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Bauernkriege

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 18. März 2017, 18:49 Uhr von Thomas Wickert (Diskussion | Beiträge) (Habe ein paar Dinge zur Motivation ergänzt, ebenso eine der wichtigen Folgen.)
Die Zwölf Artikel, die Forderungen aus Memmingen, wurden auch gedruckt. Dies ist das Titelblatt. Man sieht eine große Anzahl von Kriegern mit Rüstungen und Waffen. In Wirklichkeit hatten die meisten Bauern nur selten richtige Waffen.

Bauernkriege nennt man Aufstände von Bauern gegen ihre Herrscher. In Deutschland meint man meist den Deutschen Bauernkrieg. Er fand vor allem in den Jahren 1524 und 1525 statt, also in der Zeit, als die Reformation begann und die evangelische Kirche entstand. Die Aufstände der Bauern passierten vor allem im Süden von Deutschland.

Damals waren viele Bauern Leibeigene de Adels . Das bedeutet, dass die Adeligen persönlich über sie verfügen konnten. Die Bauern mussten hohe Abgaben leisten. Sie durften nicht umziehen, ohne Erlaubnis ihres Herrn und auch nicht heiraten wen sie wollten. Sogar beim Tod des Bauern sind die Angehörigen noch verpflichtet, das beste Stück Vieh an den Herrn abzugeben.

Die unterdrückten Bauern taten sich zusammen und zogen mit ihren Geräten bewaffnet durch das Land. Was sie erreichen wollten, hatte zum Teil mit dem Glauben und zum Teil mit der Wirtschaft zu tun. Sie wollten, dass die Gemeinden ihre Pfarrer selbst wählen durften. Außerdem wollten Bauern Vögel und Fische fangen dürfen, wie die Adligen. Sie wollten auch nicht weniger für die Herrscher arbeiten müssen. Einige Bauern und Bürger haben ihre Forderungen in der Stadt Memmingen in den Zwölf Artikeln aufgeschrieben.

Die Bauern hatten keine richtigen Waffen und vor allem keine Pferde und Kanonen. Außerdem hatten die Bauernheere kein Geld. Viele Bauernheere überfielen deshalb Burgen und Klöster und raubten sie aus. Manche wurden sogar ganz zerstört.

Die Adligen wollten den Bauern ihre Forderungen nicht erfüllen. Stattdessen schickten sie Soldaten gegen die Bauern. Da die Bauern schlecht ausgerüstet waren und keine Führung hatten, waren sie von den Soldaten leicht zu besiegen. Man vermutet heute, dass von 300.000 Bauern ein Drittel getötet wurde.

Die Sieger bestraften die Bauern brutal. Viele wurden hingerichtet oder mussten hohen Schadensersatz leisten. Trotzdem hatten die Herrscher Angst vor neuen Aufständen. Sie kamen später im sogenannten "Renchener Vertrag" in der Ortenau den Bauern entgegen. Unter anderem wurde die Leibeigenschaft aufgehoben.