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Braunbär: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
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Version vom 8. Februar 2021, 17:16 Uhr

Der Braunbär war früher in Europa der einzige Vertreter der Bären. Deshalb nennt man ihn oft einfach „Bär“.

Der Braunbär ist eine Tierart aus der Familie der Bären. Er ist also ein Raubtier. Der Braunbär lebt nur in den nördlichen Teilen der Nordhalbkugel, wo es für ihn nicht zu heiß ist.

Von ihm gibt es verschiedene Unterarten, die ziemlich verschieden groß und schwer sind. Hier die beiden wichtigsten: Der Europäische Braunbär lebt in Europa und in Asien. Ein Männchen im Norden wiegt etwa 150 bis 250 Kilogramm. Im Süden erreicht es aber nur etwa 70 Kilogramm. Es wird dort also nur knapp so schwer wie ein Mann. Beim Kodiakbär an der Südküste Alaskas und auf der Insel Kodiak erreicht das Männchen bis zu 780 Kilogramm. Die Weibchen sind jeweils ziemlich viel leichter.

Braunbären haben das stärkste Skelett aller Bären. Ihr Schwanz ist sehr kurz. Über den Schultern tragen sie einen Buckel, ein dickes Paket aus Muskeln. Braunbären sehen nicht besonders gut, dafür riechen sie umso besser. Ihren schweren Kopf können sie sehr gut bewegen.

Das Fell ist meist dunkelbraun. Es kann aber auch leicht gelblich oder grau bis hin zu fast schwarz sein. In den Vereinigte Staaten von Amerika USA gibt es den Grizzlybär, sprich: Grislibär. Er ist, wie sein Name sagt, eher grau. Im Winter ist das Fell dichter als im Sommer.

Bei uns gab es in den letzten Jahrhunderten nur den Braunbär. Man sagt deshalb oft einfach „Bär“. Damit meint man aber nicht irgend einen, sondern eben den Braunbär.

Wie leben Braunbären?

Braunbären mögen Fische. Damit setzen sie viel Fett an für den Winter.

Braunbären sind nachts oder in der Dämmerung unterwegs. Dann suchen sie ihre Nahrung: Beeren, Gräser, Wurzeln, Blüten, Nüsse und ähnliche Pflanzen gehören dazu, auch Pilze. Dazu fressen sie Vögel und Vogeleier, Insekten, Nagetiere wie Mäuse, Ratten oder Murmeltiere. In den USA jagen sie sogar Elche, Rentiere und Bisons. Von so großen Tieren fallen ihnen allerdings nur alte oder kranke sowie Jungtiere zum Opfer. Braunbären fressen auch Aas, also tote Tiere, die sie finden. Auch Fische gehören auf ihren Speiseplan. Besonders beliebt sind Lachse.

Braunbären sind meist Einzelgänger. Nur zur Paarung sucht sich das Männchen ein Weibchen. Dann macht sich das Männchen bald wieder davon. Braunbären beanspruchen kein eigenes Gebiet für sich. Sie streifen weit herum und gehen sich meist aus dem Weg. Ansammlungen gibt es höchstens dort, wo es viele Fische oder Beeren gibt oder bei Mülltonnen. Was die Menschen übrig lassen, fressen sie nämlich auch sehr gerne.

Braunbären halten Winterruhe. Dies ist kein tiefer Winterschlaf, denn sie wachen leicht auf. Sie atmen aber sehr langsam und auch das Herz schlägt weniger oft. Ihr Körper wird nur ein klein wenig kühler. Sie leben vom Fett, das sie sich im Sommer angefressen haben. Im Frühling sind sie dann auch deutlich leichter: Weibchen verlieren im Winter etwa einen Fünftel ihres Körpergewichts, Männchen doppelt so viel.

Die Winterruhe verbringen Braunbären in einer Höhle oder Felsspalte, die sie in der Natur finden. Öfter graben sie sich aber selbst eine Höhle und polstern sie mit trockenen Pflanzen aus. Sie benutzen dieselbe Höhle viele Jahre lang. Falls sie schon besetzt ist, kämpfen sie nicht darum.

Wie vermehren sich Braunbären?

Diese beiden Jungbären dürfen auch unterwegs bei ihrer Mutter Milch trinken.

Die Männchen halten sich nicht an ein einzelnes Weibchen. Sie kämpfen untereinander, der stärkste darf sich mit dem Weibchen paaren. Dies geschieht zwischen Mai und Juli. Die befruchtete Eizelle bleibt dann bis zur Winterruhe in der Gebärmutter liegen. Erst dann nistet sie sich ein und beginnt zu wachsen. Die Schwangerschaft dauert dann nur sechs bis acht Wochen.

Anfangs Jahr kommt es zur Geburt. Für die Mutter ist es dann also vorbei mit der Winterruhe. Meist gibt es zwei oder drei Jungtiere. Die sind etwas kleiner als ein Lineal und wiegen um ein halbes Kilogramm. Das ist sehr, sehr wenig. Wenn ein Menschenbaby im Verhältnis zu seiner Mutter ebenso leicht wäre, dann wäre es mindestens zehnmal leichter als es in Wirklichkeit ist.

Die Babys haben so dünne graue Haare, dass sie aussehen wie nackt. Ihre Augen halten sie noch geschlossen. Der Kopf ist fast kugelrund. Die Milch der Mutter ist sehr nahrhaft. Deshalb wachsen die Babys sehr schnell. Nach einem halben Jahr wiegen sie bereits etwa 25 Kilogramm. Dies ist auch notwendig, denn schon kurz zuvor verlassen sie die Höhle zusammen mit ihrer Mutter und den Geschwistern. Dann beginnen die Jungen, selbst Nahrung zu suchen. Milch trinken sie dazu aber etwa zwei Jahre lang. Sie bleiben bis zum dritten oder vierten Frühling bei ihrer Mutter.

Selbst Junge machen können Männchen erst mit vier bis fünf Jahren, bei den Weibchen dauert es noch länger. Ausgewachsen sind sie aber erst mit etwa zehn Jahren. In der Natur werden sie 20 bis 30 Jahre alt, in Gefangenschaft bis zu 50 Jahre.

Wie stehen die Menschen zu den Braunbären?

Es gibt zwar viele schöne Geschichten von Menschen und Bären. In Wirklichkeit wurden sie aber in vielen Gebieten ausgerottet.

Den Menschen sind die Braunbären nicht egal. Auf vielen Wappen kommen Bären vor. Orte tragen ihren Namen, wie etwa die Stadt Bern in der Schweiz. Am Himmel gibt es die beiden Sternbilder „Großer Bär“ und „Kleiner Bär“. Bei den Kelten gab es Bärengötter.

In unseren Märchen und Fabeln heißt der Bär oft „Meister Petz“. Im Märchen „Schneeweißchen und Rosenrot“ erscheint ein Bär, der in Wirklichkeit ein Mensch ist. Im Dschungelbuch erscheint „Balou der Bär“. Bestens bekannt sind auch die Puppenfigur Käpt'n Blaubär, oder „Pu der Bär“ und Petzi aus den Kinderbüchern. Bekannt aus vielen Kinderzimmern ist auch der Teddybär. Auch viele Erwachsene mögen ihn.

Im Zirkus waren Bären früher beliebt. Sie traten als Tanzbären auf und vollführten andere Kunststücke. Es faszinierte viele Menschen, dass ein Dompteur die Kraft eines Bären beherrschen konnte. Allerdings gab es dabei auch viele Unglücke, die manchmal tödlich endeten. Heute darf man bei uns keine Bären mehr in so enger Gefangenschaft halten, denn das gilt als Tierquälerei. In Zoos brauche Bären genügend Auslauf.

In der Natur hatten die Menschen stets ein schwieriges Verhältnis zu den Braunbären. Immer wieder wurden Haustiere von Braunbären gerissen. Manche Bären verloren ihre natürliche Scheu vor den Menschen und kamen ihnen sehr nahe. Die meisten Menschen fürchteten sich vor den großen, starken Tieren und sorgten sich um ihre Haustiere. Es gingen auch Geschichten um von Bären, die Kinder fressen würden. In vielen Gebieten wurden die Braunbären deshalb durch die Menschen ausgerottet. Auch zerstörte der Mensch große Teile des Lebensraums der Braunbären. Am besten ging es den Bären dort, wo es wenige Menschen gab.

Wo gibt noch Braunbären in der Natur?

In Rot sind die Gebiete eingezeichnet, in denen heute noch Braunbären leben.

In Nordamerika gab es ursprünglich Braunbären von Kanada bis hinunter nach Mexiko. In Kanada und Alaska gibt es heute noch etwa 55.000 Tiere. Im Norden der USA sind es noch etwas über tausend. Sie leben vor allem in großen Nationalparks.

In China und der Mongolei gibt es noch einige tausend Braunbären. In der Türkei und im Iran gibt es auch noch welche. Man weiß aber nicht, wie viele es sind, und es werden immer weniger. In Marokko und in Algerien, den nördlichsten afrikanischen Ländern, sind sie schon lange ausgerottet.

In Europa gibt es die größten Bestände in den Karpaten, vor allem in Rumänien. Dort dürften es noch etwa 7.000 Tiere sein. In der Slowakei, Bulgarien und in den Ländern des ehemaligen Jugoslawien dürften es nochmals gegen 2.000 Tiere sein.

In Norwegen, Schweden und Finnland gibt es noch gegen 4.000 Tiere. Wenige gibt es auch im Norden Spaniens und in Frankreich.

In Italien gibt es in zwei Nationalparks je etwa vierzig Braunbären. Sie wurden zum Teil dort ausgewildert. Einige von ihnen wanderten nach Österreich und in die Schweiz, denn Bären kennen keine Landesgrenzen. Seither gibt es dort unter den Menschen starke Meinungsverschiedenheiten: Die einen wollen die Bären töten, manche tun es auch heimlich. Die anderen wollen den Bären die Ansiedlung erleichtern, weil sie zur Natur gehören und auch ein Anziehungspunkt für die Touristen sind.

In Deutschland sind aus der jüngeren Zeit nur zwei Bären bekannt: Aus Österreich wanderte der Bär mit der Bezeichnung „JJ1“ ein. In der Zeitung nannte man ihn „Bruno“ oder „Problembär Bruno“. Er konnte nicht lebendig gefangen werden und wurde daraufhin erschossen. Einen zweiten Bären erkannte man an seinem Kot. Auch tappte er in eine Fotofalle. Mehr weiß man von ihm nicht.



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