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Äquatorialguinea: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Malabo a 13-oct-01.jpg|mini|Foto der [[Hauptstadt]] Malabo aus der Luft]]
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Äquatorialguinea ist ein [[Staat]] in [[Afrika]]. Ungewöhnlich ist das Staatsgebiet: Der größte Teil liegt auf dem afrikanischen Festland. Die [[Hauptstadt]] Malabo liegt aber auf einer [[Insel]] im [[Atlantischer Ozean|Atlantischen Ozean]].
Äquatorialguinea ist ein [[Staat]] in [[Afrika]]. Ungewöhnlich ist das Staatsgebiet: Der größte Teil liegt auf dem afrikanischen Festland, [[Himmelsrichtung|südlich]] des [[Äquator]]s. Die [[Hauptstadt]] Malabo liegt aber auf einer [[Insel]] im [[Atlantischer Ozean|Atlantischen Ozean]], [[Himmelsrichtung|nördlich]] des Äquators. Auf dem Äquator selber hat Äquatorialguinea kein Land.


Äquatorialguinea gehört zu den kleinsten Staaten Afrikas und ist etwa so groß wie das deutsche [[Bundesland]] [[Brandenburg]]. Es leben 1,22 Mio Menschen dort.
Äquatorialguinea gehört zu den kleinsten Staaten Afrikas und ist gut halb so groß wie die [[Schweiz]], die Schweiz hat aber mehr als zehnmal so viele [[Einwohner]].


Das heutige Äquatorialguinea war früher portugiesische [[Kolonie]]. Doch [[Portugal]] trat diese Kolonie an [[Spanien]] ab. Deshalb ist heute [[Spanische Sprache|Spanisch]] [[Amtssprache]]. Jedoch sprechen mehr als vier Fünftel der Bevölkerung die einheimische [[Sprache]] Fang als [[Muttersprache]].
Das [[Klima]] ist [[Tropen|tropisch]], also heiß und feucht. Es gibt nur eine kurze [[Trockenzeit]]. Es gibt viel [[Regenwald]] und [[Mangroven]]sümpfe. Von den vielen [[Tierart]]en kennen wir am besten die [[Schimpanse]]n, die [[Gorilla]]s, die [[Leopard]]en und die [[Elefanten]]. Natürlich leben dort noch viele andere [[Tierarten]].


Äquatorialguinea ist eine [[Demokratie]]. Jedoch gibt es im Parlament nur eine Partei, und alle Bürgermeister gehören dieser Partei an. Das Internet wird ab und zu unterbrochen, auch populäre Webseiten wie Facebook werden speziell vor Wahlen blockiert. Beobachter zählen es aber zu den korruptesten Ländern der Erde. Es ist zwar reich an [[Erdöl]]. Doch die Einnahmen aus dem Verkauf von Erdöl machen nur die Oberschicht reich.  
Das heutige Äquatorialguinea war früher eine [[Portugal|portugiesische]] [[Kolonie]]. Doch [[Portugal]] trat diese Kolonie an [[Spanien]] ab. Deshalb sind heute die [[Amtssprache]]n [[Portugiesische Sprache|Portugiesisch]] und [[Spanisch]]. Aber auch [[Französisch]] und drei verschiedene [[Sprache]]n der Ureinwohner sind Amtssprachen. Mehr als vier Fünftel der Bevölkerung sprechen die einheimische Sprache Fang als [[Muttersprache]].


Bei den [[Olympische Spiele|Olympischen Sommerspielen]] 2000 vertrat der Schwimmer Éric Moussambani sein Land im Freistilschwimmen. Moussambani hatte erst acht Monate zuvor Schwimmen gelernt. Trainiert hatte er in einem 15-Meter-Becken  und in [[Fluss|Flüssen]]. Im Vorlauf wurden seine beiden Gegner wegen eines Fehlstarts disqualifiziert. So schwamm Moussambani alleine und kam mit letzter Kraft ins Ziel. Er wurde von den Zuschauern bejubelt. Er benötigte doppelt soviel Zeit wie der spätere Olympiasieger.
Von der [[Staat]]sform her gesehen ist Äquatorialguinea eine [[Republik]]. Der Staatspräsident ist sehr stark. Er kann sehr viel selber bestimmen und steckt viel [[Geld]] in die eigene Tasche. Das tun auch viele seiner [[Beamter|Beamten]]. Von der Regierungsform her gesehen ist das Land also keine [[Demokratie]]. Wer sich gegen den Präsidenten stellt, muss mit schlimmen Folgen rechnen.
 
==Wie leben die Menschen?==
[[Datei:Kathedrale Ela Nguema.jpg|mini|Die [[Kirche|Kathedrale]] in Malabo. Die [[Portugal|portugiesischen]] und [[Spanien|spanischen]] [[Kolonie|Kolonialherren]] brachten auch ihren [[Glaube]]n mit. Heute betreiben die Kirchen alle [[Schule]]n im Land.]]
Das Land ist sehr reich an [[Erdöl]]. Das [[Geld]] aus dem Verkauf geht aber zum großen Teil in die Taschen der Regierung, die Bevölkerung hat wenig davon. Der Staatspräsident gilt dafür als einer der reichsten Staats-Chefs der Welt. Die Ölförderung schafft auch kaum [[Arbeit]]splätze für die einheimische Bevölkerung. Meist arbeiten in der Ölförderung Ausländer, die das gelernt haben.
 
Das Land verkauft viel [[Holz]] von tropischen [[Baum|Bäumen]] ins Ausland. Das bringt ebenfalls recht viel Geld ein. Der Verkauf von [[Kakao]] bringt zwar weniger Geld, die [[Plantage]]n geben aber vielen Menschen [[Arbeit]].
 
Viele Menschen arbeiten in der [[Landwirtschaft]]. Sie versorgen damit vor allem sich selber. Auf den [[See]]n und in den [[Flüsse]]n fangen sie [[Fisch]]e. Weiter draußen auf dem [[Meer]] gibt es jedoch keine Fischerei. Die meisten Menschen verdienen nur etwa zwei [[Euro]] pro Tag, sie sind also arm.
 
Die meisten Menschen sind [[Katholische Kirche|katholisch]]. Das kommt noch von der Kolonialzeit her. Die [[Kirche]]n betreiben die [[Schule]]n, das macht nicht der Staat wie [[Deutschsprachige Länder|bei uns]]. Fast alle Menschen können [[lesen]] und schreiben. In der Hauptstadt gibt es eine [[Universität]].
 
Es gibt etwa 200 [[Arzt|Ärzte]] aus dem eigenen Land, die im Ausland ausgebildet wurden. Das ist etwa einer auf 6.000 [[Einwohner]]. [[Deutschsprachige Länder|Bei uns]] wäre das sehr wenig, für Afrika ist es schon recht viel. Die meisten Menschen werden knapp 60 [[Jahr]]e alt.


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Location Equatorial Guinea AU Africa.svg|Lage in Afrika
Malabo a 13-oct-01.jpg|Die [[Hauptstadt]] Malabo liegt auf einer [[Insel]]. Sie bildet nur einen kleinen Teil von Äquatorialguinea.
Equatorialguineamap.png|[[Provinz]]en des Landes
Gepetrol HQ Malabo 2013.jpg|Das Hauptgebäude der nationalen [[Erdöl|Erdölgesellschaft]]
Gepetrol HQ Malabo 2013.jpg|Hauptgebäude der nationalen [[Erdöl|Erdölgesellschaft]]
File:María Nsué Angüe.jpg|María Nsué Angüe war eine bekannte [[Schriftsteller|Schriftstellerin]] des Landes.
Kathedrale Ela Nguema.jpg|[[Kirche|Kathedrale]] in Malabo
File:Sampaka Cacao Factory 2.jpg|In einer Kakao-Fabrik
Bubi children.jpg|Einheimische Kinder
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[[Kategorie:Artikelentwürfe]]
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Version vom 7. Mai 2022, 17:12 Uhr

Klexikon K yellow.png Äquatorialguinea  
Flag of Equatorial Guinea.svg
Flagge
Hauptstadt Malabo
Amtssprache Französisch, Spanisch, Portugiesisch
Staatsoberhaupt Präsident Teodoro Obiang Nguema Mbasogo
Einwohnerzahl etwa 1 Million
Fläche etwa 28.000 Quadratkilometer
GNQ orthographic.svg
Wo das Land in Afrika liegt
Übersicht: Alle Staaten der Erde

Äquatorialguinea ist ein Staat in Afrika. Ungewöhnlich ist das Staatsgebiet: Der größte Teil liegt auf dem afrikanischen Festland, südlich des Äquators. Die Hauptstadt Malabo liegt aber auf einer Insel im Atlantischen Ozean, nördlich des Äquators. Auf dem Äquator selber hat Äquatorialguinea kein Land.

Äquatorialguinea gehört zu den kleinsten Staaten Afrikas und ist gut halb so groß wie die Schweiz, die Schweiz hat aber mehr als zehnmal so viele Einwohner.

Das Klima ist tropisch, also heiß und feucht. Es gibt nur eine kurze Trockenzeit. Es gibt viel Regenwald und Mangrovensümpfe. Von den vielen Tierarten kennen wir am besten die Schimpansen, die Gorillas, die Leoparden und die Elefanten. Natürlich leben dort noch viele andere Tierarten.

Das heutige Äquatorialguinea war früher eine portugiesische Kolonie. Doch Portugal trat diese Kolonie an Spanien ab. Deshalb sind heute die Amtssprachen Portugiesisch und Spanisch. Aber auch Französisch und drei verschiedene Sprachen der Ureinwohner sind Amtssprachen. Mehr als vier Fünftel der Bevölkerung sprechen die einheimische Sprache Fang als Muttersprache.

Von der Staatsform her gesehen ist Äquatorialguinea eine Republik. Der Staatspräsident ist sehr stark. Er kann sehr viel selber bestimmen und steckt viel Geld in die eigene Tasche. Das tun auch viele seiner Beamten. Von der Regierungsform her gesehen ist das Land also keine Demokratie. Wer sich gegen den Präsidenten stellt, muss mit schlimmen Folgen rechnen.

Wie leben die Menschen?

Die Kathedrale in Malabo. Die portugiesischen und spanischen Kolonialherren brachten auch ihren Glauben mit. Heute betreiben die Kirchen alle Schulen im Land.

Das Land ist sehr reich an Erdöl. Das Geld aus dem Verkauf geht aber zum großen Teil in die Taschen der Regierung, die Bevölkerung hat wenig davon. Der Staatspräsident gilt dafür als einer der reichsten Staats-Chefs der Welt. Die Ölförderung schafft auch kaum Arbeitsplätze für die einheimische Bevölkerung. Meist arbeiten in der Ölförderung Ausländer, die das gelernt haben.

Das Land verkauft viel Holz von tropischen Bäumen ins Ausland. Das bringt ebenfalls recht viel Geld ein. Der Verkauf von Kakao bringt zwar weniger Geld, die Plantagen geben aber vielen Menschen Arbeit.

Viele Menschen arbeiten in der Landwirtschaft. Sie versorgen damit vor allem sich selber. Auf den Seen und in den Flüssen fangen sie Fische. Weiter draußen auf dem Meer gibt es jedoch keine Fischerei. Die meisten Menschen verdienen nur etwa zwei Euro pro Tag, sie sind also arm.

Die meisten Menschen sind katholisch. Das kommt noch von der Kolonialzeit her. Die Kirchen betreiben die Schulen, das macht nicht der Staat wie bei uns. Fast alle Menschen können lesen und schreiben. In der Hauptstadt gibt es eine Universität.

Es gibt etwa 200 Ärzte aus dem eigenen Land, die im Ausland ausgebildet wurden. Das ist etwa einer auf 6.000 Einwohner. Bei uns wäre das sehr wenig, für Afrika ist es schon recht viel. Die meisten Menschen werden knapp 60 Jahre alt.




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