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Bosporus: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Bosporus.jpg|miniatur|Ein [[Satellit]]enfoto der Meerenge: Die linke Landmasse gehört zu [[Europa]], die rechte zu [[Asien]]. Unten links liegt das Goldene Horn mit der [[Altstadt]] von Istanbul.]]
Der Bosporus ist eine Meerenge in der [[Türkei]]. Bei einer Meerenge bildet das [[Meer]] auf natürliche Weise einen [[Kanal]] zwischen zwei Landmassen. Der Bosporus ist 30 [[Meter|Kilometer]] lang. Im [[Himmelsrichtung|Norden]] liegt das [[Schwarzes Meer|Schwarze Meer]] und im Süden das Marmarameer. Dieses ist mit dem [[Mittelmeer]] verbunden. Auf dem Weg dahin muss man jedoch durch eine weitere Meerenge hindurch fahren: die Dardanellen.   
Der Bosporus ist eine Meerenge in der [[Türkei]]. Bei einer Meerenge bildet das [[Meer]] auf natürliche Weise einen [[Kanal]] zwischen zwei Landmassen. Der Bosporus ist 30 [[Kilometer]] lang. Im [[Himmelsrichtung|Norden]] liegt das [[Schwarzes Meer|Schwarze Meer]] und im Süden das Marmarameer. Dieses ist mit dem [[Mittelmeer]] verbunden. Auf dem Weg dahin muss man jedoch durch eine weitere Meerenge hindurch fahren: die Dardanellen.   


Der Bosporus und die Dardanellen liegen zwischen zwei [[Kontinent]]en: [[Europa]] im Westen und [[Asien]] im Osten. Das war in der [[Geschichte]] stets eine wichtige Lage. Deshalb liegt ganz im Süden des Bosporus die große türkische [[Stadt]] [[Istanbul]]. Als Mittelpunkt des [[Byzantinisches Reich|Byzantinischen Reiches]] und danach des [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reiches]] war diese Stadt früher sehr mächtig. Ihr [[Metropolitanraum]] liegt sowohl auf europäischem als auch auf asiatischem Boden. Dazwischen führen [[Brücke]]n und [[Fähre]]n über das Meer, heutzutage auch [[Tunnel]] im Untergrund.
Der Bosporus und die Dardanellen liegen zwischen zwei [[Kontinent]]en: [[Europa]] im Westen und [[Asien]] im Osten. Das war in der [[Geschichte]] stets eine wichtige Lage. Deshalb liegt ganz im Süden des Bosporus die große türkische [[Stadt]] [[Istanbul]]. Als Mittelpunkt des [[Byzantinisches Reich|Byzantinischen Reiches]] und danach des [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reiches]] war diese Stadt früher sehr mächtig. Ihr [[Metropolitanraum]] liegt sowohl auf europäischem als auch auf asiatischem Boden. Dazwischen führen [[Brücke]]n und [[Fähre]]n über das Meer, heutzutage auch [[Tunnel]] im Untergrund.


== Was geschah früher am Bosporus? ==
== Was geschah früher am Bosporus? ==
Auf [[Griechische Sprache|Griechisch]] bedeutet Bosporus „Rinderfurt“. Das kommt von einer [[Sage]]. In der [[Altertum|Antike]] gehörte der Bosporus zum [[Altes Griechenland|alten Griechenland]]. Die Griechen bauten Städte am Mittelmeer sowie am Schwarzen Meer. Am Goldenen Horn, einer [[Halbinsel]] im Süden des Bosporus auf europäischer Seite, gründeten sie um 660 vor Christus die Stadt Byzantion oder Byzanz. Später, im vierten Jahrhundert nach Christus, wurde sie in Konstantinopel umbenannt und zur [[Hauptstadt]] der Osthälfte des [[Römisches Reich|Römischen Reiches]]. Daraus wurde das Byzantinische Reich, in dem hauptsächlich Griechisch gesprochen wurde. Die Byzantiner waren [[Orthodoxe Kirche|orthodoxe Christen]].
[[Datei:Aivazovsky - View of Constantinople and the Bosphorus.jpg|thumb|Ein Gemälde aus dem Jahr 1856, mit Konstantinopel und dem Bosporus]]
Auf [[Griechisch]] bedeutet Bosporus „Rinderfurt“. Das kommt von einer [[Sage]]. In der [[Altertum|Antike]] gehörte der Bosporus zum [[Altes Griechenland|alten Griechenland]]. Die Griechen bauten Städte am Mittelmeer sowie am Schwarzen Meer. Am Goldenen Horn, einer [[Halbinsel]] im Süden des Bosporus auf europäischer Seite, gründeten sie um 660 [[Zeitrechnung|vor Christus]] die Stadt Byzantion oder Byzanz.


Im Jahr 1453 eroberten die türkischen Osmanen Konstantinopel. Nun hieß die Stadt Istanbul. Die [[Islam|muslimischen]] Herrscher bauten [[Festung]]en auf beiden Seiten des Bosporus, damit Istanbul nicht erneut erobert werden konnte. Sie erlaubten aber auch christlichen Ländern den [[Handel]] und die Durchfahrt durch den Bosporus.  
Später, im vierten Jahrhundert nach Christus, wurde sie in Konstantinopel umbenannt und zur [[Hauptstadt]] der Osthälfte des [[Römisches Reich|Römischen Reiches]]. Daraus wurde das Byzantinische Reich, in dem hauptsächlich Griechisch gesprochen wurde. Die Byzantiner waren [[Orthodoxe Kirche|orthodoxe Christen]].


Wichtig war dies besonders für [[Russland]]. Dieses Land dehnte sich vom kalten Norden bis ans Schwarze Meer aus. Dort bauten die Russen [[Hafen|Häfen]], welche das ganze Jahr über frei von [[Eis]] waren. Russland und das Osmanische Reich führten oft Krieg gegeneinander. Nach dem Krimkrieg wurde im Jahr 1856 vereinbart, dass der Bosporus eine internationale Wasserstraße werden soll, auf der keine Kriegsschiffe erlaubt sind.  
[[Datei:Maiden tower, Istanbul (P1100206).jpg|thumb|Der Leanderturm oder Mädchenturm auf einer Insel im Bosporus. Er ist ein [[Wahrzeichen]] der Stadt.]]
Im Jahr 1453 eroberten die türkischen Osmanen Konstantinopel. Die [[Islam|muslimischen]] Herrscher bauten [[Festung]]en auf beiden Seiten des Bosporus, damit Konstantinopel nicht erneut erobert werden konnte. Sie erlaubten aber auch christlichen Ländern den [[Handel]] und die Durchfahrt durch den Bosporus.  


Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurde das Osmanische Reich durch die [[Republik]] Türkei abgelöst. Die türkische Regierung schloss im Jahr 1936 in der [[Schweiz]] einen neuen [[Vertrag]] ab, der noch heute gültig ist. Auch darin steht, dass Handelsschiffe aller Länder durch die Meerengen fahren können. Kriegsschiffe dürfen nur durchfahren, wenn die Türkei dies erlaubt. So konnten zum Beispiel im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] keine deutschen Schiffe ins Schwarze Meer fahren, um gegen die [[Sowjetunion]] Krieg zu führen.
Wichtig war dies besonders für [[Russland]]. Dieses Land dehnte sich vom kalten Norden bis ans Schwarze Meer aus. Dort bauten die Russen [[Hafen|Häfen]], welche das ganze Jahr über frei von [[Eis]] waren. Russland und das Osmanische Reich führten oft Krieg gegeneinander. Nach dem [[Krim]]krieg im Jahr 1856 einigten sich die Länder: Der Bosporus soll eine internationale Wasserstraße sein, auf der keine Kriegsschiffe fahren dürfen.
 
Nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurde das Osmanische Reich durch die [[Republik]] Türkei abgelöst. Die türkische [[Regierung]] schloss im Jahr 1936 in der [[Schweiz]] einen neuen [[Vertrag]] ab, der noch heute gültig ist. Auch darin steht, dass Handelsschiffe aller Länder durch die Meerengen fahren können. Kriegsschiffe dürfen nur durchfahren, wenn die Türkei dies erlaubt. So konnten zum Beispiel im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] keine deutschen Schiffe ins Schwarze Meer fahren, um gegen die [[Sowjetunion]] Krieg zu führen.


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Istanbul Bosporus Stückgutfrachter.jpg|Ein [[Schiff|Frachtschiff]] in Istanbul  
Istanbul Bosporus Stückgutfrachter.jpg|Ein [[Schiff|Frachtschiff]] in Istanbul
Fatih-Sultan-Mehmet-Brücke.jpg|Eine von drei Brücken über den Bosporus in Istanbul
File:View of Topkapı Palace from the Galata Tower, Istanbul, Turkey 001.jpg|Blick auf den Topkapı-Palast 
Twierdza Rumeli Istambuł RB1.jpg|Rumeli Hisarı ist eine [[Festung]] aus osmanischer Zeit.
File:Fatih Sultan Mehmet bridge from Otağtepe.jpg|Eine von drei Brücken über den Bosporus in Istanbul
File:Rumeli Feneri Castle - Halil Pasha Tower.jpg|Rumeli Hisarı ist eine [[Festung]] aus [[Osmanisches Reich|osmanischer]] Zeit.
Mk Istanbul SchwarzesMeer.jpg|Im Norden des Bosporus kann man auf das Schwarze Meer blicken.
Mk Istanbul SchwarzesMeer.jpg|Im Norden des Bosporus kann man auf das Schwarze Meer blicken.
File:Eurasia Tunnel heavy traffic 1.jpg|Durch diesen [[Tunnel]] fährt man unter dem Bosporus.
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[[Kategorie:Erdkunde]]

Version vom 19. August 2022, 11:31 Uhr

Ein Satellitenfoto der Meerenge: Die linke Landmasse gehört zu Europa, die rechte zu Asien. Unten links liegt das Goldene Horn mit der Altstadt von Istanbul.

Der Bosporus ist eine Meerenge in der Türkei. Bei einer Meerenge bildet das Meer auf natürliche Weise einen Kanal zwischen zwei Landmassen. Der Bosporus ist 30 Kilometer lang. Im Norden liegt das Schwarze Meer und im Süden das Marmarameer. Dieses ist mit dem Mittelmeer verbunden. Auf dem Weg dahin muss man jedoch durch eine weitere Meerenge hindurch fahren: die Dardanellen.

Der Bosporus und die Dardanellen liegen zwischen zwei Kontinenten: Europa im Westen und Asien im Osten. Das war in der Geschichte stets eine wichtige Lage. Deshalb liegt ganz im Süden des Bosporus die große türkische Stadt Istanbul. Als Mittelpunkt des Byzantinischen Reiches und danach des Osmanischen Reiches war diese Stadt früher sehr mächtig. Ihr Metropolitanraum liegt sowohl auf europäischem als auch auf asiatischem Boden. Dazwischen führen Brücken und Fähren über das Meer, heutzutage auch Tunnel im Untergrund.

Was geschah früher am Bosporus?

Ein Gemälde aus dem Jahr 1856, mit Konstantinopel und dem Bosporus

Auf Griechisch bedeutet Bosporus „Rinderfurt“. Das kommt von einer Sage. In der Antike gehörte der Bosporus zum alten Griechenland. Die Griechen bauten Städte am Mittelmeer sowie am Schwarzen Meer. Am Goldenen Horn, einer Halbinsel im Süden des Bosporus auf europäischer Seite, gründeten sie um 660 vor Christus die Stadt Byzantion oder Byzanz.

Später, im vierten Jahrhundert nach Christus, wurde sie in Konstantinopel umbenannt und zur Hauptstadt der Osthälfte des Römischen Reiches. Daraus wurde das Byzantinische Reich, in dem hauptsächlich Griechisch gesprochen wurde. Die Byzantiner waren orthodoxe Christen.

Der Leanderturm oder Mädchenturm auf einer Insel im Bosporus. Er ist ein Wahrzeichen der Stadt.

Im Jahr 1453 eroberten die türkischen Osmanen Konstantinopel. Die muslimischen Herrscher bauten Festungen auf beiden Seiten des Bosporus, damit Konstantinopel nicht erneut erobert werden konnte. Sie erlaubten aber auch christlichen Ländern den Handel und die Durchfahrt durch den Bosporus.

Wichtig war dies besonders für Russland. Dieses Land dehnte sich vom kalten Norden bis ans Schwarze Meer aus. Dort bauten die Russen Häfen, welche das ganze Jahr über frei von Eis waren. Russland und das Osmanische Reich führten oft Krieg gegeneinander. Nach dem Krimkrieg im Jahr 1856 einigten sich die Länder: Der Bosporus soll eine internationale Wasserstraße sein, auf der keine Kriegsschiffe fahren dürfen.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Osmanische Reich durch die Republik Türkei abgelöst. Die türkische Regierung schloss im Jahr 1936 in der Schweiz einen neuen Vertrag ab, der noch heute gültig ist. Auch darin steht, dass Handelsschiffe aller Länder durch die Meerengen fahren können. Kriegsschiffe dürfen nur durchfahren, wenn die Türkei dies erlaubt. So konnten zum Beispiel im Zweiten Weltkrieg keine deutschen Schiffe ins Schwarze Meer fahren, um gegen die Sowjetunion Krieg zu führen.




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