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ADHS

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 23. Juli 2024, 20:10 Uhr von Ziko van Dijk (Diskussion | Beiträge)
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Der Zappelphilipp ist ein Junge aus dem Buch „Der Struwwelpeter“. Er kann sich nie still halten. Hier kippt er gerade mit dem Stuhl hintenüber und reißt das Tischtuch mit sich, zusammen mit dem Geschirr. Heute würde man sagen: Er hat ADHS.

ADHS ist eine Abkürzung und steht für Aufmerksamkeitsdefizit und Hyperaktivitätsstörung. Menschen, die davon betroffen sind, können sich schlecht konzentrieren. Sie haben Mühe, ihre Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Sache zu richten und lassen sich leicht ablenken. Das kann durch Dinge sein, die in ihrer Nähe geschehen oder durch die eigenen Gedanken. Dadurch wirken sie nach außen hin verträumt. Menschen mit ADHS vergessen auch viele Dinge oder lassen Dinge liegen, wenn sie mit dem Kopf gerade woanders sind.

Auch sind solche Menschen oft sehr unruhig. Sie können zum Beispiel nur schwer still sitzen, zappeln dauernd mit den Beinen. Das nennt man heute „Hyperaktivität“, also eine übertriebene Aktivität. In der Umgangssprache nennt man dies auch das „Zappelphilipp-Syndrom“. Der Zappelphilipp ist ein Junge aus dem Buch „Der Struwwelpeter“. Ein bekanntes Bild zeigt ihn, wie er am Tisch sitzt und hintenüber kippt. Dabei hält er sich am Tischtuch fest und reißt alles zu Boden.

Früher dachte man, ADHS sei einfach ein auffälliges Verhalten. Mit Figuren wie dem Zappelphilipp wollte man sagen: So ein Verhalten ist nicht gut, man sollte es unterbinden. Heute vermutet man, dass ADHS eine Entwicklungsstörung im Gehirn ist. Man geht davon aus, dass weltweit etwa eines von 20 Kindern von ADHS betroffen ist. Bei Erwachsenen sind es weniger. Auch werden die Symptome im Erwachsenenalter meist schwächer. Die Veranlagung kann auch vererbt werden.

Was für Probleme bringt die Störung mit sich?

ADHS bringt oft viele Probleme mit sich. Durch die Konzentrationsschwäche arbeiten solche Kinder oft schlecht in der Schule, was den Eltern Sorgen bereitet. Im höheren Alter können diese Probleme ins Arbeitsleben übergehen. Durch ihre Andersartigkeit werden ADHS-Kinder in der Schule oft von den anderen ausgegrenzt.

Das führt dann meist zu weiteren Problemen. Ausgegrenzte Kinder konzentrieren sich eher auf sich selbst und lernen darum weniger gut, mit anderen Menschen klar zu kommen. Menschen mit ADHS neigen oft zu Wutausbrüchen und sind impulsiv. Das heißt sie sagen oder tun Dinge, ohne vorher nachzudenken. Das macht sie zusätzlich bei Mitmenschen unbeliebt. Sie sind auch stärker gefährdet als andere, eine Sucht zu entwickeln, etwa nach Alkohol, Drogen oder Zigaretten.

Was kann man dagegen tun?

ADHS und ADS an sich bleiben für das ganze Leben lang. Man kann so eine Störung nicht beseitigen, die Betroffenen können nicht „geheilt“ werden. Aber sie können lernen, wie sie mit der Störung besser leben.

Therapien helfen, zu erkennen, was genau die Störung für einen selbst bedeutet. Man lernt zum Beispiel, wie man sich anders verhält. Auch für andere Mitglieder der Familie können Therapien sinnvoll sein: Sie lernen, wie sie besser mit dem Betroffenen umgehen können, damit es in der Familie weniger Ärger gibt.

Auch Medikamente können helfen. Sie sorgen dafür, dass ein Betroffener nicht mehr alles mitbekommt und sich besser konzentrieren kann. Außerdem handelt man mit den richtigen Medikamenten nicht mehr so spontan und impulsiv, sondern kann gründlich nachdenken, bevor man etwas macht.

Es gibt mehrere Medikamente, von denen eines besonders bekannt ist: Ritalin. Die Medikamente sind teuer und dürfen nur genommen werden, wenn ein Arzt das so gesagt hat. Die Medikamente wirken nicht bei allen Betroffenen gleich gut. Zudem haben sie Nebenwirkungen, die nicht erwünscht sind. Zum Beispiel wachsen manche Kinder wegen des Medikaments nicht so sehr, wie sie es ohne tun würden. Man muss also für jeden Betroffenen herausfinden, welche Medikamente für ihn sinnvoll sind.




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