekannte Schrift in Amerika aus der Zeit vor Ankunft des Entdeckers Christoph Kolumbus. Diese Schrift bestand aus einer Mischung von Silbenzeichen und Bildzeichen. Im 16. Jahrhundert schrieb ein spanischer Entdecker das Maya-Alphabet mit lateinischen Schriftzeichen auf, die wir auch heute verwenden. Aber diese Aufzeichnungen gingen wieder verloren. Viele Forscher haben sich später mit der Maya-Schrift beschäftigt. Im Jahr 1983 waren die allermeisten Zeichen entziffert.

Die luwischen Hieroglyphen stammen aus Anatolien in der Türkei, sie sind auch bereits entziffert. Entziffert wurde auch die Schrift der Mikmak-Indianer aus Nordamerika. Es gibt auch Hieroglyphen von der Insel Kreta, die man noch nicht versteht. Genauso ist es bei der urartäischen Keilschrift. Davon hat man einfach noch zu wenige Beispiele gefunden.




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