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Bürgerkrieg in Syrien: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Aleppo under attack by terrorists (9 August 2016).jpg|miniatur|Dieses Bild aus dem Jahr 2016 zeigt die Stadt Aleppo während einem Angriff.]]
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Der Bürgerkrieg in Syrien ist eine bewaffnete Auseinandersetzung, bei der vor allem [[Soldat]]en des [[Diktator]]s Baschar al-Assad gegen Aufständische aus der [[Volk|Bevölkerung]], sogenannte Rebellen, kämpfen. Dieser [[Bürgerkrieg]] dauert schon seit dem Jahr 2011.  
Der Bürgerkrieg in [[Syrien]] ist ein Kampf zwischen verschiedenen Konfliktparteien. Damit meint man eine Gruppe oder Macht, die versucht zu bestimmen, was in Syrien passiert. Am Anfang ging es vor allem um einen Kampf zwischen [[Soldat]]en des [[Diktator]]s Baschar al-Assad gegen Aufständische aus der [[Volk|Bevölkerung]], sogenannte Rebellen. Dieser [[Bürgerkrieg]] dauert schon seit dem Jahr 2011.  


Der Bürgerkrieg in Syrien ist ein Vielfrontenkrieg. Das heißt, es stehen sich nicht nur zwei, sondern gleich mehrere Gruppen gegenüber. Dazu gehören die [[Kurdische Sprache|Kurden]]. Sie wollen im Norden des Landes einen kurdischen Staat errichten. Eine weitere Konfliktpartei ist die Terrororganisation Islamischer Staat. Sie kämpft gegen alle anderen und will aus Syrien einen muslimischen Gottesstaat machen. In gewissen Teilen Syriens nehmen auch Angehörige der Terrororganisation Al-Qaida an den Kämpfen teil. Des Weiteren mischen sich verschiedene andere Staaten wie die [[Türkei]], [[Saudi-Arabien]] oder [[Russland]] in den Krieg ein, um ihre Interessen durchzusetzen.  
Später nahmen auch noch andere Gruppen am Krieg teil. Dazu gehören die [[Kurdische Sprache|Kurden]]. Sie wollen im Norden des Landes einen kurdischen [[Staat]] errichten. Eine weitere Konfliktpartei ist die [[Terror]]organisation Islamischer Staat. Sie kämpft gegen alle anderen und will aus Syrien einen radikal muslimischen Staat machen. In gewissen Teilen Syriens nehmen auch Angehörige der Terrororganisation Al-Qaida an den Kämpfen teil. Des Weiteren mischen sich verschiedene andere Staaten wie die [[Türkei]], [[Saudi-Arabien]], der [[Iran]] und [[Russland]] in den Krieg ein, um ihre Interessen durchzusetzen.
 
Schätzungen zufolge starben bei diesem Krieg schon mehr als eine halbe [[Million]] Menschen. Mehrere Millionen Syrer haben ihr Land verlassen und sind auf der [[Flucht]]. Die meisten davon versuchen nach [[Europa]] zu kommen, insbesondere nach [[Deutschland]], um dort [[Asyl]] zu beantragen.  


Schätzungen zufolge starben bei diesem Krieg schon mehr als eine halbe [[Million]]en Menschen. Viele Syrer haben ihr Land verlassen und sind auf der Flucht. Man sagt es seien etwa fünf Millionen. Die meisten davon versuchen nach [[Europa]] zu kommen, insbesondere nach [[Deutschland]], um dort [[Asyl]] zu beantragen.
== Was passierte vor dem Krieg in Syrien? ==
== Was passierte vor dem Krieg in Syrien? ==
[[Datei:Fenêtre de Saint Paul.jpeg|miniatur|Eine [[Postkarte]] aus der Zeit, als Syrien eine französische [[Kolonie]] war. ]]
[[Datei:Damas en flamme.jpg|miniatur| Im Oktober 1925 gab es in Syrien einen Aufstand der Bevölkerung. Die Franzosen reagierten darauf mit einem Luftangriff auf Damaskus.]]
[[Datei:General Hafez al-Assad in 1970, during the Syrian Corrective Revolution.jpg|miniatur|Der Verteidigungsminister Hafez al-Assad putschte sich im Jahr 1970 an die Macht. ]]
Im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] gehörte das [[Osmanisches Reich|Osmanische Reich]] zu den Verlierern. Im Vertrag von Sèvres wurden die osmanischen Gebiete im Nahen Osten dem Völkerbund unterstellt. Die Siegermächte [[Frankreich]] und [[Großbritannien]] teilten sie untereinander auf. Dabei achteten sie vor allem darauf, wer welche [[Rohstoff]]e erhält. Wo welche Völker lebten, darauf nahmen sie keine Rücksicht. So entstanden im Nahen Osten zahlreiche Vielvölkerstaaten. So ein Gebiet war auch Syrien, das ein Mandatsgebiet von Frankreich wurde.  
Mehrere hundert Jahre lang gehörte Syrien zum [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reich]]. Nach der Niederlage der Osmanen im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] wurden die eroberten Gebiete zwischen den Siegermächten [[Frankreich]] und [[Großbritannien]] aufgeteilt. Bei den Grenzziehungen beachteten sie jedoch nicht, wo welche [[Volk]]sgruppen lebten. Es ging ihnen vor allem darum, wer welche [[Rohstoff|Rohstoffe]] bekommt. So entstanden im [[Naher Osten|Nahen Osten]] zahlreiche Vielvölkerstaaten.
 
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde Syrien [[Unabhängigkeit|unabhängig]]. Es kam zu Streit, wie das Land regiert werden soll. Mehrmals versuchten einzelne Volksgruppen mit [[Gewalt]] an die Macht zu kommen. Im Jahr 1970 gelang es dem Armeechef Hafiz al-Assad ohne [[Wahlen]] oder sonstige Berechtigungen die Macht zu ergreifen. Man nennt das einen [[Putsch]]. Al-Assad gehörte den Alawiten an, einer besonderen Glaubensgemeinschaft des [[Islam]]. Obwohl die Alawiten in Syrien eine Minderheit sind, durften sie besonders viel mitbestimmen und hatten oft hohe Ämter im Staat inne. Die anderen Bevölkerungsgruppen hatten deutlich weniger [[Recht]]e. Wer etwas dagegen hatte, wurde eingesperrt oder sogar getötet.
 
Weil das Land etwas [[Erdöl]] förderte, ging es der syrischen [[Wirtschaft]] lange Zeit gut. Doch mit der Zeit konnte das Wirtschaftswachstum mit dem Bevölkerungswachstum nicht mehr mithalten. Außerdem hatte die [[Regierung]] hohe [[Schulden]] im Ausland gemacht. Viele Menschen fanden keine [[Arbeit]] und [[Armut|verarmten]]. Im Jahr 2000 starb Hafiz und sein Sohn Baschar al-Assad übernahm die Macht. Er regierte jedoch genauso weiter wie sein Vater.


So ein Gebiet war auch Syrien, das eine [[Kolonie]] von Frankreich wurde. Unter den Franzosen wurden manche Völker bevorzugt. Sie hatten zum Beispiel mehr Rechte oder wurden von den Franzosen in hohe politische Ämter eingesetzt. Mehrmals gab es seitens der unterdrückten Völker Aufstände gegen die Franzosen, die von den Kolonialherren gewaltsam niedergeschlagen wurden.  
== Wie verläuft der Krieg bisher? ==
[[Datei:Bashar al-Assad (2020).jpg|miniatur|Der Diktator Baschar al-Assad regiert das Land seit dem Jahr 2000.]]
[[Datei:Huge demonstration in Homs against Al Assad regime.jpg|miniatur|Hier in Homs zeigen die Menschen ihre Wut gegen Assad.]]
Im Jahr 2011 fand in vielen Ländern der Arabische Frühling statt. Die Menschen protestierten für mehr [[Freiheit]], Gerechtigkeit und [[Demokratie]]. So gab es auch in Syrien Proteste gegen die Regierung. Der Diktator Baschar al-Assad ließ die Proteste mit Gewalt bekämpfen. Dabei starben viele Menschen. Später schlossen sich einige von Assads Soldaten zusammen und gründeten die „Freie Syrische Armee“, kurz FSA, die für die protestierende Bevölkerung kämpfte.  


Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Syrien unabhängig. Es gab jedoch schon bald wieder Unruhen. In der Nachkriegszeit gab es insgesamt sechs Putsche. Im Jahr 1970 putschte sich schließlich der syrische Verteidigungsminister Hafiz al-Assad an die Macht. Al-Assad gehörte einer religiösen Minderheit im Land an, den Alawiten. Als Präsident sorgte er dafür, das die anderen Bevölkerungsgruppen weniger mitbestimmen dürfen. Wer gegen ihn war, wurde eingesperrt.
Der FSA gelang es, einige Teile Syriens zu erobern. Doch innerhalb der FSA war man sich nicht einig. So spaltete sich im Jahr 2012 eine Gruppe von streng gläubigen Muslimen ab. Die anderen FSA-Soldaten wurden fortan als „gemäßigte Rebellen“ bezeichnet.  


Unter al-Assad ging es der syrischen Wirtschaft zunächst gut. Syrien verfügte über kleine Mengen an Erdöl, was dem Land viel Geld einbrachte. Ausserdem verdiente man an Erdöl aus den Golfstaaten mit, das durch Syrien transportiert wurde. Als um das Jahr 1980 der Preis für Erdöl einbrach, ging es der syrischen Wirtschaft zunehmend schlechter. Das Wirtschaftswachstum konnte mit dem mittlerweile starken Bevölkerungswachstum nicht mehr mithalten. Viele Menschen verarmten, weil sie keine Arbeit finden konnten.  
Auch die Kurden erkannten, dass die syrische Regierung geschwächt war. Bereits Ende 2012 begannen sie im Norden des Landes damit, eine eigene Armee zu bilden und Gebiete zu erobern, in denen ihre Volksgruppe lebt. Später mischte auch noch der Islamische Staat mit, eine Terrororganisation, die alleine gegen alle anderen kämpfte. Der IS wollte ganz Syrien erobern, um dann dort einen islamischen Gottesstaat zu errichten. Das bedeutet, dass dort alle nach besonders strengen religiösen Regeln leben müssten und das islamische Recht mehr gälte als jedes [[Gesetz]] des Staates. Dabei gingen sie besonders rücksichtslos und brutal vor. Sie zerstörten auch viele Überreste aus dem [[Altertum]]. Streckenweise gelang es dem IS, etwa die Hälfte von Syrien und dem Nachbarland [[Irak]] zu erobern.  


Zuvor hatte der Staat hohe Schulden im Ausland gemacht. Trotzdem wurde weiterhin viel Geld für die Armee ausgegeben. Im Jahr 2000 starb Hafiz al-Assad und sein Sohn Baschar al-Assad übernahm.
Der Syrienkrieg entwickelte sich mit der [[Zeit]] zu einem sogenannten Stellvertreterkrieg: Andere [[Nation]]en mischten mit, um ihre Interessen zu vertreten. [[Russland]] sowie [[Iran]] unterstützten dabei von Anfang an die Regierung von Assad. Nicht nur mit Soldaten, auch bei Abstimmungen im wichtigen Sicherheitsrat der [[Vereinte Nationen|UNO]] stimmt Russland oft im Sinne von Assad ab.  


== Wie kam es zum Krieg? ==
Die gemäßigten Rebellen werden von den [[USA]] und anderen westlichen Ländern unterstützt, während die radikalen Rebellen [[Geld]] von [[Saudi-Arabien]] erhalten. Bei einer Sache sind sich jedoch alle einig, nämlich, dass der IS bekämpft werden muss. Das hat auch damit zu tun, dass der IS besonders in den Jahren 2015 und 2016 zahlreiche Terroranschläge auf der ganzen Welt verübte. Im Jahr 2019 gelang es den USA, den IS nahezu komplett zu vernichten und seinen Anführer Abu Bakr al-Baghdadi zu töten.
Im Zuge des Arabischen Frühlings 2011 kam es auch in Syrien zu Unruhen und Proteste. Einige Teenager sprayten Graffitti an ein Wand, mit denen sie sich über Assad lustig machten. Die Polizei sperrte die Teenager ein und folterte sie. Menschen, die darüber empört waren, gingen zuhauf auf die Straße. Assad ließ sie durch die Armee bekämpfen, viele hundert Menschen starben dabei, tausende wurden verletzt. Es dauerte nicht lange, bis sich die Proteste auf weitere Teile von Syrien ausbreiteten.  


Später beschloßen einige Offiziere aus Assads Armee auszutreten und die „Freie syrische Armee“ zu gründen.  
Seither hat die [[Türkei]] Gebiete im Norden von Syrien erobert und hat die Kurden dazu gebracht, sich mehr mit Assad zu verbünden. Dies hängt damit zusammen, dass die Kurden in der Türkei schon lange verfolgt werden. Die Assad-Regierung kontrolliert nun wieder den größten Teil des Landes, aber nicht mehr ganz Syrien wie vor dem Jahr 2011.  


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Version vom 22. März 2021, 19:58 Uhr

Dieses Bild aus dem Jahr 2016 zeigt die Stadt Aleppo während einem Angriff.

Der Bürgerkrieg in Syrien ist ein Kampf zwischen verschiedenen Konfliktparteien. Damit meint man eine Gruppe oder Macht, die versucht zu bestimmen, was in Syrien passiert. Am Anfang ging es vor allem um einen Kampf zwischen Soldaten des Diktators Baschar al-Assad gegen Aufständische aus der Bevölkerung, sogenannte Rebellen. Dieser Bürgerkrieg dauert schon seit dem Jahr 2011.

Später nahmen auch noch andere Gruppen am Krieg teil. Dazu gehören die Kurden. Sie wollen im Norden des Landes einen kurdischen Staat errichten. Eine weitere Konfliktpartei ist die Terrororganisation Islamischer Staat. Sie kämpft gegen alle anderen und will aus Syrien einen radikal muslimischen Staat machen. In gewissen Teilen Syriens nehmen auch Angehörige der Terrororganisation Al-Qaida an den Kämpfen teil. Des Weiteren mischen sich verschiedene andere Staaten wie die Türkei, Saudi-Arabien, der Iran und Russland in den Krieg ein, um ihre Interessen durchzusetzen.

Schätzungen zufolge starben bei diesem Krieg schon mehr als eine halbe Million Menschen. Mehrere Millionen Syrer haben ihr Land verlassen und sind auf der Flucht. Die meisten davon versuchen nach Europa zu kommen, insbesondere nach Deutschland, um dort Asyl zu beantragen.

Was passierte vor dem Krieg in Syrien?

Im Oktober 1925 gab es in Syrien einen Aufstand der Bevölkerung. Die Franzosen reagierten darauf mit einem Luftangriff auf Damaskus.

Im Ersten Weltkrieg gehörte das Osmanische Reich zu den Verlierern. Im Vertrag von Sèvres wurden die osmanischen Gebiete im Nahen Osten dem Völkerbund unterstellt. Die Siegermächte Frankreich und Großbritannien teilten sie untereinander auf. Dabei achteten sie vor allem darauf, wer welche Rohstoffe erhält. Wo welche Völker lebten, darauf nahmen sie keine Rücksicht. So entstanden im Nahen Osten zahlreiche Vielvölkerstaaten. So ein Gebiet war auch Syrien, das ein Mandatsgebiet von Frankreich wurde.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Syrien unabhängig. Es kam zu Streit, wie das Land regiert werden soll. Mehrmals versuchten einzelne Volksgruppen mit Gewalt an die Macht zu kommen. Im Jahr 1970 gelang es dem Armeechef Hafiz al-Assad ohne Wahlen oder sonstige Berechtigungen die Macht zu ergreifen. Man nennt das einen Putsch. Al-Assad gehörte den Alawiten an, einer besonderen Glaubensgemeinschaft des Islam. Obwohl die Alawiten in Syrien eine Minderheit sind, durften sie besonders viel mitbestimmen und hatten oft hohe Ämter im Staat inne. Die anderen Bevölkerungsgruppen hatten deutlich weniger Rechte. Wer etwas dagegen hatte, wurde eingesperrt oder sogar getötet.

Weil das Land etwas Erdöl förderte, ging es der syrischen Wirtschaft lange Zeit gut. Doch mit der Zeit konnte das Wirtschaftswachstum mit dem Bevölkerungswachstum nicht mehr mithalten. Außerdem hatte die Regierung hohe Schulden im Ausland gemacht. Viele Menschen fanden keine Arbeit und verarmten. Im Jahr 2000 starb Hafiz und sein Sohn Baschar al-Assad übernahm die Macht. Er regierte jedoch genauso weiter wie sein Vater.

Wie verläuft der Krieg bisher?

Der Diktator Baschar al-Assad regiert das Land seit dem Jahr 2000.
Hier in Homs zeigen die Menschen ihre Wut gegen Assad.

Im Jahr 2011 fand in vielen Ländern der Arabische Frühling statt. Die Menschen protestierten für mehr Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie. So gab es auch in Syrien Proteste gegen die Regierung. Der Diktator Baschar al-Assad ließ die Proteste mit Gewalt bekämpfen. Dabei starben viele Menschen. Später schlossen sich einige von Assads Soldaten zusammen und gründeten die „Freie Syrische Armee“, kurz FSA, die für die protestierende Bevölkerung kämpfte.

Der FSA gelang es, einige Teile Syriens zu erobern. Doch innerhalb der FSA war man sich nicht einig. So spaltete sich im Jahr 2012 eine Gruppe von streng gläubigen Muslimen ab. Die anderen FSA-Soldaten wurden fortan als „gemäßigte Rebellen“ bezeichnet.

Auch die Kurden erkannten, dass die syrische Regierung geschwächt war. Bereits Ende 2012 begannen sie im Norden des Landes damit, eine eigene Armee zu bilden und Gebiete zu erobern, in denen ihre Volksgruppe lebt. Später mischte auch noch der Islamische Staat mit, eine Terrororganisation, die alleine gegen alle anderen kämpfte. Der IS wollte ganz Syrien erobern, um dann dort einen islamischen Gottesstaat zu errichten. Das bedeutet, dass dort alle nach besonders strengen religiösen Regeln leben müssten und das islamische Recht mehr gälte als jedes Gesetz des Staates. Dabei gingen sie besonders rücksichtslos und brutal vor. Sie zerstörten auch viele Überreste aus dem Altertum. Streckenweise gelang es dem IS, etwa die Hälfte von Syrien und dem Nachbarland Irak zu erobern.

Der Syrienkrieg entwickelte sich mit der Zeit zu einem sogenannten Stellvertreterkrieg: Andere Nationen mischten mit, um ihre Interessen zu vertreten. Russland sowie Iran unterstützten dabei von Anfang an die Regierung von Assad. Nicht nur mit Soldaten, auch bei Abstimmungen im wichtigen Sicherheitsrat der UNO stimmt Russland oft im Sinne von Assad ab.

Die gemäßigten Rebellen werden von den USA und anderen westlichen Ländern unterstützt, während die radikalen Rebellen Geld von Saudi-Arabien erhalten. Bei einer Sache sind sich jedoch alle einig, nämlich, dass der IS bekämpft werden muss. Das hat auch damit zu tun, dass der IS besonders in den Jahren 2015 und 2016 zahlreiche Terroranschläge auf der ganzen Welt verübte. Im Jahr 2019 gelang es den USA, den IS nahezu komplett zu vernichten und seinen Anführer Abu Bakr al-Baghdadi zu töten.

Seither hat die Türkei Gebiete im Norden von Syrien erobert und hat die Kurden dazu gebracht, sich mehr mit Assad zu verbünden. Dies hängt damit zusammen, dass die Kurden in der Türkei schon lange verfolgt werden. Die Assad-Regierung kontrolliert nun wieder den größten Teil des Landes, aber nicht mehr ganz Syrien wie vor dem Jahr 2011.




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