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Dänische Sprache

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 14. Mai 2017, 21:19 Uhr von Michael Schulte (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „Handel“ durch „Handel“)
Ein dänisches Smørrebrød, sprich Ssmörr-bröd. Auf Deutsch kann man auch Smörrebröd schreiben. Wörtlich bedeutet das einfach „Butterbrot“. Die Dänen belegen es aber reichlich.

Dänisch ist eine Sprache, die vor allem in Dänemark gesprochen wird. Dort ist es die Amtssprache. So gut wie alle Einwohner Dänemarks können Dänisch. Außerdem leben Menschen, die Dänisch können, in anderen Ländern.

Das Dänische gehört zu den germanischen Sprachen. Anders als Deutsch oder Niederländisch ist es aber nicht westgermanisch, sondern nordgermanisch. Es ist in der gleichen Gruppe wie Schwedisch und Norwegisch. Man spricht auch von den skandinavischen Sprachen.

Die eigentliche dänische Sprache stammt aus der Zeit der Reformation, nach dem Jahr 1500. Damals wollte man eine Bibel auf Dänisch haben, die so gut übersetzt war wie die von Martin Luther. Dazu hat man festgelegt, wie man Dänisch „richtig“ schreibt. Schon damals war der Dialekt von Seeland der wichtigste: Seeland ist eine große Insel, auf der viele Menschen wohnen und wo auch die Hauptstadt Kopenhagen liegt. Seeländisch war die Grundlage für Dänisch.

Wie sieht Dänisch aus?

Die germanischen Sprachen haben an sich schon viel Ähnlichkeit, weil sie miteinander verwandt sind. Das gilt vor allem für Dänisch, Norwegisch und Schwedisch: Die Sprecher dieser Sprachen können einander recht gut verstehen, auch wenn sie je ihre eigene Sprache sprechen.

Teil einer Tastatur auf Dänisch, mit typisch dänischen Buchstaben

Sie haben übrigens gemein, dass sie nur zwei grammatikalische Geschlechter kennen. Im Deutschen kennt man drei solcher Geschlechter: männlich, weiblich und sächlich, wie in der Mann, die Frau, das Kind. Statt der, die, das haben die Dänen nur zwei Geschlechter und zwei Artikel: Das männliche und das weibliche grammatikalische Geschlecht sind in der Sprache dasselbe. Daneben gibt es noch das sächliche grammatikalische Geschlecht.

Im Dänischen ist viel Deutsch und Niederdeutsch. Durch die evangelische Kirche und den Handel haben Dänen eine Menge Wörter aus diesen Sprachen übernommen. Heute kann man etwa ein Viertel der Dänischen Wörter mehr oder weniger gut erkennen, wenn man Deutsch kann.

Dänisch schreibt man mit den lateinischen Buchstaben, wie auch das Deutsche. Allerdings haben die Dänen noch einige eigene Buchstaben: Æ ist wie das deutsche Ä und Ø wie das deutsche Ö. Das Å ist eine Art Mischung von A und O und wird sehr offen ausgesprochen. Manchmal stehen im Dänischen Buchstaben, die nicht gesprochen werden: „hvid“, das dänische Wort für „weiß“, wird ohne h gesprochen.

Wo wird Dänisch gesprochen?

Die Stadt Flensburg in Schleswig-Holstein liegt an der dänischen Grenze. Hier sieht man Werbung dafür, Dänisch zu lernen.

Dänisch ist zunächst die Sprache von Dänemark, für fünf Millionen Menschen. Es gibt mehrere große Dialekte: Jütlandisch ist die Art, wie man Dänisch in Jütland ausspricht, der großen Halbinsel im Norden von Deutschland. Es gibt ein Nordjütländisch, Westjütländisch und Südjütländisch. Inseldänisch spricht man auf den Inseln wie Fünen und Seeland. Ostdänisch kennt man heute nur noch auf der kleinen Insel Bornholm weiter östlich in der Ostsee.

Außerdem leben im Norden von Deutschland Menschen, die Dänisch als Muttersprache haben. Dort, in Schleswig-Holstein, ist Dänisch auch teilweise eine Sprache des Staates, eine Amtssprache. Man vermutet, dass etwa 50.000 oder 70.000 Schleswig-Holsteiner Dänisch sprechen. Sie gehören also zur dänischen Minderheit. Außerdem leben dort 7000 Bürger des Staates Dänemark.

Was haben andere Sprachen mit Dänisch zu tun?

Derby ist ein Ort im Norden von England. Das by am Ende des Ortsnamens verrät, dass im Mittelalter hier Dänen gesiedelt haben. Auf Dänisch ist „by“ ein Dorf.

Der Staat Dänemark war früher deutlich größer als heute. Dazu gehörten Norwegen, Schleswig-Holstein, Island und weitere Länder. Dänemark hatte auch einige Kolonien in Amerika und Asien.

Vor allem für Norwegen ist das heute noch wichtig. In Norwegen gibt es zwei Sprachen. Die eine davon wird von vier Fünfteln der Norweger geschrieben. Diese Sprache kommt aus der Zeit, als Dänemark über Norwegen geherrscht hat. Sie ist mehr oder weniger ein dänischer Dialekt mit vielen norwegischen Wörtern.

Die Färöer-Inseln sind heute noch ein Teil von Dänemark. Dänisch und Färörisch sind dort Amtssprachen. Die Einwohner sprechen eigentlich Färöisch. Aber weil das so eine kleine Sprache ist, finden sie Dänisch immer noch wichtig. Wer Dänisch kann, kann einfach in Dänemark studieren oder arbeiten. Auch auf Grönland ist Dänisch eine der Amtssprachen.

Im Süden von Schweden hat man einen eigenen Dialekt: Schonisch. Dieser Teil Schwedens gehörte vor etwa 400 Jahren noch zu Dänemark. Darum erinnert der Dialekt stark an das Dänische.

Im Mittelalter wurde ein großer Teil von England von Dänen regiert: das sogenannte Daneland. Von den dänischen und später norwegischen Wikingern sind viele Wörter in die englische Sprache gekommen. „Nehmen” hieß im alten Englischen noch „niman”. Heute hat man dafür ein Wort, das aus dem Dänischen kommt: „to take“. Ohne die Wikinger sähe Englisch heute also dem Deutschen noch ähnlicher.

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