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Österreich-Ungarn: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Ferenc József koronázása Budán.jpg|mini|Ein [[Gemälde]] mit dem österreichischen [[Kaiser]] Franz Joseph. Auf [[Ungarische Sprache|Ungarisch]] hieß er Ferenc József. Franz Joseph war Kaiser fast in allen Jahren, in denen es Österreich-Ungarn gab.]]
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Österreich-Ungarn war ein [[Staat]] in [[Europa]]. Es lag in der Mitte Europas, etwa zwischen dem heutigen [[Deutschland]] und der [[Ukraine]]. Die Hauptstadt war [[Wien]]. Im Land lebten etwa 50 [[Million]]en Einwohner, also mehr als damals in [[Frankreich]], aber weniger als in [[Deutschland]].


Österreich-Ungarn war ein [[Staat]] in [[Europa]]. Es lag in der Mitte Europas, etwa zwischen dem heutigen [[Deutschland]] und der [[Ukraine]]. Die Hauptstadt war [[Wien]]. Im Land lebten etwa 50 [[Million]]en Einwohner, also mehr als damals in [[Frankreich]], aber weniger als in [[Deutschland]].
Österreich-Ungarn war ursprünglich ein großes Östereich. Im Jahr 1867 haben die Ungarn, die darin lebten, ein eigenes Königreich bekommen. Der Kaiser von Österreich wurde zum König von Ungarn. Außerdem lebten in Österreich-Ungarn noch andere Völker. Weil nicht alle die gleichen Rechte hatten, kam es öfter zu streit. Am Ende des Ersten Weltkrieges wurde der Staat aufgelöst. Seitdem gab es auf dem Gebiet mehrere kleinere Staaten.
 
== Wie kam es zu Österreich-Ungarn? ==
Der Staat war seit dem Jahr 1804 das Kaisertum Österreich. Nicht die meisten, aber viele Einwohner sprachen [[Deutsch]] – auch die reichsten und mächtigsten. Doch im Jahr 1866 verlor das Land einen wichtigen [[Krieg]] gegen [[Preußen]], den Deutschen Krieg. Die Einwohner, die [[Ungarische Sprache|Ungarisch]] sprachen, forderten nun, dass sie ebenfalls Macht erhielten.
 
Im Jahr danach vereinbarte man, die Verfassung zu ändern. Das nennt man den Ausgleich von 1867. Seitdem bestand das Land aus zwei Hälften. Die eine Hälfte war das neue Königreich Ungarn. In den beiden Hälften konnten die Einwohner oder die Politiker vieles für sich selbst bestimmen: Steuern, Gesetze und anderes.
 
Aber es gab auch Organe des gesamten Staates. Das [[Staatsoberhaupt]] war weiterhin der [[Kaiser]] aus der [[Familie]] der [[Habsburger]]. Gleichzeitig war er [[König]] von Ungarn. Darum nannte man den Staat die kaiserliche und königliche Monarchie, oder kurz k. u. k. Monarchie. Eine [[Monarchie]] ist ein Land mit einem Kaiser, König oder anderen Fürsten an der Spitze.
 
Der Kaiser ernannte Minister, unter anderem für die Armee und für die Außenpolitik: Dabei geht es darum, wie das Land mit anderen Ländern zusammenarbeitet. Das waren also die gemeinsamen Aufgaben, die man im Ministerrat besprach. Wenn nötig, hat man noch weitere Minister hinzugebeten.
 
== Wie sahen Österreich und Ungarn damals aus? ==
Die [[Himmelsrichtung|westlich]]en Hälfte nannte man Österreich oder auch Cisleithanien: Dieses Wort stammt vom Fluss Leitha, der an der Grenze zu Ungarn lag. Gemeint war damit das „Land auf dieser Seite“. Die Hauptstadt war [[Wien]], wie beim gesamten Staat Österreich-Ungarn.
 
Cisleithanien lag damals, wo heute die Länder Österreich, Slowenien und Tschechien zu finden sind. Dort lebten Menschen, die als Muttersprache Deutsch hatten. Außerdem sprachen viele weitere Tschechisch, Slowenisch oder Italienisch. Damals gehörte nämlich [[Südtirol]] noch zu Österreich.
 
Die östliche Hälfte war das Königreich Ungarn, das man auch das Land der Stephanskrone oder Transleithanien nannte. Das war also das „Land auf der andere Seite“. Die Hauptstadt war [[Budapest]]. Dieses Königreich war viel größer als das heutige Ungarn. Heute gehören Teile davon zur Slowakei, zur Ukraine, zu Polen, zu Rumänien, zu Kroatien und zu Serbien.


Der Staat hieß vorher Kaisertum Österreich. Nicht die meisten, aber viele Einwohner sprachen [[Deutsch]] – auch die reichsten und mächtigsten. Doch im Jahr 1866 verlor das Land einen wichtigen [[Krieg]] gegen [[Preußen]]. Die Einwohner, die [[Ungarische Sprache|Ungarisch]] sprachen, forderten, dass sie ebenfalls an die Macht kamen.  
== Warum gibt es Österreich-Ungarn nicht mehr? ==
In Österreich-Ungarn waren manche Leute mit dem Staat zufrieden und andere nicht. Das lag unter anderem daran, dass die Einwohner von Cisleithanien Deutsch können sollten und die Einwohner von Transleithanien Ungarisch. Das lehnten viele Leute ab, die eine andere Muttersprache hatten.


Im Jahr danach schlossen die Einwohner, die Deutsch oder Ungarisch sprachen, ein Abkommen. Seitdem bestand das Land aus zwei Hälften. In der [[Himmelsrichtung|westlich]]en Hälfte lebten Deutsche, Tschechen, Italiener und andere Völker. In der östlichen Hälfte lebten Ungarn, Rumänen und ebenfalls noch einige weitere Völker.
Manche Einwohner gingen noch viel weiter: Sie wollten in einem Nationalstaat leben. In so einem Staat leben vor allem Menschen mit der selben Muttersprache und der selben Kultur. So gab es Polen, die einen eigenen polnischen Staat wollten.


Das [[Staatsoberhaupt]] war ein [[Kaiser]] aus der [[Familie]] der [[Habsburger]]. Gleichzeitig war er [[König]] von Ungarn, also der östlichen Hälfte. Darum nannte man den Staat die kaiserliche und königliche Monarchie, oder kurz k. u. k. Monarchie. Eine [[Monarchie]] ist ein Land mit einem Kaiser, König oder anderen Fürsten an der Spitze.
Vielleicht hätte man viele Einwohner zufrieden stellen können, wenn man Österreich-Ungarn verändert hätte. Zum Beispiel wollten die Tschechen auch einen eigenen Landesteil. Aber der Kaiser und viele Politiker blieben stur.


Die Völker in Österreich-Ungarn kamen nicht immer gut miteinander aus. Im [[Westen]] sollten die [[Mensch]]en Deutsch können, im [[Osten]] Ungarisch, auch wenn sie eine andere Muttersprache hatten. Im Jahr 1918, gleich nach dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]], fiel das Land auseinander. Seitdem gibt es [[Österreich]] und [[Ungarn]] als die eher kleinen Länder, die man heute kennt. Andere Teile gingen an die Tschechoslowakei, [[Polen]], [[Italien]], [[Jugoslawien]] und [[Rumänien]].
An Ende des Ersten Weltkrieges zerfiel Österreich-Ungarn. In den einzelnen Gebieten wurden neue Staaten gegründet, wie die [[Tschechische Republik|Tschechoslowakei]] oder [[Jugoslawien]], das zunächst noch einen anderen Namen hatte. Die Friedensverträge bestimmten, dass bestimmte Gebiete an fremde Staaten kamen. Ein Beispiel ist Siebenbürgen, das zu einem Teil von [[Rumänien]] wurde.


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Version vom 23. Mai 2022, 18:06 Uhr

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Ein Gemälde mit dem österreichischen Kaiser Franz Joseph. Auf Ungarisch hieß er Ferenc József. Franz Joseph war Kaiser fast in allen Jahren, in denen es Österreich-Ungarn gab.

Österreich-Ungarn war ein Staat in Europa. Es lag in der Mitte Europas, etwa zwischen dem heutigen Deutschland und der Ukraine. Die Hauptstadt war Wien. Im Land lebten etwa 50 Millionen Einwohner, also mehr als damals in Frankreich, aber weniger als in Deutschland.

Österreich-Ungarn war ursprünglich ein großes Östereich. Im Jahr 1867 haben die Ungarn, die darin lebten, ein eigenes Königreich bekommen. Der Kaiser von Österreich wurde zum König von Ungarn. Außerdem lebten in Österreich-Ungarn noch andere Völker. Weil nicht alle die gleichen Rechte hatten, kam es öfter zu streit. Am Ende des Ersten Weltkrieges wurde der Staat aufgelöst. Seitdem gab es auf dem Gebiet mehrere kleinere Staaten.

Wie kam es zu Österreich-Ungarn?

Der Staat war seit dem Jahr 1804 das Kaisertum Österreich. Nicht die meisten, aber viele Einwohner sprachen Deutsch – auch die reichsten und mächtigsten. Doch im Jahr 1866 verlor das Land einen wichtigen Krieg gegen Preußen, den Deutschen Krieg. Die Einwohner, die Ungarisch sprachen, forderten nun, dass sie ebenfalls Macht erhielten.

Im Jahr danach vereinbarte man, die Verfassung zu ändern. Das nennt man den Ausgleich von 1867. Seitdem bestand das Land aus zwei Hälften. Die eine Hälfte war das neue Königreich Ungarn. In den beiden Hälften konnten die Einwohner oder die Politiker vieles für sich selbst bestimmen: Steuern, Gesetze und anderes.

Aber es gab auch Organe des gesamten Staates. Das Staatsoberhaupt war weiterhin der Kaiser aus der Familie der Habsburger. Gleichzeitig war er König von Ungarn. Darum nannte man den Staat die kaiserliche und königliche Monarchie, oder kurz k. u. k. Monarchie. Eine Monarchie ist ein Land mit einem Kaiser, König oder anderen Fürsten an der Spitze.

Der Kaiser ernannte Minister, unter anderem für die Armee und für die Außenpolitik: Dabei geht es darum, wie das Land mit anderen Ländern zusammenarbeitet. Das waren also die gemeinsamen Aufgaben, die man im Ministerrat besprach. Wenn nötig, hat man noch weitere Minister hinzugebeten.

Wie sahen Österreich und Ungarn damals aus?

Die westlichen Hälfte nannte man Österreich oder auch Cisleithanien: Dieses Wort stammt vom Fluss Leitha, der an der Grenze zu Ungarn lag. Gemeint war damit das „Land auf dieser Seite“. Die Hauptstadt war Wien, wie beim gesamten Staat Österreich-Ungarn.

Cisleithanien lag damals, wo heute die Länder Österreich, Slowenien und Tschechien zu finden sind. Dort lebten Menschen, die als Muttersprache Deutsch hatten. Außerdem sprachen viele weitere Tschechisch, Slowenisch oder Italienisch. Damals gehörte nämlich Südtirol noch zu Österreich.

Die östliche Hälfte war das Königreich Ungarn, das man auch das Land der Stephanskrone oder Transleithanien nannte. Das war also das „Land auf der andere Seite“. Die Hauptstadt war Budapest. Dieses Königreich war viel größer als das heutige Ungarn. Heute gehören Teile davon zur Slowakei, zur Ukraine, zu Polen, zu Rumänien, zu Kroatien und zu Serbien.

Warum gibt es Österreich-Ungarn nicht mehr?

In Österreich-Ungarn waren manche Leute mit dem Staat zufrieden und andere nicht. Das lag unter anderem daran, dass die Einwohner von Cisleithanien Deutsch können sollten und die Einwohner von Transleithanien Ungarisch. Das lehnten viele Leute ab, die eine andere Muttersprache hatten.

Manche Einwohner gingen noch viel weiter: Sie wollten in einem Nationalstaat leben. In so einem Staat leben vor allem Menschen mit der selben Muttersprache und der selben Kultur. So gab es Polen, die einen eigenen polnischen Staat wollten.

Vielleicht hätte man viele Einwohner zufrieden stellen können, wenn man Österreich-Ungarn verändert hätte. Zum Beispiel wollten die Tschechen auch einen eigenen Landesteil. Aber der Kaiser und viele Politiker blieben stur.

An Ende des Ersten Weltkrieges zerfiel Österreich-Ungarn. In den einzelnen Gebieten wurden neue Staaten gegründet, wie die Tschechoslowakei oder Jugoslawien, das zunächst noch einen anderen Namen hatte. Die Friedensverträge bestimmten, dass bestimmte Gebiete an fremde Staaten kamen. Ein Beispiel ist Siebenbürgen, das zu einem Teil von Rumänien wurde.




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