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Erneuerbare Energie

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Windräder in Dänemark. In diesem Land kommt fast ein Drittel der Energie aus Erneuerbarer Energie.

„Erneuerbare Energie“ nennt man einige Arten, wie man Energie gewinnt. Bei diesen Arten bekommen die Menschen Energie auf eine Weise, die unerschöpflich ist. Ähnliche Ausdrücke sind „nachwachsende“ oder „nachhaltige“ Energie. Wenn Elektrizität aus erneuerbaren Energien stammt, dann nennt man sie grünen Strom oder Ökostrom.

Andere Arten der Energiegewinnung hingegen werden irgendwann nicht mehr möglich sein: Erdöl wächst nicht nach. Wenn man keines mehr in der Erde findet, gibt es kein Erdöl mehr, um es zu verbrennen. Es dauert viele Millionen Jahren, bis Erdöl neu entsteht.

Eine erneuerbare Energie hingegen wird es immer geben, zumindest in der nahen Zukunft, soweit die Menschen denken können. Ein Beispiel ist die Windenergie: Man kann aus der Windkraft Elektrizität gewinnen, solange es Wind gibt. Soweit man das weiß, wird das immer so sein.

Letzten Endes gibt es drei Quellen für erneuerbare Energien. Besonders wichtig ist die Sonne, die auf die Erde strahlt. Die Sonne wird noch Milliarden von Jahren strahlen. Die Gezeiten-Energie kommt daher, dass die Erde sich bewegt. Schließlich gibt es noch die Erdwärme: Das Innere der Erde ist sehr heiß.

In den Jahren nach 1970 wurde das Erdöl sprunghaft teurer. Dadurch begannen die Menschen, mehr über Erneuerbare Energien nachzudenken. Heute kommt daher etwa ein Fünftel aller Energie, die die Menschen auf der Welt verbrauchen.

Was ist das Problem mit anderen Energie-Quellen?

Die Menschen brauchten schon immer Energie. Zum Beispiel können wir seit der Steinzeit Feuer machen. Dabei verbrennt man Holz, so dass man es warm hat oder auch kochen kann. Holz kommt von Bäumen, die wieder neu entstehen und wachsen können.

In den Jahren nach 1800 kam es zur Industriellen Revolution. Die Menschen haben große Fabriken gebaut und können seitdem viel mehr Dinge herstellen. Statt Holz verbrennt man in der Industrie oft Kohle, weil sie gut brennt und man daraus ein besonders heißes Feuer machen kann. Aus Erdöl macht man zum Beispiel Benzin, damit Autos fahren können, und Plastik.

Das Problem dabei ist: Kohle und Erdöl, auch Erdgas, sind vor vielen Millionen Jahren entstanden. Tote Pflanzen wurden vom Meer überschwemmt und mit Erde abedeckt. In langer, langer Zeit wurden daraus Kohle, Erdöl und Erdgas, die sogenannten fossilen Brennstoffe. Sollten die Menschen einmal alles davon aus der Erde geholt haben, ist es weg.

In Europa und Nordamerika haben die Menschen schon viel davon abgebaut. Heute gewinnt man viel Erdöl zum Beispiel in Saudi-Arabien und im Iran. Das sind Länder mit Herrschern, die mit Gewalt regieren. Diese Länder haben viel Geld wegen des Erdöls und können das Geld für ihre Zwecke einsetzen.

Auch Atomenergie ist nicht „erneuerbar“. Dafür braucht man Uran oder andere Stoffe, die man aus der Erde gewinnt. Dazu kann sie auch sehr gefährlich sein.

Was für Erneuerbaren Energien gibt es?

Heutzutage kennt man viele verschiedene Arten von Erneuerbarer Energie. Die meiste Energie kommt von der Sonne. Dabei denkt man vor allem an Sonnenenergie: Man stellt Sonnenkollektoren so auf, dass viel Sonne darauf scheint. Die Sonnenkollektorne machen aus dem Sonnenschein Strom.

Doch auch die Windenergie hat mit der Sonne zu tun. Wind entsteht dadurch, dass die manche Gegenden erwärmt. Die warme Luft bewegt sich. Man baut große Windräder in die Landschaft, so dass der Wind die Flügel bewegt. In den Windrädern sind Turbinen: Wenn sie sich drehen, entsteht Strom.

Genauso ist es beim Wasser. Das Wasser in Meeren bewegt sich ebenso vor allem, weil die Sonne darauf scheint. Flüsse gibt es, weil die Sonne aus Wasser Wasserdampf macht, der als Wolken über das Land weht. Durch den Regen entstehen Flüsse. Man kann Turbinen ins Meer oder in den Fluss stellen.

Wenn man Wälder oder bestimmte Pflanzen anplanzt, kann Holz oder Teile der Pflanzen verbrennen. Ein Beispiel ist das Rapsöl, mit dem Autos fahren. Pflanzen wachsen dank der Sonne. Selten sieht man es heute, wie Menschen oder Tiere mit ihrer Muskelkraft eine Maschine antreiben. Was Menschen und Tiere essen, kommt letzlich auch von den Sonnenstrahlen.

An manchen Meeresküsten gibt es Gezeiten: Ebbe und Flut. Das kommt dadurch, dass die Erde sich um sich selbst dreht. Auch dadurch entsteht Bewegung im Meer, aus der man Stom machen kann. Diese Energie stammt also so gesehen nicht von der Sonne.

Noch wenig verwendet man die Erdwärme, die Geothermie. Sie kommt aus der Zeit, als die Erde entstanden ist. Zum Beispiel erhitzt die Erdwärme an manchen Orten Grundwasser, das als Geysir nach oben spritzt. Solches Wasser kann man auch nutzen, um Energie zu gewinnen.

Was ist an der Erneuerbaren Energie nicht so gut?

Die Arten der Erneuerbaren Energie haben Vorteile, aber auch Nachteile. Das hängt immer von der bestimmten Art ab. Darum sind manche Erneuerbaren Energien beliebter als andere.

Oftmals braucht man viel Platz für die Energiegewinnung. Um so viel Strom zu gewinnen wie ein Atomkraftwerk, braucht man tausende von Windrädern. Oder man müsste eine große Stadt wie Frankfurt völlig mit Sonnenkollektoren zudecken. Viele Leute finden zum Beispiel Windräder hässlich für die Landschaft.

Wind weht nicht immer, die Sonne wird oft von Wolken verdeckt. Dann kommt auch kein Strom zustande. Wenn aber Strom aus Windenergie und Sonnenenergie entsteht, braucht man sie vielleicht gerade nicht. Man muss sie irgendwo speichern, was sehr aufwändig ist.

Welche Energie ist billiger?

Viele Staaten auf der Welt wollen, dass mehr Erneuerbare Energie erzeugt wird. Allerdings scheint solche Energie teurer zu sein als die andere. Um 1 Megawatt Strom aus Windkraft herzustellen, muss man bei Wind und Sonne mehr ausgeben, als wenn man es mit Kohle herstellt. Normalerweise könnten die Hersteller von Erneuerbarer Energie ihren Strom nicht verkaufen, weil die Menschen den billigeren Strom aus Kohle oder Atom kaufen würden.

Darum geben die Staaten Geld: Damit gleichen sie den Unterschied aus. Solche Geldhilfe nennt man Subvention. Durch diese Hilfe können die Menschen die Erneuerbare Energie für ebenso viel Geld kaufen wie die sonstige. Aus diesem Grund sind manche Leute gegen Erneuerbare Energie, weil es den Staat viel kostet. Was der Staat ausgibt, müssen letztlich alle Menschen mitbezahlen.

Allerdings ist es nicht so sicher, ob Erneuerbare Energie wirklich teurer ist. Wenn zum Beispiel Kohle verbrannt wird, entsteht schädlicher Rauch. Durch den Ruß im Rauch können Menschen krank werden. Die Menschen müssen dann ins Krankenhaus oder sterben früher als normal. Auch das ist teuer.

Bei der Atomenergie entsteht zwar kein Ruß, aber es gibt andere Probleme. Wenn etwas wirklich falsch läuft im Atomkraftwerk, kann eine große Gegend verstrahlt werden. Außerdem brauchte man früher viel Geld, um zu erforschen, wie man überhaupt Strom aus Atomenergie macht. Viel davon hat damals der Staat bezahlt. Wenn man dieses Geld hinzurechnet, ist Atomenergie noch viel teurer.