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Behinderung

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Ein Bürgermeister in den Niederlanden. Als er ein junger Mann war, hatte er einen Unfall beim Baden. Darum sitzt er im Rollstuhl.

Behinderung sagt man, wenn ein Mensch nie genauso am Leben teilnehmen kann, wie andere. Das kann passieren, wenn zum Beispiel ein bestimmtes Körperteil, wie die Arme, Beine, Augen oder Ohren, nicht richtig funktioniert. Dann wäre diese Person zum Beispiel gelähmt, blind oder taub.

Eine Behinderung kann aber auch im Gehirn sein – dann können diese Personen zum Beispiel nicht gut lernen, nicht gut sprechen oder finden es schwierig, mit ihren Gefühlen umzugehen. Eine Behinderung bedeutet nicht, dass ein Mensch krank ist. Es bedeutet nur, dass er eingeschränkt ist.

Wer genau ist behindert und wer nicht?

Nicht alle Menschen sind der Meinung, dass man Einschränkungen als Behinderungen bezeichnen sollte. Darüber wird viel diskutiert. Das Wort ‚Behinderung‘ hört sich für viele Menschen schlecht an, wie ein Schimpfwort. Deshalb muss man es vorsichtig verwenden. Man verwendet häufiger das Wort ‚Förderschwerpunkt‘. Dieses Wort kann besser ausdrücken, dass die eingeschränkte Person nicht krank ist. Diese Person muss nur richtig von ihren Eltern und Lehrern gefördert werden.

Förderschwerpunkte

Um die verschiedenen Arten von Behinderungen besser unterscheiden zu können, kann man sich die Förderschwerpunkte anschauen. Vielleicht kennst du sie bereits aus der Schule, weil du einen Mitschüler hast, der einen dieser Förderschwerpunkte hat.

Menschen mit dem Förderschwerpunkt Lernen können nicht so einfach lernen, wie andere. Sie verstehen manche Dinge einfach nicht so schnell und können sie sich auch nicht so gut merken. Sie können auch nicht so gut selbstständig lernen und benötigen viel Unterstützung in der Schule.

Menschen mit dem Förderschwerpunkt Sprache haben große Probleme damit, die richtigen Wörter zu finden. Sie können das, was sie sagen wollen, nicht so einfach sagen. Deshalb benutzen sie häufig ihre Hände oder sprechen mit verschiedenen Lautstärken. Das ist für sie sehr anstrengend. Andere Menschen zu verstehen und richtig zuzuhören, fällt ihnen auch sehr schwer. Menschen mit dem Förderschwerpunkt Sprache haben auch große Probleme beim Schreiben.

Menschen, die den Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung haben, haben Schwierigkeiten mit ihren Emotionen. Sie können auch nicht so einfach Freunde finden oder Kontakte knüpfen, wie andere. Diese Menschen haben oft viele Ängste und verhalten sich anders als die anderen. Sie können ihre Gefühle nicht so gut kontrollieren und haben manchmal ganz plötzlich Wutanfälle, fangen an zu weinen oder zu schreien. Auch das macht es ihnen schwer, mit anderen Menschen zurecht zu kommen.

Menschen mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung haben eine Einschränkung in ihrem Gehirn. Deshalb sind sie manchmal nicht ganz so intelligent wie andere Menschen und haben Lernschwierigkeiten in der Schule. Manchmal können sie auch ihren Körper nicht so gut kontrollieren oder haben Probleme, zu sprechen. Diese Einschränkung kann durch die Eltern vererbt werden. Aber auch wenn zum Beispiel die Mutter während der Schwangerschaft Alkohol getrunken hat, sehr wenig gegessen hat oder Drogen genommen hat, kann das Baby geistige Schäden bekommen. Es gibt auch noch viele weitere Gründe.

Menschen mit dem Förderschwerpunkt Körperliche und motorische Entwicklung haben Schwierigkeiten bei ihren Bewegungen und ihr Körper ist nicht so entwickelt, wie bei anderen. Manche leiden an der Krankheit Epilepsie. Das bedeutet, dass sie plötzlich Krämpfe in ihren Muskeln bekommen können. Das nennt man auch Krampfanfall. Andere sind zum Beispiel gelähmt und sitzen im Rollstuhl oder haben Atemprobleme.

Personen, die den Förderschwerpunkt Hören und Kommunikation haben, können nicht so gut hören wie andere. Das bedeutet auch, dass es schwierig ist, sich mit ihnen zu unterhalten. Manche dieser Menschen können nur ein bisschen schlechter hören, andere können gar nichts mehr hören.

Menschen mit dem Förderschwerpunkt Sehen können entweder nicht mehr richtig sehen oder sind blind. Deshalb fällt es ihnen schwer, sich im Alltag zurecht zu finden oder Texte, Straßenschilder und Gebrauchsanweisungen zu lesen. Menschen, die völlig blind sind, müssen eine spezielle Blindenschrift lesen und brauchen Unterstützung, um sich in ihrer Umwelt zu bewegen – sie haben dann zum Beispiel manchmal einen Hund, der sie führt und begleitet. Man nennt ihn auch Blindenhund.

Menschen mit dwm Förderschwerpunkt Autismus-Spektrum-Störung haben Schwierigkeiten, sich mit anderen Menschen zu unterhalten und sie zu verstehen. Sie können Gefühle bei anderen Menschen nicht so gut erkennen und reagieren deshalb oft nicht so, wie andere Personen reagieren würden. Sie reagieren auch oft empfindlich, wenn Geräusche zu laut sind oder es zu hell ist. Sie berühren auch nicht so gerne andere Menschen und lassen sich deshalb nicht so gerne umarmen.

Kann eine Krankheit wie eine Behinderung sein?

Hiermit sind alle Menschen gemeint, die eine schwere Krankheit haben, die sehr lange schon da ist und wahrscheinlich nicht mehr verschwindet. Diese Menschen leiden sehr unter ihrer Krankheit, die ihren gesamten Alltag belastet. Deshalb benötigen auch diese Menschen Unterstützung.