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Tiger

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
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Ein weiblicher Bengaltiger im Kanha-Nationalpark in Indien

Der Tiger ist ein Säugetier und eine eigene Tierart. Wie der Löwe gehört der Tiger zu den Großkatzen. Es gibt heute noch acht verschiedene Unterarten des Tigers.

Der Sibirische Tiger ist der größte Tiger, er wird bis zu zwei Meter lang, hinzu kommt der bis zu 90 Zentimeter lange Schwanz. Damit ist der Sibirische Tiger auch die größte Katze der Welt und nach Eisbär und Braunbär das drittgrößte Raubtier an Land. Löwen können ähnlich groß werden, haben aber einen kürzeren Schwanz.

Tiger kann man an ihren Streifen im Fell erkennen. Die Streifen sind schwarz auf orange. An der Unterseite sind Tiger weiß.

Auf der Welt gibt es immer weniger Tiger. Sie leben vor allem noch im Osten Asiens. Sie streifen als Einzelgänger durch tropische Regenwälder oder nördliche Nadelwälder, durch Grasland und Sumpfgebiete. Tiger werden in der Natur zehn bis 15 Jahre alt. In Gefangenschaft wurden Tiger aber schon über 25 Jahre alt.

Wie leben Tiger?

Eine weiße Tigerin mit ihren Jungen

Tiger durchstreifen das Land einzeln und meist nachts auf der Suche nach Nahrung. Dabei legen sie erstaunliche Strecken zurück: In einer Nacht bis über zwanzig Kilometer. Im Gegensatz zu den meisten anderen Großkatzen lieben Tiger das Wasser und können ausgezeichnet schwimmen. Dafür können sie schlecht auf Bäume klettern, weil sie dazu zu schwer sind.

Dank der Streifen sehen sie für andere Tiere aus wie ein brauner Fleck hinter dünnen Bäumchen. Dadurch können sich Tiger leichter an ihre Beute heranschleichen. Sie fressen sowohl kleine als auch große Tiere, wie Hirsche oder wilde Schweine. Manche fressen über zwanzig Kilogramm Fleisch am Tag.

Vor allem im Delta des Flusses Ganges fallen Tiger regelmäßig Menschen an. Alte Tiger sind oft nicht mehr in der Lage, schnelle Tiere wie etwa Hirsche zu erbeuten. Sie schleichen sich zwar nicht in die Dörfer, greifen aber Menschen an, die Holz fällen oder Honig sammeln.

Tiger markieren ihr Revier durch ihren Urin und leben allein. Sie treffen sich nur zur Paarung, dann zieht das Männchen gleich wieder weiter. Das Weibchen trägt seine Jungtiere nur etwas über drei Monate lang im Bauch. Bei der Geburt bringt sie meist zwei bis fünf Junge zur Welt. Mit etwa drei Monaten durchstreifen sie die Umgebung mit ihrer Mutter. Etwa ein halben Jahr lang säugen sie Milch bei ihr.

Was fressen Tiger?

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Im Tadoba-Nationalpark in Indien: Dieser Tiger jagt ein Wildschwein.

Tiger sind Fleischfresser. Sie jagen gern größere Tiere wie Hirsche, Antilopen, Wildrinder, Wildschweine, Büffel und Affen. Im Jahr sind es 40 bis 70 große Huftiere. Ansonsten begnügen sie sich mit kleineren Tieren wie Hasen, Vögeln, Fröschen, Schlangen oder sogar Insekten. Wenn es schwieriger ist, Beute zu finden, fressen Tiger auch Aas. Das sind Körper von Tieren, die bereits vorher tot waren.

Wenn Tiger in dicht bewaldeten Gebieten leben, können sie sich oft an ihre Beute heranschleichen und sie dann überraschen. Tiger laufen sehr schnell und können ihre Beute oft schnell einholen. Dann beißen sie rasch in den Nacken oder die Kehle des Opfers. Sie schwimmen auch sehr gut und können Fische im Wasser fangen.

Wie vermehren sich Tiger?

Zwei Sibirische Tiger in einem Zoo

Tiger-Weibchen sind an bis zu zehn Tagen im Jahr bereit zur Paarung. Wann das so ist, das hängt von der Gegend ab, wo es lebt. Meist ist es der Winter oder der Frühling. Bei einigen Unterarten von Tigern kann die Paarungszeit im ganzen Jahr sein.

Wenn ein Weibchen paarungsbereit ist, dann pinkelt es an Bäume oder kratzt an diesen. So erfahren Männchen davon und suchen das Weibchen. Manche Weibchen suchen aktiv nach einem Männchen, weil sie nur wenige Tage lang paarungsbereit sind. Bei einem Treffen dauert die Paarung nur wenige Minuten. Die Paarung wird wahrscheinlich mehrmals über mehrere Tage hinweg wiederholt. Dann sind sie wieder Einzelgänger.

Drei bis vier Monate lang entwickeln sich dann die Jungen im Bauch der Mutter. Es sind meist zwei bis sechs Jungtiere bei einem Wurf. Die Welpen sind nach der Geburt hilflos und blind. Die Mutter säugt sie etwa drei Monate lang. Dann nehmen sie feste Nahrung zu sich, die die Mutter erbeutet hat.

Es dauert ein und ein halbes Jahr, bis die Jungtiere alleine jagen können. Mit etwa drei Jahren werden die Jungtiere geschlechtsreif, sie können dann also selber Junge haben. Das hält etwa sechs bis 12 Jahre lang an. Für die Tiger-Mutter dauert es zwei bis drei Jahre nach einer Paarung, bis sie wieder paarungsbereit ist. In dieser Zeit muss sie ihre Jungtiere versorgen und sich von der Schwangerschaft erholen.

Können Tiger sich auch mit Löwen paaren?

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Ein männlicher und ein weiblicher Liger in einem Freizeitpark in Südkorea

In der freien Natur kommt das nicht vor. Das liegt allein schon daran, dass heute die Löwen und Tiger in verschiedenen Gegenden leben. Aber auch davon abgesehen gilt: Raubkatzen gehen einander am liebsten aus dem Weg, vor allem, wenn sie verschiedenen Tierarten angehören.

Menschen fanden es aber interessant, gefangene Tiger und Löwen miteinander zu paaren. Das hat sogar schon mehrmals geklappt. Für die Mischlinge gibt es eigene Namen: Wer einen Löwen-Vater und eine Tiger-Mutter hat, ist ein Liger. Ist der Vater ein Tiger und die Mutter ein Löwe, sagt man Töwe oder Tigon.

Liger werden sogar größer als Tiger und Löwen: Ein Liger in den USA wurde mit 550 Kilogramm gewogen. Die größten Tiger und Löwen waren unter 500 Kilogramm schwer.

Man kann sich fragen, ob das eine gute Idee ist. Die Geburt ist häufig schwierig, wodurch Mutter und Junge sterben können. Es heißt, dass Liger und Töwen eher gesundheitliche Probleme bekommen: Sie haben eher Krankheiten, ihre Organe und ihr Nervensystem können versagen. Vor allem sind Liger und Töwen fast immer unfruchtbar: Sie können selbst keine Nachkommen zeugen. Deshalb sind sie für die Natur auch nicht interessant.

Welche Arten von Tigern gibt es?

Tiger ernähren sich von Fleisch. Dieser Sibirische Tiger lebt in einem Zoo.

Der Königstiger heißt auch Bengal-Tiger oder Indischer Tiger. Er ist das Nationaltier Indiens. Von ihm gibt es noch weniger als 2.500 Tiere. Er gilt als gefährdet.

Vom Sibirischen Tiger gibt es noch etwa 400 erwachsene Tiere und 100 Jungtiere. Sie leben in einem eher kleinen Gebiet im Nordosten Asiens und gelten als stark gefährdet.

Vom Indochinesischen Tiger leben noch etwa 300 bis 400 Tiere. Am meisten von ihnen leben in Thailand, die übrigen in den Nachbarländern. Der Indochinesische Tiger gilt als stark gefährdet.

Vom Malaiischen Tiger leben noch etwa 250 Tiere in der Wildnis, die meisten in Malaysia und in Thailand. Er gilt als stark gefährdet.

Vom Sumatra-Tiger leben noch etwa 200 Tiere in Zoos, etwa die Hälfte davon in Europa. Ebenfalls etwa 200 Tiere leben noch in der Wildnis. Allerdings sind sie auf einzelne Gebiete verteilt und haben keinen Kontakt mehr zueinander. Der Sumatra-Tiger ist deshalb vom Aussterben bedroht.

Der Südchinesische Tiger lebt nur noch in Gefangenschaft. Es gibt Pläne, einzelne Paare wieder in die Wildnis zu entlassen. Er ist von allen Tigerarten am stärksten vom Aussterben bedroht.

Warum sind die Tiger gefährdet?

Der Balische Tiger wurde bereits ausgerottet.

Erwachsene Tiger werden nur in Ausnahmefällen von einem anderen Tier getötet. Jungtiere werden manchmal von einem Bär gefressen. Der größte Feind der Tiger ist jedoch der Mensch. Drei Tigerarten sind bereits ausgestorben: Der Bali-Tiger, der Java-Tiger und der Kaspische Tiger.

Obwohl man Tiger eigentlich nicht jagen darf, tun manche Menschen es trotzdem. Einige wollen sich vor Tigern schützen. Andere finden am Töten Spaß, und wieder andere glauben, dass Tigerfleisch sie gesund machen würde. Tigerfelle und Tigerzähne sind für viele Menschen noch besondere Dinge, die sie zu Hause bei sich aufstellen wollen.

Oft werden aber nicht die Tiger selbst gejagt, sondern der Mensch zerstört ihren Lebensraum. Viele Tigerarten leben in Wäldern. Viele solcher Wälder wurden jedoch schon kahlgeschlagen. Die Menschen wollen das teure Holz verkaufen oder Land gewinnen. Früher pflanzten sie darauf Kautschuk-Bäume. Aus deren Saft ließ sich Gummi herstellen. Heute werden vor allem Palmöl-Plantagen gepflanzt.




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