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Gletscher: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:04- Aletschgletscher Via Alpina.jpg|mini|Der Aletschgletscher in der [[Schweiz]] ist der größte Gletscher [[Europa]]s und ein [[UNESCO]]-[[Weltnaturerbe]].]]


Ein Gletscher ist eine große Masse von [[Eis]], die sich durch ihre Lage und ihr Gewicht von selbst vorwärts bewegt. In [[Europa]] gibt es Gletscher heute vor allem in hohen Gebirgen wie den [[Alpen]]. Während der letzten Eiszeit, die vor etwa zwölftausend Jahren zu Ende ging, haben Gletscher aber teilweise halb Europa bis hinein ins Flachland bedeckt. Dabei haben sie die Landschaft so deutlich umgeformt, dass man bis heute ihre Spuren in der [[Natur]] findet: Große Felsblöcke, sogenannte Findlinge, wurden von ihnen hunderte Kilometer weit mitgetragen. Und Feuersteine, die vor den Eiszeiten nur an der [[Küste]] Deutschlands vorkamen, findet man heute auch weit im Landesinneren, etwa am Nordrand des Harzes oder des Erzgebirges.
Ein Gletscher ist eine große Masse von [[Eis]], die sich aus [[Schnee]] gebildet hat. In [[Europa|Mitteleuropa]] gibt es Gletscher heute nur noch in den [[Alpen]]. Während der letzten [[Eiszeit]], die vor etwa zwölftausend [[Jahr]]en zu Ende ging, haben Gletscher aber teilweise halb Europa bis hinein ins Flachland bedeckt.  


Die weitaus meisten und größten Gletscher gibt es am [[Nordpol]] und am [[Südpol]]. Insgesamt sind 70% des Trink[[wasser]]s der gesamten [[Erde (Planet)|Erde]] in Gletschern gespeichert. Wegen ihrer beeindruckenden Erscheinung haben Gletscher heute auch eine große Bedeutung für den [[Tourismus]]. Wenn sie über Straßen und Seilbahnen erreichbar sind, eignen sie sich gut für den Wintersport als schneesicheres [[Skifahren|Skigebiet]]. Allerdings ziehen sich die meisten Gletscher mittlerweile zurück. Wenn die Temperaturen steigen, schmilzt im [[Sommer]] mehr Eis weg als durch die Kälte im Winter gebildet wird. Das schmelzende Eis in den Alpen oder an den Polen ist ein sichtbares Zeichen dafür, dass das [[Klima]] sich wandelt.
Gletscher bilden sich aus [[Schnee]], der im [[Sommer]] liegen bleibt. Die unteren Schichten werden vom darüber liegenden Schnee zusammengedrückt. So verdichten sie sich zu [[Eis]]. Diesen Teil des Gletschers nennt man „Entstehungsgebiet“.


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Durch ihr eigenes [[Gewicht]] bewegen sich die Gletscher langsam talabwärts, meist einige [[Meter]] pro [[Jahr]]. Im unteren Teil schmilzt der Gletscher eher ab, als dass er nachwächst. Diesen Teil nennt man „Zehrgebiet“, weil der Gletscher „verzehrt“ wird. In der [[Umgangssprache]] spricht man auch von der Gletscherzunge, weil Gletscher in den Alpen meist die Form einer Zunge haben. Manche Gletscher teilen sich auf und bilden mehrere Zungen. Ganz unten liegt das Gletschertor. Dort fließt ein Bach von Schmelzwasser heraus.
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[[Datei:Johannisberg (Hohe Tauern) 2.jpg|mini|Die Pasterze ist [[Österreich]]s größter Gletscher. Sein Schmelzwasser wird gestaut und in [[Elektrizität|elektrische]] [[Energie]] umgewandelt.]]
 
Die weitaus meisten und größten Gletscher gibt es in der [[Arktis]] und in der [[Antarktis]]. Insgesamt sind fast drei Viertel des [[Trinkwasser]]s der gesamten [[Erde]] in Gletschern gespeichert. Es gibt Gebiete der [[Landwirtschaft]], die fast ausschließlich durch Gletscherwasser bewässert werden.
 
Allerdings ziehen sich die meisten Gletscher mittlerweile zurück. Wenn die [[Temperatur]]en steigen, schmilzt im [[Sommer]] mehr Eis weg als durch die Kälte im [[Winter]] gebildet wird. Das schmelzende Eis in den Alpen oder an den Polen ist ein sichtbares Zeichen dafür, für den [[Klimawandel]].
 
==Welche Spuren hinterließen die Gletscher?==
 
[[Datei:Nigardsbreen mit Gletschertor (Sept. 2002) - panoramio.jpg|mini|Durch das Gletschertor verlässt das Schmelzwasser den Gletscher. Es erscheint als blau schimmernde Eishöhle, die gerne von Touristen besucht wird.]]
Durch ihre Abfließen von der Höhe in die Tiefe haben die Gletscher die [[Landschaft]] so deutlich umgeformt, dass man dort bis heute ihre Spuren findet: Gletscher hobeln den Fels weg und hinterließen so die meisten heutigen [[Tal|Täler]]. Auch die meisten [[See]]n am Alpenrand sind so entstanden.
 
Einen Teil des Gerölls schieben die Gletscher vor sich her, das nennt man Endmoräne. Sie bleibt liegen, wenn sich der Gletscher zurückzieht. Das Geröll, welches der Gletscher neben sich liegen lässt, nennt man Seitenmoräne. Der Fachmann erkennt diese lang gestreckten Hügel heute noch in der Landschaft.
 
Große Felsblöcke, sogenannte Findlinge, wurden von den Gletschern hunderte [[Kilometer]] weit mitgetragen. Und Feuersteine, die vor den [[Eiszeit]]en nur an der [[Küste]] Deutschlands vorkamen, findet man heute auch weit im Landesinneren, etwa am Nordrand des [[Harz (Mittelgebirge)|Harz]]es oder des [[Erzgebirge]]s.
 
==Welche bedeutenden Gletscher gibt es bei uns heute noch ?==
[[Datei:Nördlicher Schneeferner.JPG|mini|Der Nördliche Schneeferner ist [[Deutschland]]s größter Gletscher. Seit dem [[Klimawandel]] wird er im [[Sommer]] mit Planen gegen das Abschmelzen geschützt.]]
Wegen ihrer beeindruckenden Erscheinung haben Gletscher eine große Bedeutung für den [[Tourismus]]. Wenn sie über [[Straße]]n und [[Seilbahn]]en erreichbar sind, eignen sie sich gut für den [[Wintersport]] als schneesicheres [[Skifahren|Skigebiet]].
 
Der größte und bedeutendste Gletscher im [[Schweiz]]er [[Kanton]] [[Wallis]] ist der Aletschgletscher. Er ist über 22 [[Kilometer]] lang und auf seiner Oberfläche würden 11.500 Fußballfelder Platz finden. Er besteht oben aus drei Gletschern, die zusammengeflossen sind. Deshalb trägt er auf seiner Oberfläche zwei Mittelmoränen, also zwei Streifen aus Geröll. Der Aletschgletscher gehört zum [[UNESCO]]-[[Weltnaturerbe]].
 
Der größte Gletscher [[Österreich]]s ist die Pasterze mit einer Länge von etwas über acht Kilometern. Seit dem Jahr 1856 hat er um mehr als die Hälfte seiner Oberfläche verloren. Jährlich verliert er etwa 50 Meter an Länge. Sein Schmelzwasser wird in einem [[Staudamm|Stausee]] aufgefangen, der Margaritze. Weiter unten im [[Tal]] wird daraus [[Elektrizität|elektrische]] [[Energie]] gewonnen.
 
In Deutschland gibt es nur noch fünf Gletscher. Der größte ist der Nördliche Schneeferner. Er würde nur für 45 Fußballfelder Platz bieten. Seine fünf Skilifte waren früher vor allem im Sommer sehr beliebt. Nun ist es auch dafür zu warm. Der Gletscher wird im Sommer teilweise mit Planen abgedeckt, damit er weniger abschmilzt.
 
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[[Kategorie:Erdkunde]]
[[Kategorie:Erdkunde]]

Version vom 20. Dezember 2021, 20:11 Uhr

Datei:04- Aletschgletscher Via Alpina.jpg
Der Aletschgletscher in der Schweiz ist der größte Gletscher Europas und ein UNESCO-Weltnaturerbe.

Ein Gletscher ist eine große Masse von Eis, die sich aus Schnee gebildet hat. In Mitteleuropa gibt es Gletscher heute nur noch in den Alpen. Während der letzten Eiszeit, die vor etwa zwölftausend Jahren zu Ende ging, haben Gletscher aber teilweise halb Europa bis hinein ins Flachland bedeckt.

Gletscher bilden sich aus Schnee, der im Sommer liegen bleibt. Die unteren Schichten werden vom darüber liegenden Schnee zusammengedrückt. So verdichten sie sich zu Eis. Diesen Teil des Gletschers nennt man „Entstehungsgebiet“.

Durch ihr eigenes Gewicht bewegen sich die Gletscher langsam talabwärts, meist einige Meter pro Jahr. Im unteren Teil schmilzt der Gletscher eher ab, als dass er nachwächst. Diesen Teil nennt man „Zehrgebiet“, weil der Gletscher „verzehrt“ wird. In der Umgangssprache spricht man auch von der Gletscherzunge, weil Gletscher in den Alpen meist die Form einer Zunge haben. Manche Gletscher teilen sich auf und bilden mehrere Zungen. Ganz unten liegt das Gletschertor. Dort fließt ein Bach von Schmelzwasser heraus.

Datei:Johannisberg (Hohe Tauern) 2.jpg
Die Pasterze ist Österreichs größter Gletscher. Sein Schmelzwasser wird gestaut und in elektrische Energie umgewandelt.

Die weitaus meisten und größten Gletscher gibt es in der Arktis und in der Antarktis. Insgesamt sind fast drei Viertel des Trinkwassers der gesamten Erde in Gletschern gespeichert. Es gibt Gebiete der Landwirtschaft, die fast ausschließlich durch Gletscherwasser bewässert werden.

Allerdings ziehen sich die meisten Gletscher mittlerweile zurück. Wenn die Temperaturen steigen, schmilzt im Sommer mehr Eis weg als durch die Kälte im Winter gebildet wird. Das schmelzende Eis in den Alpen oder an den Polen ist ein sichtbares Zeichen dafür, für den Klimawandel.

Welche Spuren hinterließen die Gletscher?

Datei:Nigardsbreen mit Gletschertor (Sept. 2002) - panoramio.jpg
Durch das Gletschertor verlässt das Schmelzwasser den Gletscher. Es erscheint als blau schimmernde Eishöhle, die gerne von Touristen besucht wird.

Durch ihre Abfließen von der Höhe in die Tiefe haben die Gletscher die Landschaft so deutlich umgeformt, dass man dort bis heute ihre Spuren findet: Gletscher hobeln den Fels weg und hinterließen so die meisten heutigen Täler. Auch die meisten Seen am Alpenrand sind so entstanden.

Einen Teil des Gerölls schieben die Gletscher vor sich her, das nennt man Endmoräne. Sie bleibt liegen, wenn sich der Gletscher zurückzieht. Das Geröll, welches der Gletscher neben sich liegen lässt, nennt man Seitenmoräne. Der Fachmann erkennt diese lang gestreckten Hügel heute noch in der Landschaft.

Große Felsblöcke, sogenannte Findlinge, wurden von den Gletschern hunderte Kilometer weit mitgetragen. Und Feuersteine, die vor den Eiszeiten nur an der Küste Deutschlands vorkamen, findet man heute auch weit im Landesinneren, etwa am Nordrand des Harzes oder des Erzgebirges.

Welche bedeutenden Gletscher gibt es bei uns heute noch ?

Datei:Nördlicher Schneeferner.JPG
Der Nördliche Schneeferner ist Deutschlands größter Gletscher. Seit dem Klimawandel wird er im Sommer mit Planen gegen das Abschmelzen geschützt.

Wegen ihrer beeindruckenden Erscheinung haben Gletscher eine große Bedeutung für den Tourismus. Wenn sie über Straßen und Seilbahnen erreichbar sind, eignen sie sich gut für den Wintersport als schneesicheres Skigebiet.

Der größte und bedeutendste Gletscher im Schweizer Kanton Wallis ist der Aletschgletscher. Er ist über 22 Kilometer lang und auf seiner Oberfläche würden 11.500 Fußballfelder Platz finden. Er besteht oben aus drei Gletschern, die zusammengeflossen sind. Deshalb trägt er auf seiner Oberfläche zwei Mittelmoränen, also zwei Streifen aus Geröll. Der Aletschgletscher gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe.

Der größte Gletscher Österreichs ist die Pasterze mit einer Länge von etwas über acht Kilometern. Seit dem Jahr 1856 hat er um mehr als die Hälfte seiner Oberfläche verloren. Jährlich verliert er etwa 50 Meter an Länge. Sein Schmelzwasser wird in einem Stausee aufgefangen, der Margaritze. Weiter unten im Tal wird daraus elektrische Energie gewonnen.

In Deutschland gibt es nur noch fünf Gletscher. Der größte ist der Nördliche Schneeferner. Er würde nur für 45 Fußballfelder Platz bieten. Seine fünf Skilifte waren früher vor allem im Sommer sehr beliebt. Nun ist es auch dafür zu warm. Der Gletscher wird im Sommer teilweise mit Planen abgedeckt, damit er weniger abschmilzt.




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