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Coronavirus

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
So stellt der Computer das Coronavirus dar. Der Rand gleicht einer Krone. Dies entspricht dem Namen „Corona“.

Das Coronavirus ist ein Virus, das erst vor kurzer Zeit entstanden ist. Man entdeckte es im Dezember 2019 zum ersten Mal in der chinesischen Stadt Wuhan. Viele Menschen, die daran erkrankt waren, hatten schwere Lungenentzündungen. Bis heute ist nicht klar, ob das Virus von einem Tier auf einen Menschen übergegangen oder ob es aus einem Labor entwischt ist. Ein ähnliches Virus hatte im Jahr 2012 die SARS-Pandemie ausgelöst.Deshalb nennen die Wissenschafter das neue Virus SARS-CoV-2.

Die Krankheit, die durch das Coronavirus ausgelöst wird, heißt COVID-19. Das bedeutet nichts anderes als „Coronavirus-Krankheit“. Die Zahl 19 kommt vom Jahr 2019. Sie verbreitete sich so schnell über die ganze Welt, dass die Weltgesundheitsorganisation die Krankheit zur Pandemie erklärte.

Die Pandemie verlief in den verschiedenen Ländern unterschiedlich. Dann geschah etwas, was es bei Viren oft gibt: Sie veränderten sich. Es entstanden also Mutationen. Die waren ansteckender als das ursprüngliche Virus. Man benannte sie anfänglich nach dem Land, in man die Mutationen zuerst entdeckte. Später nahm man dafür die Buchstaben aus dem Griechischen Alphabet. In der Reihenfolge kam zuerst Alpha, die britische Variante. Darauf folgte Beta, die Variante aus Südafrika. Dann tauchte Gamma in Brasilien auf und schließlich Delta in Indien. Weitere kleinere Mutationen kamen hinzu.

Die Krankheit erkannte man ursprünglich an Husten und Fieber. Auch ging der Geschmackssinn zurück oder verschwand gänzlich. Das Virus kann zu Lungenentzündungen und zum Tod führen. Inzwischen weiß man, dass es auch andere Organe schädigt. Schwere Erkrankungen traten ursprünglich vor allem bei älteren Menschen auf oder bei solchen, die bereits geschwächte Atemwege hatten. Aber auch Menschen mit Diabetes und einigen anderen Krankheiten waren besonders gefährdet.

Kinder, Jugendliche und jüngere Erwachsene wurden oft nicht besonders krank. Viele Erkrankte spürten nur eine leichte Erkältung oder sogar gar nichts. Sie konnten das Virus aber trotzdem weitergeben, vor allem durch Husten und Niesen. Die Viren leben in den winzigen Tröpfchen, die dabei aus dem Mund oder aus der Nase kommen. So können sich andere Menschen anstecken. Das Virus kann auch vom Mund auf die Hand, von dort auf die Hand eines anderen Menschen und von dort in dessen Mund, Nase oder Augen gelangen.

Im Jahr 2021 verdrängte die Delta-Variante die ursprünglicheren Viren. Sie ist viel ansteckender und kann auch jüngeren Menschen gefährlich werden und zu deren Tod führen. Die älteren Menschen sind aber immer noch besonders gefährdet. Viele Regeln, die am Anfang die Verbreitung des Virus verhinderten oder zumindest eindämmten, reichen deshalb heute nicht mehr aus.

Inzwischen weiß man, dass auch Aerosole gefährlich sein können. Das sind winzige Teilchen, die in der Luft schweben, in diesem Fall eben winzige Tröpfchen mit Viren. Sie verbreiten sich vor allem in Räumen, die schlecht durchlüftet sind und in denen sich viele Menschen aufhalten. Wenn die dann auch noch viel sprechen oder gar in einem Chor singen, ist die Gefahr einer Ansteckung besonders groß.

Warum ist COVID-19 schlimmer als die normale Grippe?

Hier muss ein Patient auf einer Intensivstation künstlich beatmet werden. Das braucht sehr komplizierte technische Geräte und viel Personal.

Man steckt sich sehr leicht an bei dieser Krankheit, leichter als bei den Masern und etwa so wie bei den Windpocken. Wenn die Krankheit schlimm wird, muss man den Patienten ins Krankenhaus bringen. Viele muss man dann mit einer Maschine beatmen. Eine solche Maschine gibt es nur auf einer Intensiv-Pflegestation.

Leider hat man nicht so viele Plätze auf solchen Stationen. Bei dieser Krankheit sind die Betten schnell belegt. Die Menschen können dann nicht mehr versorgt werden und müssen sterben. Schlimm daran ist auch, dass dann andere Patienten auch kein solches Bett mehr zur Verfügung haben. Das braucht es aber auch bei bestimmten Krebs-Arten, die auch Kinder betreffen können. Auch bei Unfällen, die jungen Menschen passieren, stünde dann keine solche Pflege mehr zur Verfügung.

Ein weiteres Problem liegt beim Personal, also bei den Ärzten und Krankenpflegern. Die können auch nicht rund um die Uhr arbeiten und stehen dann auch anderen Patienten nicht mehr zur Verfügung.

Krankenhäuser, Ärzte und Pfleger zusammen nennt man das Gesundheitssystem. Gibt es zu viele Kranke, dann bricht das System zusammen. Das bedeutet: Man kann nicht mehr allen Patienten helfen. Diejenigen Patienten, denen man nicht hilft, sterben im schlimmsten Fall. So einen Zusammenbruch wollen die Politiker unbedingt verhindern.

Was kann man gegen das Virus tun?

Ein Mund-Nasen-Schutz ist ein gutes Mittel um sich keine Krankheits-Erreger weiterzugeben.

Vor allem sollten die Menschen untereinander Abstand halten. Das nennt man „Social Distancing“. Der Abstand, also die Distanz zwischen zwei Menschen, sollte zwei Meter betragen. So kann man sich nicht anhusten oder anniesen. In einem Schulzimmer ist aber kaum so viel Raum vorhanden. Zudem reichert sich die Luft mit Aerosolen an, den feinen Tröpfchen. Dagegen hilft häufiges Lüften, aber eben auch nur zum Teil

Ebenso gilt, dass man sich die Hand nicht reichen sollte. Da können Viren direkt übertragen werden. In der Familie hält man sich natürlich nicht daran, das wäre kaum möglich.

Ganz einfach und wichtig ist auch das regelmäßige Hände-Waschen. Wenn man sich während mindestens zwanzig Sekunden gut mit Seife die Hände wäscht, reicht das aus. Desinfektionsmittel sind gut, aber es braucht sie nicht unbedingt. Im Krankenhaus sind sie aber tatsächlich wichtig.

Angesteckte Menschen sollte man von anderen fernhalten. Sie müssen also in ihrer Wohnung bleiben, notfalls auch als ganze Familie. Das nennt man Quarantäne, Isolation oder Isolierung. Die kann der Staat verordnen. Beim Coronavirus dauert die Quarantäne etwa eine bis zwei Wochen. Das hängt davon ab, wie die Wissenschafter in diesem Land darüber denken.

Eine Impfung gegen das Coronavirus wurde in vielen Ländern im Dezember 2020 zugelassen. Sehr viele Wissenschaftler haben hart daran gearbeitet, so dass die Impfstoffe ab dem Jahr 2021 gespritzt werden können. Durch die Impfung bekommt man die Krankheit viel weniger leicht. Und wenn, dann verläuft sie viel weniger schlimm. Gute Medikamente gibt es noch nicht. Einige sind in der Erprobung. Bisher verwendet man die üblichen Medikamente, zum Beispiel gegen Fieber. Die machen die Krankheit immerhin etwas erträglicher.

Wer die Krankheit bereits überstanden hat, hat aber auch einen Vorteil: Er ist eine gewisse Zeit lang immun. Das bedeutet, dass der Körper gelernt hat, sich selber zu schützen. Sein Immunsystem ist also bereits für diese Bedrohung gerüstet. Bei einer drohenden Ansteckung fährt es sofort hoch und bekämpft die eingedrungenen Viren.

Hat die Impfung zum Ende der Pandemie geführt?

So viele Menschen waren im August 2021 gegen Corona geimpft. Je dunkler das Grün, desto mehr Menschen waren es gemessen an der gesamten Bevölkerung.

Bis jetzt sicher nicht. Allerdings sind die Unterschiede zwischen den Ländern sehr groß. Gründe dafür gibt es viele:

Es gibt zu wenig Impfstoff. Es ist sehr aufwendig, ihn herzustellen. Deshalb ist er auch teuer. Vor allem arme Länder, die zudem keine eigene chemische Industrie haben, kamen kaum dazu. Zudem muss er bei sehr tiefen Temperaturen gelagert werden, damit er nicht verdirbt. Dies ist vor allem in abgelegenen Orten von armen Ländern schwierig.

Der Impfstoff ist sehr neu. Diese Technik zu seiner Herstellung wird zum ersten Mal angewendet. Deshalb trauen viele Menschen dieser Impfung nicht und verzichten lieber darauf. Zudem hat man festgestellt: Wenn nur zwei von drei Menschen in einem Land geimpft sind, kann sich das Virus immer noch rasant schnell weiter verbreiten. Es müssen mindestens neun von zehn Menschen geimpft sein, damit es das Virus schwer hat, einen neuen Wirt zu finden.

Durch die Impfung, die durchgestandene Krankheit oder einen Test wurde ein Mensch weniger ansteckend. Er sollte sich deshalb freier bewegen können als andere. Viele Länder führten deshalb einen Ausweis ein, das Covid-Zertifikat. Das ist ein sogenannter QR-Code, ein kleines Bild aus vielen kleinen schwarzen und weißen Viereckchen. Wer geimpft, genesen oder getestet ist, kann sich einen solchen Pass auf sein laden oder auf Papier ausdrucken.

Wie verlief die Pandemie bisher?

Die Atemschutzmaske war auch aus dem Leben der Kinder nicht mehr wegzudenken.

Ungehindert würde sich die Seuche schnell ausbreiten, so dass es plötzlich viele Kranke gleichzeitig gäbe. Darum bemüht man sich, dass dies viel langsamer passiert. Dann werden nur nach und nach Leute krank. Das kann das Gesundheitssystem besser verkraften. Dort, wo sich viele Menschen an die notwendigen Maßnahmen hielten, steckten sich nach und nach weniger Menschen an. Es gab auch eher genügend Krankenhausplätze.

Die Regierungen vieler Länder unterstützten den Kampf gegen das Virus: In vielen Ländern mussten Restaurants und sogar Schulen geschlossen bleiben. Nur noch Läden mit Lebensmitteln oder Apotheken durften öffnen. Alles, was der Freizeit diente, war geschlossen, so zum Beispiel auch die Bibliotheken. An manchen Orten durften die Menschen einige Wochen lang die Wohnung nur noch zum Arbeiten und Einkaufen verlassen. Das nennt man Shutdown, sprich: Schattaun und bedeutet „Stilllegung“ oder „Abschaltung“. Man sagt auch Lockdown. Das bedeutet „Abriegelung“ oder „Ausgangssperre“.

Zudem wurden wegen der Pandemie auf der ganzen Welt Veranstaltungen abgesagt, zum Beispiel das Oktoberfest 2020. Die Fußball-Europameisterschaft die Olympischen Spiele wurden auf das Jahr 2021 verlegt. Fußballspiele wie jene der Bundesliga durften nur in leeren Stadien stattfinden. Besonders betroffen waren die Kultur oder der Tourismus. In diesen Wirtschaftszweigen wurde viel weniger Geld verdient und viele Menschen verloren ihren Job.

Schon früh wurden Tests entwickelt, mit denen man das Virus im Körper eines Menschen nachweisen kann. Im Herbst 2021 rechnete man weltweit mit etwa 250 Millionen Ansteckungen und über fünf Millionen Toten. Dazu muss man aber noch all die Menschen zählen, die zwar erkrankt waren, aber nicht getestet wurden. Das nennt man die Dunkelziffer, weil man diese Zahl nicht kennt. Aber die wirklichen Zahlen dürften viel höher liegen. Etliche Staaten wollen nämlich diese Zahlen niedrig halten, weil ihre Staats-Chefs denken, sie würden sonst schlecht dastehen.

In vielen Ländern sank die Anzahl erkrankter Menschen durch die Maßnahmen deutlich. Auch gab es jeweils im Sommer weniger Ansteckungen als im Winter, wenn die Menschen häufiger drinnen sind. Deshalb verliefen die Ansteckungen in Wellen. Zudem schützte man die Alten Menschen besser, so dass es weniger Todesfälle gab.

Am Anfang des Jahres 2021 begannen die Impfungen. Es stand jedoch zu wenig Impfstoff zur Verfügung, denn dieser musste ja erst mal hergestellt werden. Die Länder begannen deshalb ihre Impfungen bei den ältesten Menschen. Dadurch gab es weniger schwere Krankheits-Verläufe und weniger Todesfälle. Zudem konnte man so das Gesundheitssystem entlasten. Am meisten impften Israel, die USA und Großbritannien. Dort gingen die Ansteckungszahlen am stärksten zurück. Die Delta-Variante ist so ansteckend, dass es seit dem Sommer 2021 selbst in Großbritannien und später auch in anderen Ländern wieder mehr Ansteckungen gibt, obwohl dort schon sehr viele Menschen geimpft waren.

Wie war es im Herbst 2021?

An manchen Orten gilt Maskenpflicht. An viele Anlässe kommt man aber nur noch mit einem Covid-Zertifikat.

In vielen Ländern gab es schon im Sommer zusätzliche Freiheiten für Menschen mit einem Covid-Zertifikat. Da galt zum Beispiel bei einem Friseur: „Zutritt nur mit 3G.“ Mann musste also geimpft, genesen oder getestet sein. Dies führte auch zu vielen Protesten von Leuten, die gegen die Impfung und gegen das Zertifikat waren.

In Portugal waren fast neun von zehn Menschen geimpft. Vermutlich ließen sich dort so viele Menschen impfen, weil fast jede Familie einen Toten zu beklagen hatte. Trotzdem war auch in Portugal die Pandemie noch nicht besiegt. Die Delta-Variante war einfach zu hartnäckig.

In Italien und Frankreich waren etwa sieben von zehn Menschen geimpft. Das Virus verbreitete sich im Herbst wieder stark. Die Regierungen versuchten die Ausbreitung mit verschiedenen Maßnahmen einzudämmen, zum Beispiel mit 3G am Arbeitsplatz. Trotzdem stiegen die Ansteckungen weiter an.

In Deutschland und Österreich waren noch etwas weniger Menschen geimpft. Es hatten sich mehr Menschen angesteckt als je seit Beginn der Pandemie. Die Regierungen fürchteten um ihre Krankenhäuser uns verhängten noch härtere Maßnahmen: 2G an vielen Orten, also Zutritt nur noch für Geimpfte und Genesene. Dann kam auch noch 2G+, also „Zwei G Plus“. Da musste man zusätzlich zur Impfung oder Genesung noch einen Test vorweisen.

In der Schweiz lag die Impfrate zwischen Deutschland und Österreich. Die Ansteckungen waren aber noch nicht ganz so hoch. Ganz sicher war es mal noch kein neuer Rekord. Auch die Belegungen der Krankenhäuser stiegen an. Niemand konnte vorhersagen, wie das enden würde.

Es gab aber auch Länder mit sehr wenigen Impfungen, vor allem in Afrika. Trotzdem gab es dort nur wenige Ansteckungen. In vielen dieser Länder sind die Menschen sehr jung, im Durchschnitt manchmal nicht einmal zwanzig Jahre. Es ist sehr wohl möglich, dass sich dort schon sehr viele angesteckt hatten und genesen waren, ohne dass sie etwas davon gemerkt hatten. Deshalb sind sie jetzt geschützt. Bewiesen ist diese Annahme aber nicht, weil es in diesen Ländern sehr wenige Tests gibt.




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