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Berufsschule: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Trazos-Aula.jpg|thumb|Berufsschulunterricht in einem EDV-Raum]]
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Eine Berufsschule ist eine [[Schule|Schulform]], in der man für bestimmte [[Beruf]]e ausgebildet wird. In [[Deutschland]] ist die [[Ausbildung|Berufsausbildung]] zweigeteilt: Der Auszubildende, früher Lehrling, macht seine praktische Ausbildung in einem Ausbildungsbetrieb. Das ist zum Beispiel beim [[Bäcker]], in einer [[Industrie|Fabrik]], oder bei einer [[Bank]].


Die theoretische Ausbildung, also der Unterricht, findet in der Schule statt. Berufsschulunterricht ist für alle Auszubildenden desselben Berufs einer Gegend gemeinsam. Man trifft dort also auch Auszubildende aus anderen Betrieben. Der Berufsschulunterricht findet meist an ein bis zwei Tagen in der Woche statt. Ansonsten arbeitet man im eigenen Betrieb mit und lernt dort.


An der Schule haben nicht nur Auszubildende Unterricht: Dort bietet man zum Teil auch viele andere Bildungsgänge an, die auf das Berufsleben vorbereiten sollen. Daher heißen die Schulen in Deutschland "Berufskolleg". Das Berufskolleg beherbergt also unter anderem auch die Berufsschulen.
Eine Berufsschule bildet den einen Teil der Berufsausbildung. Dies ist der [[Schule|schulische]], der theoretische Teil. Den praktischen Teil übernimmt der Ausbildungsbetrieb. Man nennt ihn auch de Lehrbetrieb. Beim Bäcker ist dies eine Bäckerei, beim Polymechaniker eine Fabrik, beim kaufmännischen Angestellten ein Reisebüro und so weiter.  


Schülerinnen und Schüler, die nach der [[Grundschule]] und der Sekundarschule keine Berufsausbildung beginnen, können ein [[Gymnasium]] besuchen, welches auf ein späteres [[Universität]]sstudium vorbereitet.
Man nennt dies eine duale Ausbildung. Das Wort dual bedeutet „zwei“, weil der Azubi an zwei Orten lernt. Dieses Ausbildungssystem ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz stark vertreten. Andere Länder kennen es nur teilweise oder sie informieren sich hier, wie das geht. Wer eine solche Ausbildung macht, den nannte man früher einen Lehrling. Heute heisst er Auszubildender, abgekürzt Azubi.
 
Berufsschulunterricht gibt es nicht in jedem Dorf. Sie ist für alle Azubis desselben Berufs einer Gegend gemeinsam. Man trifft dort also auch Azubis aus anderen Betrieben. Der Berufsschulunterricht findet meist an ein bis zwei Tagen in der Woche statt. Ansonsten arbeitet man im eigenen Betrieb mit und lernt dort anzuwenden, was man in der Berufsschule gelernt hat.
 
An der Berufsschule haben nicht nur Azubis Unterricht: Dort bietet man zum Teil auch viele andere Bildungsgänge an, die auf das Berufsleben vorbereiten sollen. Daher heißen die Schulen in Deutschland „Berufskolleg". Das Berufskolleg beherbergt also unter anderem auch die Berufsschulen.
 
Es gibt aber noch einen ganz anderen Bildungsweg: Besonders begabte oder intelligente Schülerinnen und Schüler können nach der [[Grundschule]] und der Sekundarschule ein [[Gymnasium]] besuchen und anschließend ein [[Universität]]sstudium machen.


== Was lernt man in der Berufsschule? ==
== Was lernt man in der Berufsschule? ==
[[Datei:Ausbildung Fernmeldetechnik.jpg|thumb|Ausbildung zum Fernmeldetechniker]]
Die Unterrichtsfächer der Berufsschule sind zum Teil die gleichen wie in den vorangegangenen Schulen, zum Beispiel [[Deutsche Sprache|Deutsch]], [[Englische Sprache|Englisch]] oder [[Sport]]. Aber der Schwerpunkt wird hier eindeutig auf den Beruf gelegt.
Die Unterrichtsfächer der Berufsschule sind zum Teil die gleichen wie in den vorangegangenen Schulen, zum Beispiel [[Deutsche Sprache|Deutsch]], [[Englische Sprache|Englisch]] oder [[Sport]]. Aber der Schwerpunkt wird hier eindeutig auf den Beruf gelegt.


Kaufleute müssen in Englisch Geschäftsbriefe oder Bestellungen schreiben. Maurer machen im Sportunterricht Übungen zur Stärkung der Rückenmuskulatur, damit sie sich in ihrem Beruf nicht verletzen. Kfz-Mechatroniker erstellen in Deutsch Reparaturanleitungen.
Kaufleute müssen in Englisch Geschäftsbriefe oder Bestellungen schreiben. Maurer lernen die verschiedenen Baumaterialien und deren Eigenschaften genau kennen. Kfz-Mechatroniker erstellen in Deutsch Reparaturanleitungen. Im Fach „Rechnungswesen" lernen die Kaufleute die Besonderheiten der Buchführung. In „Technische Kommunikation" üben die Industriemechaniker, wie man technische Zeichnungen anfertigt und lernen die Bedeutung spezieller Symbole kennen.
[[Datei:Ausbildung Fernmeldetechnik.jpg|thumb|Ausbildung zum Fernmeldetechniker]]
Es gibt aber auch völlig andere Fächer, die sich besonders auf den jeweiligen Beruf beziehen. Im Fach "Rechnungswesen" lernen die Kaufleute die Besonderheiten der Buchführung. In "Technische Kommunikation" üben die Industriemechaniker, wie man technische Zeichnungen anfertigt und lernen die Bedeutung spezieller Symbole kennen.


== Kann man sich die Berufsschule aussuchen? ==
== Kann man sich die Berufsschule aussuchen? ==
Wenn man einen Ausbildungsplatz sucht, muss man sich bei den Betrieben bewerben, die den gewünschten Beruf auch ausbilden. Hat man eine Stelle gefunden, wo man die Ausbildung machen kann, dann wird man vom Ausbildungsbetrieb automatisch bei der zuständigen Berufsschule angemeldet.
Wenn man einen Ausbildungsplatz sucht, muss man sich bei den Betrieben bewerben, die den gewünschten Beruf ausbilden. Hat man eine Stelle gefunden, wo man die Ausbildung machen kann, dann wird man vom Ausbildungsbetrieb automatisch bei der zuständigen Berufsschule angemeldet.


Bei sehr seltenen Ausbildungsberufen kann die Berufsschule sehr weit entfernt sein, da die wenigen Schüler, die es gibt in Bezirksfachklassen oder sogar in Landesfachklassen zusammengefasst werden. Wegen der langen Anreisewege für die Schüler wird in solchen Klassen der Unterricht in längeren Blöcken durchgeführt, also nicht nur an zwei Tagen in der Woche. Das betrifft aber nur die seltenen Berufe wie Orgelbauer oder [[Schmied|Messerschmied]].
Bei sehr seltenen Ausbildungsberufen kann die Berufsschule sehr weit entfernt sein, da die wenigen Schüler, die es gibt in Bezirksfachklassen oder sogar in Landesfachklassen zusammengefasst werden. Wegen der langen Anreisewege für die Schüler wird in solchen Klassen der Unterricht in längeren Blöcken durchgeführt, also nicht nur an zwei Tagen in der Woche. Das betrifft aber nur die seltenen Berufe wie Orgelbauer oder [[Schmied|Messerschmied]].


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Version vom 14. November 2016, 11:22 Uhr

Berufsschulunterricht in einem EDV-Raum


Eine Berufsschule bildet den einen Teil der Berufsausbildung. Dies ist der schulische, der theoretische Teil. Den praktischen Teil übernimmt der Ausbildungsbetrieb. Man nennt ihn auch de Lehrbetrieb. Beim Bäcker ist dies eine Bäckerei, beim Polymechaniker eine Fabrik, beim kaufmännischen Angestellten ein Reisebüro und so weiter.

Man nennt dies eine duale Ausbildung. Das Wort dual bedeutet „zwei“, weil der Azubi an zwei Orten lernt. Dieses Ausbildungssystem ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz stark vertreten. Andere Länder kennen es nur teilweise oder sie informieren sich hier, wie das geht. Wer eine solche Ausbildung macht, den nannte man früher einen Lehrling. Heute heisst er Auszubildender, abgekürzt Azubi.

Berufsschulunterricht gibt es nicht in jedem Dorf. Sie ist für alle Azubis desselben Berufs einer Gegend gemeinsam. Man trifft dort also auch Azubis aus anderen Betrieben. Der Berufsschulunterricht findet meist an ein bis zwei Tagen in der Woche statt. Ansonsten arbeitet man im eigenen Betrieb mit und lernt dort anzuwenden, was man in der Berufsschule gelernt hat.

An der Berufsschule haben nicht nur Azubis Unterricht: Dort bietet man zum Teil auch viele andere Bildungsgänge an, die auf das Berufsleben vorbereiten sollen. Daher heißen die Schulen in Deutschland „Berufskolleg". Das Berufskolleg beherbergt also unter anderem auch die Berufsschulen.

Es gibt aber noch einen ganz anderen Bildungsweg: Besonders begabte oder intelligente Schülerinnen und Schüler können nach der Grundschule und der Sekundarschule ein Gymnasium besuchen und anschließend ein Universitätsstudium machen.

Was lernt man in der Berufsschule?

Ausbildung zum Fernmeldetechniker

Die Unterrichtsfächer der Berufsschule sind zum Teil die gleichen wie in den vorangegangenen Schulen, zum Beispiel Deutsch, Englisch oder Sport. Aber der Schwerpunkt wird hier eindeutig auf den Beruf gelegt.

Kaufleute müssen in Englisch Geschäftsbriefe oder Bestellungen schreiben. Maurer lernen die verschiedenen Baumaterialien und deren Eigenschaften genau kennen. Kfz-Mechatroniker erstellen in Deutsch Reparaturanleitungen. Im Fach „Rechnungswesen" lernen die Kaufleute die Besonderheiten der Buchführung. In „Technische Kommunikation" üben die Industriemechaniker, wie man technische Zeichnungen anfertigt und lernen die Bedeutung spezieller Symbole kennen.

Kann man sich die Berufsschule aussuchen?

Wenn man einen Ausbildungsplatz sucht, muss man sich bei den Betrieben bewerben, die den gewünschten Beruf ausbilden. Hat man eine Stelle gefunden, wo man die Ausbildung machen kann, dann wird man vom Ausbildungsbetrieb automatisch bei der zuständigen Berufsschule angemeldet.

Bei sehr seltenen Ausbildungsberufen kann die Berufsschule sehr weit entfernt sein, da die wenigen Schüler, die es gibt in Bezirksfachklassen oder sogar in Landesfachklassen zusammengefasst werden. Wegen der langen Anreisewege für die Schüler wird in solchen Klassen der Unterricht in längeren Blöcken durchgeführt, also nicht nur an zwei Tagen in der Woche. Das betrifft aber nur die seltenen Berufe wie Orgelbauer oder Messerschmied.

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