2024 wird gefeiert: 10 Jahre Klexikon und 5 Jahre MiniKlexikon. Spenden helfen uns sehr!

Elfenbeinküste: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
(im dritten Absatz ist schon ein grössenvergleich. 2x brauchen wir ihn nicht.)
 
(71 dazwischenliegende Versionen von 8 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[File:Côte d'Ivoire, administrative divisions - de - colored2.svg|thumb|Auf dieser Karte sieht man die verschiedenen Teile der Elfenbeinküste. Man nennt sie hier Disktrikte. Im Süden liegt der Atlantik. Die Nachbarländer sind Liberia, Guinea, Mali, Burkina Faso und Ghana.]]
{{Infobox_Elfenbeinküste}}
Die Elfenbeinküste ist ein [[Land]] im [[Westen]] [[Afrika]]s. Im [[Süden]] hat das Land eine Küste am [[Atlantischer Ozean|Atlantischen Ozean]]. Lange Zeit war das Land, was heute die [[Republik]] Elfenbeinküste ist, [[Kolonie]] von [[Frankreich]]. Die Franzosen nannten es  „Côte d'Ivoire “, das heißt auf [[Deutsche Sprache|deutsch]]: Küste des Elfenbeins. Die Bewohner des Landes nennen wir „Ivorer“. Der [[Name]] des Landes kommt daher, dass man hier früher [[Elefant]]en gejagt hat. Die Jäger wollten das Elfenbein aus ihren Stoßzähnen haben, was sehr wertvoll ist. Heute darf man Elefanten nicht mehr jagen.
Die Elfenbeinküste ist ein [[Land]] im [[Westen]] [[Afrika]]s. Im [[Süden]] hat das Land eine Küste am [[Atlantischer Ozean|Atlantischen Ozean]].  


Die Elfenbeinküste ist etwa gleich groß wie [[Deutschland]], hat aber nur etwa 24 [[Million]]en Einwohner. Das sind ungefähr so viele wie in [[Nordrhein-Westfalen]] und [[Hessen]] zusammen. Die größte [[Stadt]] der Elfenbeinküste heißt Abidjan, sprich: Abidschahn. Etwa jeder sechste Ivorer lebt in Abidjan. Bis 1983 war es auch die [[Hauptstadt]] der Elfenbeinküste. Seitdem ist das aber Yamoussoukro. Die [[Regierung]] sitzt aber immer noch in Abidjan, was auch das Zentrum der [[Wirtschaft]] ist.
{{Aussprache
| Wort1 = Côte d'Ivoire
| Datei1 = LL-Q188 (deu)-Beat Ruest-Côte d'Ivoire.wav
}}
Lange Zeit war die Gegend [[Kolonie]] von [[Frankreich]]. Die Franzosen nannten sie „Côte d'Ivoire“. Das heißt auf [[deutsch]]: Küste des Elfenbeins. Die Bewohner des Landes nennen wir „Ivorer“. Der [[Name]] des Landes kommt daher, dass man hier früher [[Elefanten]] gejagt hat. Die [[Jäger]] wollten das [[Elfenbein]] der Stoßzähne haben, was sehr wertvoll ist.


Die Republik Elfenbeinküste ist seit 1960 von Frankreich unabhängig. Ab den 1990er-[[Jahr]]en gab es große Unruhen im Land, es war ähnlich wie in einem [[Bürgerkrieg]]. 2002 wurde die Elfenbeinküste in zwei Teile geteilt. Seit 2007 bemüht man sich, Frieden und Einheit wiederherzustellen.  
Die Elfenbeinküste ist etwa gleich groß wie [[Deutschland]], hat aber nur etwa 24 [[Million]]en Einwohner. Das sind ungefähr so viele wie in [[Nordrhein-Westfalen]] und [[Hessen]] zusammen. Die größte [[Stadt]] der Elfenbeinküste heißt Abidjan. Etwa jeder sechste Ivorer lebt in Abidjan. Bis zum Jahr 1983 war es auch die [[Hauptstadt]] der Elfenbeinküste. Seitdem ist das aber Yamoussoukro. Die [[Regierung]] sitzt aber immer noch in Abidjan. In jener Stadt sind auch wichtige [[Firma|Firmen]].


==Welche Geschichte hat die Elfenbeinküste?==
Die Republik Elfenbeinküste ist seit 1960 von Frankreich [[Unabhängigkeit|unabhängig]]. In den Jahren nach 1990 gab es große Unruhen im Land, es war ähnlich wie in einem [[Bürgerkrieg]]. Im Jahr 2002 wurde die Elfenbeinküste in zwei Teile geteilt. Man bemüht sich immer noch, Frieden und Einheit wiederherzustellen.  
[[File:Houphouet-Boigny Kennedy.jpg|thumb|Félix Houphouët-Boigny, sprich "Felix Ufuee-Boanjie" war der erste Präsident der Elfenbeinküste. Hier auf diesem Bild von 1962 sieht man ihn links, mit seiner Frau. Der Mann ganz rechts ist John F. Kennedy, damals Präsident der [[Vereinigte Staaten von Amerika|USA]].]]
 
[[File:Côte d'Ivoire ZDC.png|thumb|Von 2002 bis 2007 war die Elfenbeinküste geteilt: Der Süden (rot) gehörte Präsident Gbagbo, der Norden (grün) seinen Gegnern.]]
==Was ist früher geschehen?==
Wie in den meisten afrikanischen Ländern lebten hier vor der Kolonialzeit viele kleine Stämme, die kleine Gemeinschaften und Stadtstaaten bildeten. Im Norden trieb man [[Handel]] mit Völkern aus der [[Sahara]] und der Sahel-Zone. So kam der [[Islam]] in die Elfenbeinküste. Im Süden gab es ab dem 15. [[Jahrhundert]] Beziehungen zu [[Portugal|portugiesischen]] Seefahrern.  
[[Datei:Côte d'Ivoire ZDC.png|mini|Von 2002 bis 2007 war die Elfenbeinküste geteilt: Der [[Süden]], in Rot gezeichnet, gehörte [[Präsident]] Gbagbo. Der [[Norden]] ist auf dieser Karte grün und gehörte seinen Gegnern.]]
Wie in den meisten afrikanischen Ländern lebten hier vor der Kolonialzeit viele kleine Stämme, die kleine Gemeinschaften und Stadtstaaten bildeten. Im Norden trieb man [[Handel]] mit Völkern aus der [[Sahara]] und der [[Sahel|Sahel-Zone]]. So kam der [[Islam]] in die Elfenbeinküste. Im Süden gab es ab dem 15. [[Jahrhundert]] Beziehungen zu [[Portugal|portugiesischen]] Seefahrern.  


Diese wurden ab dem 17. Jahrhundert aber von den Franzosen verdrängt, die hier 1893 die französische [[Kolonie]] Elfenbeinküste gründeten. Die Franzosen brachten zwar technischen Fortschritt und ihr [[Gesetz]] mit, behandelten die Einwohner aber oft schlecht. Wer Widerstand gegen die Kolonialherren leistete, wurde gewaltsam bekämpft.  
Diese wurden ab dem 17. Jahrhundert aber von den Franzosen verdrängt, die hier 1893 die französische [[Kolonie]] Elfenbeinküste gründeten. Die Franzosen brachten zwar technischen Fortschritt und ihr [[Gesetz]] mit, behandelten die Einwohner aber oft schlecht. Wer Widerstand gegen die Kolonialherren leistete, wurde gewaltsam bekämpft.  


1960 wurde die Republik Elfenbeinküste von Frankreich unabhängig. Der neue [[Staat]] näherte sich politisch an [[Europa|europäische]] Länder an und hielt auch eine enge Verbindung zu Frankreich. Der erste Präsident hieß Félix Houphouët-Boigny und blieb bis zu seinem Tod 1993 im Amt, also über 30 Jahre. Unter seiner Herrschaft wurde die Elfenbeinküste zu einem der reichsten Staaten Westafrikas.
Im Jahr 1960 wurde die Republik Elfenbeinküste von Frankreich unabhängig. Der neue [[Staat]] arbeitete eng mit Frankreich und anderen [[Europa|europäischen]] Ländern zusammen. Der erste Präsident hieß Félix Houphouët-Boigny und blieb bis zu seinem Tod 1993 im Amt, also über 30 Jahre. Unter seiner Herrschaft wurde die Elfenbeinküste zu einem der reichsten Staaten Westafrikas.


In den 1990er-Jahren, nach Houphouët-Boignys Tod, gab es mehrere Unruhen in der Bevölkerung. Oft wurden politische Gegner der Regierung unterdrückt. Mehrere Präsidenten wurden mit Hilfe der [[Armee]] gestürzt. Auch waren einige Herrscher [[Rassismus|rassistisch]] und unterdrückten Stämme aus dem Norden des Landes.
In den 1990er Jahren, nach Houphouët-Boignys Tod, gab es mehrere Unruhen in der Bevölkerung. Oft wurden politische Gegner der Regierung unterdrückt. Mehrere Präsidenten wurden mit Hilfe der [[Armee]] gestürzt. Auch waren einige Herrscher [[Rassismus|rassistisch]] und unterdrückten Stämme aus dem Norden des Landes.


2002 eroberten Gegner des damaligen Präsidenten Laurent Gbagbo den Norden des Landes und die Elfenbeinküste wurde geteilt. Im Land gab es so viele gewalttätige Auseinandersetzungen, dass auch die [[UN]] ihre Soldaten in die Elfenbeinküste schickten. Diese Soldaten nennt man „Blauhelme“. Sie werden in besondere Krisengebiete geschickt, um Frieden zu schaffen.  
2002 eroberten Gegner des damaligen Präsidenten Laurent Gbagbo den Norden des Landes und die Elfenbeinküste wurde geteilt. Im Land gab es so viele gewalttätige Auseinandersetzungen, dass auch die [[UN]] ihre Soldaten in die Elfenbeinküste schickten. Diese Soldaten nennt man „Blauhelme“. Sie werden in besondere Krisengebiete geschickt, um Frieden zu schaffen.  


2007 wurde im Nachbarland Burkina Faso ein Friedensvertrag zwischen dem Präsidenten und seinen Gegnern geschaffen. Die Elfenbeinküste wurde wieder ein Land und die Macht wurde zwischen Gbagbo und seinen Gegnern aufgeteilt. 2010 wurde Gbagbo abgewählt und von seinen Gegnern festgenommen und vor ein internationales [[Gericht]] gestellt. Manche sagen, es sei ungerecht, dass seine Gegner für ihre Verbrechen im Bürgerkrieg nicht bestraft wurden.
Im Jahr 2007 kam es zu einem Friedensvertrag zwischen dem Präsidenten und seinen Gegnern. Die Elfenbeinküste wurde wieder ein Land und die Macht wurde zwischen Gbagbo und seinen Gegnern aufgeteilt. 2010 wurde Gbagbo abgewählt und von seinen Gegnern festgenommen und vor ein internationales [[Gericht]] gestellt. Manche sagen, es sei ungerecht, dass seine Gegner für ihre [[Verbrechen]] im Bürgerkrieg nicht bestraft wurden.


==Wie leben die Menschen in der Elfenbeinküste?==
==Wie leben die Menschen in der Elfenbeinküste?==
[[File:Cimarchebordroute.jpg|thumb|Auf einem traditionellen Markt in der Elfenbeinküste werden Bananen und Yam-Wurzeln verkauft.]]
[[Datei:Kong3.jpg|mini|Diese [[Moschee]] steht in Kong im Norden des Landes. Kong war früher ein mächtiger [[Muslim|muslimischer]] Staat um eine wichtige Stadt herum.]]
Die Elfenbeinküste ist nach ihrer Unabhängigkeit zu einem der reichsten Staaten Westafrikas herangewachsen. Wichtigste Einnahmequelle ist dabei der Verkauf von [[Kakao]] ins Ausland. Die Elfenbeinküste verkauft weltweit am meisten Kakao, man sagt, sie ist der weltgrößte Kakaoexporteur.  
Die Elfenbeinküste ist nach ihrer Unabhängigkeit zu einem der reichsten Staaten Westafrikas herangewachsen. Das meiste Geld verdient das Land, indem es [[Kakao]] ins Ausland verkauft. Die Elfenbeinküste verkauft weltweit am meisten Kakao. Man sagt: Sie ist der weltgrößte Kakaoexporteur.  


Die meisten Menschen in der Elfenbeinküste arbeiten in der [[Landwirtschaft]]. Neben Kakao werden zum Beispiel auch [[Öl]]palmen, [[Baumwolle]] und [[Zucker]]rohr angebaut. Die Baumwolle verkauft das Land vor allem nach [[China]]. Nach [[Europa]] werden neben Kakao besonders Früchte wie [[Banane]]n, [[Ananas]] oder Mangos verkauft.
Die meisten Menschen in der Elfenbeinküste arbeiten in der [[Landwirtschaft]]. Neben Kakao werden zum Beispiel auch [[Öl]]palmen, [[Baumwolle]] und [[Zucker]]rohr angebaut. Die Baumwolle verkauft das Land vor allem nach [[China]]. Nach [[Europa]] werden neben Kakao besonders Früchte wie [[Banane]]n, [[Ananas]] oder Mangos verkauft. Für sich selber bauen die Menschen viel [[Yams]] an. Das ist eine nahrhafte Wurzeln, die man essen kann, so ähnlich wie unsere [[Kartoffel]]n.


Alle diese Güter, die exportiert, also ins Ausland verkauft werden, baut man auf großen Plantagen an. Die Menschen haben dort sehr harte Arbeitsbedingungen und verdienen oft nicht viel [[Geld]]. Oft werden Arbeiter durch [[Chemie|Chemikalien]] krank. Die Chemikalien werden eigentlich eingesetzt, um die [[Pflanze]]n vor Schädlingen zu schützen. Ein weiteres großes Problem ist die [[Sklaverei]]: Besonders auf Kakaoplantagen arbeiten viele [[Kind]]er als Sklaven. Das heißt, sie werden gezwungen, zu arbeiten, haben keine [[Kinderrechte|Rechte]] und verdienen kein Geld.
Alle Güter, die ins Ausland verkauft werden, baut man auf großen [[Plantage]]n an. Die Menschen dort müssen sehr hart arbeiten und verdienen oft nicht viel [[Geld]]. Oft werden Arbeiter durch [[Chemie|Chemikalien]] krank. Die Chemikalien werden eigentlich eingesetzt, um die [[Pflanzen]] vor Schädlingen zu schützen. Ein weiteres großes Problem ist die [[Sklaverei]]: Besonders auf Kakaoplantagen arbeiten viele [[Kind]]er als Sklaven. Das heißt, sie werden gezwungen zu arbeiten, haben keine [[Kinderrechte|Rechte]] und verdienen kein Geld.


Die Elfenbeinküste ist zwar mit Kakao reich geworden und hat vergleichsweise gute [[Schule]]n, aber trotzdem sind viele Menschen arm: etwa 43 Prozent der Einwohner. Das liegt an den schlechten Löhnen in der Landwirtschaft und an den Schwächungen, die die Wirtschaft durch den Bürgerkrieg erhalten hat.  
[[Datei:Coat of arms of Ivory Coast.svg|mini|Das [[Wappen]] der Elfenbeinküste zeigt einen Elefantenkopf umrandet von [[Palme]]n und einer [[Sonne]]. Früher lebten viele Elefanten in der Elfenbeinküste. Die Kolonialherren machten Jagd auf sie, um das wertvolle Elfenbein aus ihren Stoßzähnen zu gewinnen. Auch später wurde oft Jagd auf sie gemacht, obwohl es verboten ist. Das nennt man [[Wilderei]]. Heute sind nur noch wenige Elefanten übrig. Sie leben in Nationalparks.]]
Die Elfenbeinküste ist zwar mit Kakao reich geworden und hat vergleichsweise gute [[Schule]]n, aber trotzdem ist fast die Hälfte der Einwohner arm. Das liegt an den schlechten Löhnen in der Landwirtschaft und an den Folgen des Bürgerkriegs.


Die Schulen und [[Universität]]en der Elfenbeinküste sind ähnlich organisiert wie in Frankreich. Die reicheren Leute sind deshalb durchaus gut gebildet. Viele arme Leute können sich keine Bildung leisten. Mehr als die Hälfte der armen Bevölkerung kann nicht lesen, man sagt, sie sind Analphabeten.  
Die Schulen und [[Universität]]en der Elfenbeinküste sind ähnlich organisiert wie in Frankreich. Die reicheren Leute sind deshalb durchaus gut gebildet. Viele arme Leute können sich keine Bildung leisten. Mehr als die Hälfte der armen Bevölkerung kann nicht [[lesen]], man sagt: Sie sind Analphabeten.  


Etwa ein Drittel der Einwohner der Elfenbeinküste sind [[Christentum|Christen]]. Sie leben eher im Süden des Landes. Etwas mehr als ein Drittel sind Muslime. Sie leben eher im Norden. Den Islam gibt es schon deutlich länger in der Elfenbeinküste als das Christentum: Schon vor der Kolonialzeit waren muslimische Stämme hier sehr mächtig. Etwa jeder zehnte Ivorer ist Anhänger einer alt-afrikanischen Naturreligion.
Etwa ein Drittel der Einwohner der Elfenbeinküste sind [[Christen]]. Sie leben eher im Süden des Landes. Etwas mehr als ein Drittel sind [[Islam|Muslime]]. Sie leben eher im Norden. Den Islam gibt es schon deutlich länger in der Elfenbeinküste als das Christentum: Schon vor der Kolonialzeit waren muslimische Stämme hier sehr mächtig. Etwa jeder zehnte Ivorer ist Anhänger einer alt-afrikanischen Naturreligion.


==Wie sieht die Natur in der Elfenbeinküste aus?==
==Wie sieht die Natur in der Elfenbeinküste aus?==
[[File:Elephant near ndutu.jpg|thumb|Früher lebten viele Elefanten in der Elfenbeinküste. Die Kolonialherren machten Jagd auf sie, um das wertvolle Elfenbein aus ihren Stoßzähnen zu gewinnen. Auch später wurde oft illegal Jagd auf sie gemacht. Das nennt man Wilderei. Heute leben deswegen nur noch wenige Elefanten in ivorischen Nationalparks.]]
Die Elfenbeinküste liegt in den [[Tropen]], das heißt, es ist hier das ganze Jahr lang sehr warm. Im Süden, nahe der Atlantikküste, regnet es viel und es gibt [[Regenwald|Regenwälder]]. Im Norden ist das [[Klima]] trockener. Hier findet man vor allem [[Savanne]]n. Heute gibt es deutlich weniger Regenwald als zur Kolonialzeit, weil für die Plantagen viele Wälder gerodet wurden.


Die ivorischen Savannen und vor allem die Regenwälder sind sehr artenreich, das heißt, dass viele verschiedene [[Tier]]e dort leben. Es gibt [[Krokodil]]e und verschiedene [[Schlange]]n, Raubkatzen wie den [[Leopard]], viele [[Vögel]] und [[Fische]] und noch mehr [[Insekten]] und Kleintiere. Ein besonders bekanntes [[Säugetier]] ist der afrikanische Elefant, von dem die Elfenbeinküste ihren Namen hat. Er lebte früher im ganzen Land, heute fast nur noch in geschützten Reservaten.
Die Elfenbeinküste liegt in den [[Tropen]], das heißt, es ist hier das ganze Jahr lang sehr warm. Im Süden, nahe der Atlantikküste, regnet es viel und es gibt [[Regenwald|Regenwälder]]. Im Norden ist das [[Klima]] trockener. Hier findet man vor allem [[Savanne]]n. Heute gibt es deutlich weniger Regenwald als zur Kolonialzeit, weil für die [[Plantage]]n viele [[Wald|Wälder]] gerodet wurden.


Um den tropischen Regenwald vor dem Abholzen und den Elefanten oder auch den Schimpansen vor dem Aussterben zu schützen, gibt es acht Nationalparks in der Elfenbeinküste. Einige davon sind Weltnaturerbe der [[Unesco]]. An ihrer Natur darf man nichts verändern und muss sorgsam mit ihr umgehen.  
Die ivorischen Savannen und vor allem die Regenwälder sind sehr artenreich, das heißt, dass viele verschiedene [[Tiere]] dort leben. Es gibt [[Krokodil]]e und verschiedene [[Schlange]]n, Raubkatzen wie den [[Leopard]], viele [[Vögel]] und [[Fische]] und noch mehr [[Insekten]] und Kleintiere. Ein besonders bekanntes [[Säugetier]] ist der afrikanische Elefant, von dem die Elfenbeinküste ihren Namen hat. Er lebte früher im ganzen Land, heute fast nur noch an geschützten Orten, also in Reservaten.
 
Der tropische Regenwald soll nicht abgeholzt werden. Elefanten oder auch [[Schimpansen]] sind vor dem [[Aussterben]] zu schützen. Darum gibt es acht Nationalparks in der Elfenbeinküste. Einige davon sind [[Weltnaturerbe]] der [[UNESCO]]. An ihrer Natur darf man nichts verändern und muss sorgsam mit ihr umgehen.  


<gallery>
<gallery>
File:Flag of Côte d'Ivoire.svg|Die [[Flagge]] der Elfenbeinküste
File:Mount Nimba Strict Nature Reserve-108450.jpg|Der Mont Nimba liegt an der Grenze zu [[Guinea]]. Für beide Länder ist es der höchste Berg.
File:Coat of arms of Ivory Coast.svg|Das Wappen der Elfenbeinküste zeigt einen Elefantenkopf umrandet von Palmen und einer Sonne.
Plateau Centre-est.jpg|[[Hochhaus|Hochhäuser]] in Abidjan, der größten [[Stadt]] des Landes
File:Kong3.jpg|Diese [[Moschee]] steht in Kong im Norden des Landes. Kong war schon vor der Kolonialzeit ein mächtiger muslimischer Stadtstaat.
Cimarchebordroute.jpg|Auf dem [[Tradition|traditionell]]en [[Markt]] werden [[Banane]]n und Yam-[[Wurzel]]n verkauft.
File:Plateau Centre-est.jpg|Hochhäuser in Abidjan, der größten Stadt des Landes
File:Brochettes de poissons et légumes.jpg|Fisch und Gemüse am Spieß
File:Child's game 04.jpg|Kinder, die am Strand spielen
File:Alphabétisation d'adultes en Côte d'Ivoire 03.jpg|Der Mann links ist [[Lehrer]] und bringt Erwachsenen Lesen und Schreiben bei.
</gallery>
</gallery>
[[Kategorie:Artikelentwürfe]]
 
{{Artikel}}
[[Kategorie:Erdkunde]]
[[Kategorie:Artikel mit geprüfter Infobox]]

Aktuelle Version vom 22. September 2023, 12:07 Uhr

Klexikon K yellow.png Elfenbeinküste  
Flag of Côte d'Ivoire.svg
Flagge
Hauptstadt Yamoussoukro
Amtssprache Französisch
Staatsoberhaupt Präsident Alassane Ouattara
Einwohnerzahl etwa 24 Millionen
Fläche etwa 322.000 Quadratkilometer
CIV orthographic.svg
Wo das Land in Afrika liegt
Übersicht: Alle Staaten der Erde

Die Elfenbeinküste ist ein Land im Westen Afrikas. Im Süden hat das Land eine Küste am Atlantischen Ozean.

Klexikon K yellow.png Hör’s dir an  
Côte d'Ivoire

Lange Zeit war die Gegend Kolonie von Frankreich. Die Franzosen nannten sie „Côte d'Ivoire“. Das heißt auf deutsch: Küste des Elfenbeins. Die Bewohner des Landes nennen wir „Ivorer“. Der Name des Landes kommt daher, dass man hier früher Elefanten gejagt hat. Die Jäger wollten das Elfenbein der Stoßzähne haben, was sehr wertvoll ist.

Die Elfenbeinküste ist etwa gleich groß wie Deutschland, hat aber nur etwa 24 Millionen Einwohner. Das sind ungefähr so viele wie in Nordrhein-Westfalen und Hessen zusammen. Die größte Stadt der Elfenbeinküste heißt Abidjan. Etwa jeder sechste Ivorer lebt in Abidjan. Bis zum Jahr 1983 war es auch die Hauptstadt der Elfenbeinküste. Seitdem ist das aber Yamoussoukro. Die Regierung sitzt aber immer noch in Abidjan. In jener Stadt sind auch wichtige Firmen.

Die Republik Elfenbeinküste ist seit 1960 von Frankreich unabhängig. In den Jahren nach 1990 gab es große Unruhen im Land, es war ähnlich wie in einem Bürgerkrieg. Im Jahr 2002 wurde die Elfenbeinküste in zwei Teile geteilt. Man bemüht sich immer noch, Frieden und Einheit wiederherzustellen.

Was ist früher geschehen?

Von 2002 bis 2007 war die Elfenbeinküste geteilt: Der Süden, in Rot gezeichnet, gehörte Präsident Gbagbo. Der Norden ist auf dieser Karte grün und gehörte seinen Gegnern.

Wie in den meisten afrikanischen Ländern lebten hier vor der Kolonialzeit viele kleine Stämme, die kleine Gemeinschaften und Stadtstaaten bildeten. Im Norden trieb man Handel mit Völkern aus der Sahara und der Sahel-Zone. So kam der Islam in die Elfenbeinküste. Im Süden gab es ab dem 15. Jahrhundert Beziehungen zu portugiesischen Seefahrern.

Diese wurden ab dem 17. Jahrhundert aber von den Franzosen verdrängt, die hier 1893 die französische Kolonie Elfenbeinküste gründeten. Die Franzosen brachten zwar technischen Fortschritt und ihr Gesetz mit, behandelten die Einwohner aber oft schlecht. Wer Widerstand gegen die Kolonialherren leistete, wurde gewaltsam bekämpft.

Im Jahr 1960 wurde die Republik Elfenbeinküste von Frankreich unabhängig. Der neue Staat arbeitete eng mit Frankreich und anderen europäischen Ländern zusammen. Der erste Präsident hieß Félix Houphouët-Boigny und blieb bis zu seinem Tod 1993 im Amt, also über 30 Jahre. Unter seiner Herrschaft wurde die Elfenbeinküste zu einem der reichsten Staaten Westafrikas.

In den 1990er Jahren, nach Houphouët-Boignys Tod, gab es mehrere Unruhen in der Bevölkerung. Oft wurden politische Gegner der Regierung unterdrückt. Mehrere Präsidenten wurden mit Hilfe der Armee gestürzt. Auch waren einige Herrscher rassistisch und unterdrückten Stämme aus dem Norden des Landes.

2002 eroberten Gegner des damaligen Präsidenten Laurent Gbagbo den Norden des Landes und die Elfenbeinküste wurde geteilt. Im Land gab es so viele gewalttätige Auseinandersetzungen, dass auch die UN ihre Soldaten in die Elfenbeinküste schickten. Diese Soldaten nennt man „Blauhelme“. Sie werden in besondere Krisengebiete geschickt, um Frieden zu schaffen.

Im Jahr 2007 kam es zu einem Friedensvertrag zwischen dem Präsidenten und seinen Gegnern. Die Elfenbeinküste wurde wieder ein Land und die Macht wurde zwischen Gbagbo und seinen Gegnern aufgeteilt. 2010 wurde Gbagbo abgewählt und von seinen Gegnern festgenommen und vor ein internationales Gericht gestellt. Manche sagen, es sei ungerecht, dass seine Gegner für ihre Verbrechen im Bürgerkrieg nicht bestraft wurden.

Wie leben die Menschen in der Elfenbeinküste?

Diese Moschee steht in Kong im Norden des Landes. Kong war früher ein mächtiger muslimischer Staat um eine wichtige Stadt herum.

Die Elfenbeinküste ist nach ihrer Unabhängigkeit zu einem der reichsten Staaten Westafrikas herangewachsen. Das meiste Geld verdient das Land, indem es Kakao ins Ausland verkauft. Die Elfenbeinküste verkauft weltweit am meisten Kakao. Man sagt: Sie ist der weltgrößte Kakaoexporteur.

Die meisten Menschen in der Elfenbeinküste arbeiten in der Landwirtschaft. Neben Kakao werden zum Beispiel auch Ölpalmen, Baumwolle und Zuckerrohr angebaut. Die Baumwolle verkauft das Land vor allem nach China. Nach Europa werden neben Kakao besonders Früchte wie Bananen, Ananas oder Mangos verkauft. Für sich selber bauen die Menschen viel Yams an. Das ist eine nahrhafte Wurzeln, die man essen kann, so ähnlich wie unsere Kartoffeln.

Alle Güter, die ins Ausland verkauft werden, baut man auf großen Plantagen an. Die Menschen dort müssen sehr hart arbeiten und verdienen oft nicht viel Geld. Oft werden Arbeiter durch Chemikalien krank. Die Chemikalien werden eigentlich eingesetzt, um die Pflanzen vor Schädlingen zu schützen. Ein weiteres großes Problem ist die Sklaverei: Besonders auf Kakaoplantagen arbeiten viele Kinder als Sklaven. Das heißt, sie werden gezwungen zu arbeiten, haben keine Rechte und verdienen kein Geld.

Das Wappen der Elfenbeinküste zeigt einen Elefantenkopf umrandet von Palmen und einer Sonne. Früher lebten viele Elefanten in der Elfenbeinküste. Die Kolonialherren machten Jagd auf sie, um das wertvolle Elfenbein aus ihren Stoßzähnen zu gewinnen. Auch später wurde oft Jagd auf sie gemacht, obwohl es verboten ist. Das nennt man Wilderei. Heute sind nur noch wenige Elefanten übrig. Sie leben in Nationalparks.

Die Elfenbeinküste ist zwar mit Kakao reich geworden und hat vergleichsweise gute Schulen, aber trotzdem ist fast die Hälfte der Einwohner arm. Das liegt an den schlechten Löhnen in der Landwirtschaft und an den Folgen des Bürgerkriegs.

Die Schulen und Universitäten der Elfenbeinküste sind ähnlich organisiert wie in Frankreich. Die reicheren Leute sind deshalb durchaus gut gebildet. Viele arme Leute können sich keine Bildung leisten. Mehr als die Hälfte der armen Bevölkerung kann nicht lesen, man sagt: Sie sind Analphabeten.

Etwa ein Drittel der Einwohner der Elfenbeinküste sind Christen. Sie leben eher im Süden des Landes. Etwas mehr als ein Drittel sind Muslime. Sie leben eher im Norden. Den Islam gibt es schon deutlich länger in der Elfenbeinküste als das Christentum: Schon vor der Kolonialzeit waren muslimische Stämme hier sehr mächtig. Etwa jeder zehnte Ivorer ist Anhänger einer alt-afrikanischen Naturreligion.

Wie sieht die Natur in der Elfenbeinküste aus?

Die Elfenbeinküste liegt in den Tropen, das heißt, es ist hier das ganze Jahr lang sehr warm. Im Süden, nahe der Atlantikküste, regnet es viel und es gibt Regenwälder. Im Norden ist das Klima trockener. Hier findet man vor allem Savannen. Heute gibt es deutlich weniger Regenwald als zur Kolonialzeit, weil für die Plantagen viele Wälder gerodet wurden.

Die ivorischen Savannen und vor allem die Regenwälder sind sehr artenreich, das heißt, dass viele verschiedene Tiere dort leben. Es gibt Krokodile und verschiedene Schlangen, Raubkatzen wie den Leopard, viele Vögel und Fische und noch mehr Insekten und Kleintiere. Ein besonders bekanntes Säugetier ist der afrikanische Elefant, von dem die Elfenbeinküste ihren Namen hat. Er lebte früher im ganzen Land, heute fast nur noch an geschützten Orten, also in Reservaten.

Der tropische Regenwald soll nicht abgeholzt werden. Elefanten oder auch Schimpansen sind vor dem Aussterben zu schützen. Darum gibt es acht Nationalparks in der Elfenbeinküste. Einige davon sind Weltnaturerbe der UNESCO. An ihrer Natur darf man nichts verändern und muss sorgsam mit ihr umgehen.




Zu „Elfenbeinküste“ findet ihr mehr Inhalte in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.

Das Klexikon ist die Wikipedia für Kinder und Schüler. Das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern in über 3000 Artikeln. Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich. Alles, was man für den Unterricht in Schulen, Hausaufgaben und Referate wissen muss.