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Demokratie

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 18. Januar 2015, 20:45 Uhr von Dieter Hannig (Diskussion | Beiträge) (Gliederung und ausführliche Überarbeitung des Artikels)

Die Demokratie ist eine Art, wie ein Staat durch seine Bevölkerung organisiert und regiert wird. Das Wort kommt aus dem Griechischen und heißt „Herrschaft des Volkes“. Im Alten Griechenland gab es erste kleine Staaten mit einer Art Demokratie. Allerdings durften damals nur freie Männer mitbestimmen – Frauen und Sklaven waren davon ausgeschlossen.

Welche Grundregeln herrschen in einer heutigen Demokratie?

Briefmarke von 1981: Grundgedanken der Demokratie
  • In einer modernen Demokratie gelten alle erwachsenen Menschen gleich viel, alle haben eine Stimme, mit der sie wählen dürfen. Für alle gelten die gleichen Grund- und Menschenrechte. Auch Kinder haben schon festgelegte Rechte.
  • In einer Demokratie gibt es keine Alleinherrschaft, also keine Alleinherrscher, wie es Könige und Fürsten einst waren. Es gibt auch keine Willkürherrschaft wie in einer Diktatur. In einer Demokratie gibt es nur Herrschaft auf Zeit. Die Bevölkerung kann den Regierungschef bestimmen und auch wieder abwählen.
  • Ein wichtiger Grundsatz ist die Gewaltenteilung. Die Gesetzgebende Gewalt liegt beim Parlament (Versammlung der Volksvertreter), die Regierende Gewalt bei der Regierung (Regierungschef/in und Minister/innen) und die Richterliche Gewalt, die die Einhaltung der Regeln und Gesetze kontrolliert, liegt bei den verschiedenen Gerichten.
  • Diese Gewalten im Staat kontrollieren sich gegenseitig, so dass die Bevölkerung möglichst frei leben kann, sich in Sicherheit fühlt und gerecht behandelt wird.

Wie werden die führenden Leute bestimmt?

In einer Demokratie sind Wahlen besonders wichtig. Dadurch können die Menschen entscheiden, welche Politiker sie als Volksvertreter haben wollen. Wenn viele Wähler ihre Stimme für jemanden abgeben, kommt dieser Politiker in das Parlament. Auch in Gemeinden, Kreisen und Landesteilen werden die Volksvertretungen gewählt. Es gibt also in Deiner Gemeinde ein Parlament, den Gemeinde- oder Stadtrat, das durch die Bevölkerung der Gemeinde gewählt wird.

Bei manchen Wahlen wird über ein einzelnes Amt abgestimmt, wie das Staatsoberhaupt. Wenn über eine bestimmte Frage entschieden wird, nennt man das einen Volksentscheid.

Wie groß ist die Freiheit in einer Demokratie?

Briefmarke von 1981: Grundgedanken der Demokratie

Für eine Demokratie reicht es aber nicht nur, dass es Wahlen gibt. Die Wahlen müssen wirklich frei und geheim sein. Die Regierung darf zum Beispiel nicht einfach selber bestimmen, wer überhaupt gewählt werden darf. Wichtig ist auch, dass die Gesetze (Gerichte und Richter) und die Polizei die Menschen schützen.

Und wenn ein Parlament gewählt worden ist, muss das Parlament auch etwas entscheiden dürfen. Es macht die Gesetze, die für alle gelten und Freiheiten einschränken können. Denke nur an die Ordnung des Verkehrs, es muss ein Gesetz geben, nach dem sich alle Verkehrsteilnehmer richten, damit den Kindern und Erwachsenen möglichst nichts passiert.

Was ist in einer Demokratie nicht erlaubt?

Jn einer Demokratie ist es nicht erlaubt, die Freiheitsrechte der Menschen zu verletzen (Grundrechte im Grundgesetz). Nur ein Gericht darf jemanden für eine Tat bestrafen und ins Gefängnis sperren. Alle Gesetze sind den Grundrechten der Menschen untergeordnet und dürfen diese nicht verletzen.

Was genau eine Demokratie ist, und was dazu gehört: Dazu haben unterschiedliche Menschen viele verschiedene Meinungen. Die Demokratie funktioniert auch in jedem Land ein wenig anders. Aber vor allem ist die Diktatur nicht erlaubt: Dort entscheidet nur eine einzelne Person oder eine kleine Gruppe, was in einem Staat gemacht wird.

Wie kann ein Kind in der Demokratie mitmachen?

Auch Kinder haben schon Rechte in einer Demokratie. Sie haben vor allem das Recht, in der Familie oder bei einem Erziehungsberechtigten beschützt aufzuwachsen und zur Schule zu gehen, damit sie ihr Leben später so führen können, wie sie es wollen. Sie sollten also schon möglichst früh lernen und einüben, was sie für ihr Leben in einer Demokratie brauchen. Damit kann man in der Schule und Ausbildung schon frühzeitig anfangen. Es gibt gewählte Klassensprecher und Schülervertreter, die schon andere vertreten und mitreden und mitentscheiden dürfen.