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Hühner: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Ardagger-Kollmitzberg - bunter Hahn mit Hennen.jpg|mini|Ein bunter Hahn mit zwei Hennen auf dem Bauernhof]]
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Das Huhn ist ein [[Vogel]], der viele und große [[Ei]]er legt. Zu den Hühnern gehören das Rebhuhn, die Wachtel, das Truthuhn, das Auerhuhn, der Pfau und das Haushuhn. Wenn wir vom Huhn sprechen, meinen wir fast immer das Haushuhn.
Hühner sind [[Vögel]], die viele und große [[Ei]]er legen. Wir kennen Hühner vom [[Bauernhof]] oder vom [[Laden]]. Dort kaufen wir Hühner zum Essen. In [[Deutschland]] sprechen wir eher von Hähnchen, in [[Österreich]] vom Hendl. In der [[Schweiz]] brauchen wir den [[französisch]]en [[Name]]n Poulet. Wir finden in den Regalen auch Schachteln mit Hühereiern.


In der [[Landwirtschaft]] zählt das Haushuhn zum Geflügel. Das Männchen heißt Hahn oder Gockel. Das Weibchen ist die Henne. Wenn es gerade Jungtiere hat, nennt man es Glucke. Die Jungtiere heißen Küken.
{{Aussprache
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Von Hühnern sprechen wir im Alltag. In der [[Biologie]] gibt es die [[Tierart|Ordnung]] der Hühnervögel. Dazu gehören folgende [[Tierart|Arten]]: das Rebhuhn, die [[Wachtel]], das [[Truthahn|Truthuhn]], das [[Auerhuhn]], der Fasan, der [[Pfau]] und das Haushuhn. Wenn wir vom Huhn sprechen, meinen wir eigentlich immer das Haushuhn.


Zwerghühner wiegen etwa ein halbes [[Gramm|Kilogramm]], andere Hühner erreichen über fünf Kilogramm. Die Hähne sind immer etwas schwerer als die Hennen. Hühner tragen [[Feder]]n wie alle Vogelarten. Sie können jedoch nur schlecht fliegen und bleiben meist auf dem Boden.
In der [[Landwirtschaft]] zählt man das Haushuhn zum Geflügel. Das Männchen heißt Hahn oder Gockel. Das Weibchen ist die Henne. Wenn es gerade Jungtiere hat, nennt man es Glucke. Die Jungtiere heißen Küken.
 
Zwerghühner wiegen etwa ein halbes [[Kilogramm]], andere Hühner erreichen über fünf Kilogramm. Die Hähne sind immer etwas schwerer als die Hennen. Hühner tragen [[Feder]]n wie alle Vogelarten. Sie können jedoch nur schlecht fliegen und bleiben meist auf dem Boden.


==Woher kommt das Haushuhn?==
==Woher kommt das Haushuhn?==
[[Datei:Gallus gallus -Kaziranga National Park, Assam, India-8.jpg|mini|Hahn und Hennen des Bankivahuhns: Aus ihnen wurden die Haushühner gezüchtet.]]
[[Datei:Gallus gallus -Kaziranga National Park, Assam, India-8.jpg|mini|Hahn und Hennen des Bankivahuhns: Aus ihnen wurden die Haushühner gezüchtet.]]
Das Haushuhn ist das häufigste Haustier der [[Mensch]]en. Auf der Welt gibt es durchschnittlich drei Hühner für jeden Menschen. Unsere Hühner sind aus dem Bankivahuhn gezüchtet.  
Das Haushuhn ist das häufigste [[Haustier]] der [[Mensch]]en. Auf der Welt gibt es [[Mittelwert|durchschnittlich]] drei Hühner für jeden [[Mensch]]en. Unsere Hühner sind aus dem Bankivahuhn gezüchtet.  


Das Bankivahuhn ist ein Wildhuhn aus Südostasien. Züchten bedeutet, dass die Menschen immer die besten Hühner gebraucht haben, um [[Fortpflanzung|Junge zu machen]]. Entweder sind das die Hühner, welche die meisten und die größten Eier legen. Oder dann die Hühner, welche am schnellsten dick werden. Man kann aber auch die gesündesten Hühner weiterzüchten. Es gibt inzwischen viele verschiedene Rassen.
Das Bankivahuhn ist ein Wildhuhn aus [[Asien|Südostasien]]. [[Zucht|Züchten]] bedeutet, dass die Menschen immer die besten Hühner gebraucht haben, um [[Fortpflanzung|Junge zu machen]]. Entweder sind das die Hühner, welche die meisten und die größten Eier legen. Oder dann die Hühner, welche am schnellsten dick werden. Man kann aber auch die [[Gesundheit|gesündesten]] Hühner weiterzüchten. So entstanden die verschiedenen Rassen.


==Wie leben Haushühner?==
==Wie leben Haushühner?==
[[Datei:Industrial-Chicken-Coop.JPG|mini|So werden Hühner in Käfigen gehalten.]]
[[Datei:Industrial-Chicken-Coop.JPG|mini|So werden Hühner in Käfigen gehalten.]]
Wenn Hühner frei auf einem Bauernhof leben, fressen sie Gras, Körner, Würmer, Schnecken, [[Insekten]] und sogar [[Maus (Tier)|Mäuse]]. Hühner verschlucken auch einige [[Gestein|Steine]]. Wenn sich die [[Muskel]]n um den [[Magen]] im Rhythmus zusammenziehen, zermahlen die Steine die Nahrung.
Wenn Hühner frei auf einem Bauernhof leben, fressen sie [[Gras]], Körner, Würmer, [[Schnecken]], [[Insekten]] und sogar [[Mäuse]]. Hühner verschlucken auch einige [[Gestein|Steine]]. Wenn sich die [[Muskel]]n um den [[Magen]] im Rhythmus zusammenziehen, zermahlen die Steine die [[Ernährung|Nahrung]].


Frei laufend leben sie in Gruppen. So eine Gruppe hat immer nur einen Hahn und viele Hennen. Unter den Hennen herrscht eine strenge Rangordnung. Man nennt sie Hackordnung, weil die Tiere auch mal mit den Schnäbeln aufeinander einhacken. Das Huhn mit dem höchsten Rang darf auf der obersten Stange schlafen und das beste Futter aufpicken. Deshalb muss man Hühnerfutter breit streuen, damit es weniger Kämpfe gibt.
Frei laufend leben sie in Gruppen. So eine Gruppe hat immer nur einen Hahn und viele Hennen. Unter den Hennen herrscht eine strenge Rangordnung. Man nennt sie Hackordnung, weil die [[Tier]]e auch mal mit den Schnäbeln aufeinander einhacken. Das Huhn mit dem höchsten Rang darf auf der obersten Stange schlafen und das beste Futter aufpicken. Deshalb muss man Hühnerfutter breit streuen, damit es weniger Kämpfe gibt.


Die einzelne Hühnergruppe auf dem Bauernhof trifft man jedoch immer seltener an. Die meisten Hühner kommen aus riesigen Betrieben. Am besten leben die Hühner mit Freilandhaltung. Sie haben also täglichen Auslauf im Freien. In der Mitte liegen die Hühner in Bodenhaltung. Sie leben auf dem Boden einer Halle. Am unnatürlichsten ist die Käfighaltung. Die Hühner sitzen dort nur auf Stangen oder sogar auf dem Käfigboden.
Die einzelne Hühnergruppe auf dem Bauernhof trifft man jedoch immer seltener an. Die meisten Hühner kommen aus riesigen Betrieben. Am besten leben die Hühner mit Freilandhaltung. Sie haben also täglichen Auslauf im Freien. In der Mitte liegen die Hühner in Bodenhaltung. Sie leben auf dem Boden einer Halle. Am unnatürlichsten ist die Käfighaltung. Die Hühner sitzen dort nur auf Stangen oder sogar auf dem Käfigboden.


==Welche Arten von Haushühnern gibt es?==
==Was für verschiedene Haushühner gibt es?==
[[Datei:Posz.jpg|mini|Die Hühnerzucht ist ein Hobby zahlreicher Menschen. Je ausgefallener, desto besser. Hier sitzen zwei Haubenhühner.]]
[[Datei:Posz.jpg|mini|Die Hühnerzucht ist ein [[Hobby]] zahlreicher Menschen. Je ausgefallener, desto besser. Hier sitzen zwei Haubenhühner.]]
Zuchthühner werden wegen ihrer Nachkommen gehalten. Henne und Hahn werden deshalb sorgfältig ausgesucht und kombiniert. Das Haushuhn ist ein Zuchthuhn, es gibt aber viele verschiedene Rassen. Dies hängt davon ab, ob [[Fleisch]] oder Eier produziert werden sollen. Zuchthühner leben nicht anders als Legehennen oder Masthühner. Durch die einseitige Zucht gibt es aber auch viele kranke und schwache Tiere, die man nicht weiterverwendet.  
Zuchthühner werden wegen ihrer Nachkommen gehalten. Henne und Hahn werden deshalb sorgfältig ausgesucht und kombiniert. Das Haushuhn ist ein Zuchthuhn, es gibt aber viele verschiedene Rassen. Dies hängt davon ab, ob [[Fleisch]] oder Eier produziert werden sollen. Zuchthühner leben nicht anders als Legehennen oder Masthühner. Durch die einseitige Zucht gibt es aber auch viele [[Krankheit|kranke]] und schwache Tiere, die man nicht weiterverwendet.  


Die Legehennen wurden darauf gezüchtet, möglichst viele Eier zu legen. Im Jahr 1950 schaffte es eine gute Legehenne auf etwa 120 Eier im Jahr. Im Jahr 2015 waren es etwa 300 Eier. Dies entspricht sechs Eiern pro Woche. 20 Wochen nach dem Schlüpfen beginnen sie, Eier zu legen. Nach etwa 60 Wochen werden sie getötet, weil die Eier weniger und schlechter werden. Das rechnet sich für den Hühnerhalter nicht mehr.
Die Legehennen wurden darauf gezüchtet, möglichst viele Eier zu legen. Im Jahr 1950 schaffte es eine gute Legehenne auf etwa 120 Eier im [[Jahr]]. Im Jahr 2015 waren es etwa 300 Eier. Dies entspricht sechs Eiern pro [[Woche]]. 20 Wochen nach dem Schlüpfen beginnen sie, Eier zu legen. Nach etwa 60 Wochen werden sie getötet, weil die Eier weniger und schlechter werden. Das rechnet sich für den Hühnerhalter nicht mehr.


Die Masthühner sollen möglichst schnell dick werden, um sie nach dem Schlachten in der Küche zuzubereiten. Für die Hühnerfleischgerichte verwendet man Hähne und Hennen. In [[Deutschland]] nennt man sie Hähnchen, in [[Österreich]] Hendl und in der [[Schweiz]] Poulet, sprich: Pule. Dieses Wort ist eigentlich [[Französische Sprache|französisch]]. Masthühner werden bereits nach 4 bis 6 Wochen geschlachtet. Sie sind dann ein und ein halbes oder zwei und ein halbes Kilogramm schwer.
Die Masthühner sollen möglichst schnell dick werden, um sie nach dem Schlachten in der [[Küche]] zuzubereiten. Für die Hühnerfleischgerichte verwendet man Hähne und Hennen. In [[Deutschland]] nennt man sie Hähnchen, in [[Österreich]] Hendl und in der [[Schweiz]] Poulet. Masthühner werden bereits nach 4 bis 6 Wochen geschlachtet. Sie sind dann ein und ein halbes oder zwei und ein halbes Kilogramm schwer.


==Wie vermehren sich Hühner?==
==Wie vermehren sich Haushühner?==
[[Datei:Chicks at Stone Store (5646578533).jpg|mini|Hühnerküken unterscheiden sich oft leicht in der Farbe der Federn.]]
[[Datei:Chicks at Stone Store (5646578533).jpg|mini|Hühnerküken unterscheiden sich oft leicht in der [[Farbe]] der [[Feder]]n.]]
Die Hennen zeigen es den Hähnen an, wenn sie zur [[Sexualität|Paarung]] bereit sind. Die Henne duckt sich und klappt die Schwanzfedern nach oben. Der Hahn besteigt die Henne von hinten. Der Hahn drückt dann seine Körperöffnung auf diejenige der Henne. Dann tropft seine Samenflüssigkeit heraus. Die Samenzellen finden den Weg zu den Eizellen selber. Die Samenzellen können dort bis zu 12 Tage lang leben und Eizellen befruchten.  
Die Hennen zeigen es den Hähnen an, wenn sie zur [[Sexualität|Paarung]] bereit sind. Die Henne duckt sich und klappt die Schwanzfedern nach oben. Der Hahn besteigt die Henne von hinten. Der Hahn drückt dann seine Körperöffnung auf diejenige der Henne. Dann tropft seine Samenflüssigkeit heraus. Die Samenzellen finden den Weg zu den Eizellen selber. Die Samenzellen können dort bis zu 12 [[Tag und Nacht|Tage]] lang leben und Eizellen befruchten.  


Aus der befruchteten Eizelle bildet sich die Keimscheibe. Daraus entwickelt sich das Küken. Als Nahrung kriegt es das Eigelb mit auf den Weg. Man nenn es auch Dotter. Dieser ist in einer Art Haut eingepackt, wie ein Bonbon in seinem [[Papier]].  
Aus der befruchteten Eizelle bildet sich die Keimscheibe. Daraus entwickelt sich das Küken. Als Nahrung kriegt es das Eigelb mit auf den Weg. Man nenn es auch Dotter. Dieser ist in einer Art Haut eingepackt, wie ein Bonbon in seinem [[Papier]].  


Auf dieser durchsichtigen Haut sitzt die Keimscheibe. Außen herum liegt das Eiklar oder Eiweiß. Ganz außen folgt dann die harte Schale. Wer ein ungekochtes Ei aufschlägt, kann die Keimscheibe auf der durchsichtigen Haut um den Dotter erkennen.
Auf dieser durchsichtigen Haut sitzt die Keimscheibe. Außen herum liegt das [[Eiweiß|Eiklar]] oder Eiweiß. Ganz außen folgt dann die harte Schale. Wer ein ungekochtes Ei aufschlägt, kann die Keimscheibe auf der durchsichtigen [[Haut]] um den Dotter erkennen.
 
Von der Befruchtung, bis dass die Henne ihr Ei legt, dauert es nur 24 Stunden. Dann macht sich die nächste Eizelle bereit. Sie wird aus dem Vorrat an Samenzellen befruchtet. Wenn die Henne ohne der Hahn lebt oder wenn der Vorrat an Samenzellen aufgebraucht ist, entwickeln sich trotzdem noch Eier. Die kann man essen, es entstehen daraus aber keine Küken.


Von der Befruchtung, bis dass die Henne ihr Ei legt, dauert es nur 24 Stunden. Dann macht sich die nächste Eizelle bereit. Sie wird aus dem Vorrat an Samenzellen befruchtet. Wenn die Henne ohne Hahn lebt oder wenn der Vorrat an Samenzellen aufgebraucht ist, entwickeln sich trotzdem noch Eier. Die kann man essen, es entstehen daraus aber keine Küken.
Das gelegte Ei muss die Henne 21 Tage lang bebrüten. Dies kann auch in einem Brutkasten mit künstlicher Wärme geschehen. In dieser Zeit entwickelt sich die Keimscheibe zu einem fertigen Küken. Auf seinem [[Schnabel]] ist eine kleine Spitze gewachsen, der Höcker. Damit schlägt das Küken gegen die Eischale und macht rundherum eine Kerbe. Dann drückt es die beiden Hälften mit den [[Flügel]]n auseinander.  


Das gelegte Ei muss die Henne 21 Tage lang bebrüten. Dies kann auch in einem Brutkasten mit künstlicher Wärme geschehen. In dieser Zeit entwickelt sich die Keimscheibe zu einem fertigen Küken. Auf seinem Schnabel ist eine kleine Spitze gewachsen, der Höcker. Damit schlägt das Küken gegen die Eischale und macht rundherum eine Kerbe. Dann drückt es die beiden Hälften mit den Flügeln auseinander.  
Hühner sind Nestflüchter. Sie stellen sich schnell auf ihre [[Bein]]e und gehen mit ihrer Mutter auf Futtersuche. Sie müssen also nicht von den Eltern gefüttert werden wie viele andere Vögel. Die Henne beschützt ihre Küken und führt sie ans [[Wasser]] und an gute Futterstellen. Der Hahn kümmert sich nicht um seine Nachkommen.


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Junglefowl on tree.jpg|Hähne sind viel [[Farbe|farbiger]] als Hennen und tragen auf dem [[Kopf]] einen auffälligen Kamm.
Gallina y polluelos, Angkor Thom, Camboya, 2013-08-16, DD 01.jpg|Hennen tragen keinen oder nur einen kleineren Kamm.
Young boy smiling, holding a fighting rooster in Laos.jpg|Haushühner sind oft auch Freunde der [[Mensch]]en.
Chicken family.jpg|Hier leben Hahn und Henne frei auf einem [[Bauernhof]].
Goldfarbige Zwerg-Italiener.JPG|Diese beiden müssen viel [[Zeit]] in einem Käfig verbringen.
Baby chickens in a grower broiler house. (25112103855).jpg|Diese Küken wachsen in einem großen Stall und ohne Mutter auf.
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[[Kategorie:Artikelentwürfe]]
{{Artikel|mini=ja}}
[[Kategorie:Klexikon-Artikel|Huhner]]
[[Kategorie:Tiere und Natur|Huhner]]

Version vom 8. Dezember 2021, 17:16 Uhr

Ein bunter Hahn mit zwei Hennen auf dem Bauernhof

Hühner sind Vögel, die viele und große Eier legen. Wir kennen Hühner vom Bauernhof oder vom Laden. Dort kaufen wir Hühner zum Essen. In Deutschland sprechen wir eher von Hähnchen, in Österreich vom Hendl. In der Schweiz brauchen wir den französischen Namen Poulet. Wir finden in den Regalen auch Schachteln mit Hühereiern.

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Poulet

Von Hühnern sprechen wir im Alltag. In der Biologie gibt es die Ordnung der Hühnervögel. Dazu gehören folgende Arten: das Rebhuhn, die Wachtel, das Truthuhn, das Auerhuhn, der Fasan, der Pfau und das Haushuhn. Wenn wir vom Huhn sprechen, meinen wir eigentlich immer das Haushuhn.

In der Landwirtschaft zählt man das Haushuhn zum Geflügel. Das Männchen heißt Hahn oder Gockel. Das Weibchen ist die Henne. Wenn es gerade Jungtiere hat, nennt man es Glucke. Die Jungtiere heißen Küken.

Zwerghühner wiegen etwa ein halbes Kilogramm, andere Hühner erreichen über fünf Kilogramm. Die Hähne sind immer etwas schwerer als die Hennen. Hühner tragen Federn wie alle Vogelarten. Sie können jedoch nur schlecht fliegen und bleiben meist auf dem Boden.

Woher kommt das Haushuhn?

Hahn und Hennen des Bankivahuhns: Aus ihnen wurden die Haushühner gezüchtet.

Das Haushuhn ist das häufigste Haustier der Menschen. Auf der Welt gibt es durchschnittlich drei Hühner für jeden Menschen. Unsere Hühner sind aus dem Bankivahuhn gezüchtet.

Das Bankivahuhn ist ein Wildhuhn aus Südostasien. Züchten bedeutet, dass die Menschen immer die besten Hühner gebraucht haben, um Junge zu machen. Entweder sind das die Hühner, welche die meisten und die größten Eier legen. Oder dann die Hühner, welche am schnellsten dick werden. Man kann aber auch die gesündesten Hühner weiterzüchten. So entstanden die verschiedenen Rassen.

Wie leben Haushühner?

So werden Hühner in Käfigen gehalten.

Wenn Hühner frei auf einem Bauernhof leben, fressen sie Gras, Körner, Würmer, Schnecken, Insekten und sogar Mäuse. Hühner verschlucken auch einige Steine. Wenn sich die Muskeln um den Magen im Rhythmus zusammenziehen, zermahlen die Steine die Nahrung.

Frei laufend leben sie in Gruppen. So eine Gruppe hat immer nur einen Hahn und viele Hennen. Unter den Hennen herrscht eine strenge Rangordnung. Man nennt sie Hackordnung, weil die Tiere auch mal mit den Schnäbeln aufeinander einhacken. Das Huhn mit dem höchsten Rang darf auf der obersten Stange schlafen und das beste Futter aufpicken. Deshalb muss man Hühnerfutter breit streuen, damit es weniger Kämpfe gibt.

Die einzelne Hühnergruppe auf dem Bauernhof trifft man jedoch immer seltener an. Die meisten Hühner kommen aus riesigen Betrieben. Am besten leben die Hühner mit Freilandhaltung. Sie haben also täglichen Auslauf im Freien. In der Mitte liegen die Hühner in Bodenhaltung. Sie leben auf dem Boden einer Halle. Am unnatürlichsten ist die Käfighaltung. Die Hühner sitzen dort nur auf Stangen oder sogar auf dem Käfigboden.

Was für verschiedene Haushühner gibt es?

Die Hühnerzucht ist ein Hobby zahlreicher Menschen. Je ausgefallener, desto besser. Hier sitzen zwei Haubenhühner.

Zuchthühner werden wegen ihrer Nachkommen gehalten. Henne und Hahn werden deshalb sorgfältig ausgesucht und kombiniert. Das Haushuhn ist ein Zuchthuhn, es gibt aber viele verschiedene Rassen. Dies hängt davon ab, ob Fleisch oder Eier produziert werden sollen. Zuchthühner leben nicht anders als Legehennen oder Masthühner. Durch die einseitige Zucht gibt es aber auch viele kranke und schwache Tiere, die man nicht weiterverwendet.

Die Legehennen wurden darauf gezüchtet, möglichst viele Eier zu legen. Im Jahr 1950 schaffte es eine gute Legehenne auf etwa 120 Eier im Jahr. Im Jahr 2015 waren es etwa 300 Eier. Dies entspricht sechs Eiern pro Woche. 20 Wochen nach dem Schlüpfen beginnen sie, Eier zu legen. Nach etwa 60 Wochen werden sie getötet, weil die Eier weniger und schlechter werden. Das rechnet sich für den Hühnerhalter nicht mehr.

Die Masthühner sollen möglichst schnell dick werden, um sie nach dem Schlachten in der Küche zuzubereiten. Für die Hühnerfleischgerichte verwendet man Hähne und Hennen. In Deutschland nennt man sie Hähnchen, in Österreich Hendl und in der Schweiz Poulet. Masthühner werden bereits nach 4 bis 6 Wochen geschlachtet. Sie sind dann ein und ein halbes oder zwei und ein halbes Kilogramm schwer.

Wie vermehren sich Haushühner?

Hühnerküken unterscheiden sich oft leicht in der Farbe der Federn.

Die Hennen zeigen es den Hähnen an, wenn sie zur Paarung bereit sind. Die Henne duckt sich und klappt die Schwanzfedern nach oben. Der Hahn besteigt die Henne von hinten. Der Hahn drückt dann seine Körperöffnung auf diejenige der Henne. Dann tropft seine Samenflüssigkeit heraus. Die Samenzellen finden den Weg zu den Eizellen selber. Die Samenzellen können dort bis zu 12 Tage lang leben und Eizellen befruchten.

Aus der befruchteten Eizelle bildet sich die Keimscheibe. Daraus entwickelt sich das Küken. Als Nahrung kriegt es das Eigelb mit auf den Weg. Man nenn es auch Dotter. Dieser ist in einer Art Haut eingepackt, wie ein Bonbon in seinem Papier.

Auf dieser durchsichtigen Haut sitzt die Keimscheibe. Außen herum liegt das Eiklar oder Eiweiß. Ganz außen folgt dann die harte Schale. Wer ein ungekochtes Ei aufschlägt, kann die Keimscheibe auf der durchsichtigen Haut um den Dotter erkennen.

Von der Befruchtung, bis dass die Henne ihr Ei legt, dauert es nur 24 Stunden. Dann macht sich die nächste Eizelle bereit. Sie wird aus dem Vorrat an Samenzellen befruchtet. Wenn die Henne ohne der Hahn lebt oder wenn der Vorrat an Samenzellen aufgebraucht ist, entwickeln sich trotzdem noch Eier. Die kann man essen, es entstehen daraus aber keine Küken.

Das gelegte Ei muss die Henne 21 Tage lang bebrüten. Dies kann auch in einem Brutkasten mit künstlicher Wärme geschehen. In dieser Zeit entwickelt sich die Keimscheibe zu einem fertigen Küken. Auf seinem Schnabel ist eine kleine Spitze gewachsen, der Höcker. Damit schlägt das Küken gegen die Eischale und macht rundherum eine Kerbe. Dann drückt es die beiden Hälften mit den Flügeln auseinander.

Hühner sind Nestflüchter. Sie stellen sich schnell auf ihre Beine und gehen mit ihrer Mutter auf Futtersuche. Sie müssen also nicht von den Eltern gefüttert werden wie viele andere Vögel. Die Henne beschützt ihre Küken und führt sie ans Wasser und an gute Futterstellen. Der Hahn kümmert sich nicht um seine Nachkommen.




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