Nationalismus

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Chinesische Nationalisten in den USA protestieren dafür, dass Taiwan ein Teil der Volksrepublik China wird. Für sie gehören beide Staaten zur selben Nation.

Der Nationalismus ist eine Idee in der Politik. Sie geht davon aus, dass Menschen, die eine gemeinsame Kultur und Sprache haben, zu einer Gemeinschaft gehören, die man als Nation bezeichnet. Außerdem gehört zum nationalistischen Gedanken, dass jede Nation das Recht auf einen eigenen Staat hat.

Dieser ursprüngliche Nationalismus-Gedanke verbreitete sich vor allem im 19. Jahrhundert. Zu den nationalistischen Bewegungen dieser Zeit gehörte beispielsweise die Märzrevolution von 1848, die einen deutschen Nationalstaat forderte. Auch heute gibt es solche nationalistischen Bewegungen. Bekannte Beispiele aus Europa sind die Unabhängigkeitsbemühungen der Basken und Katalanen ins Spanien oder der Schotten in Großbritannien.

Spätere Denker erweiterten die Idee: Demnach gäbe es nicht nur unterschiedliche Nationen. Manche Nationen seien auch besser und mehr wert als andere. Außerdem dürfe es in einem Nationalstaat nur Menschen des eigenen Volkes geben. Diese extreme Form des Nationalismus bezeichnet man heute auch als völkischen Nationalismus. Zum völkischen Nationalismus gehören unter anderem der Faschismus und Nationalsozialismus. Aufgrund dieser Nationalisten hat das Wort Nationalismus in Europa und Nordamerika heute einen eher schlechten Klang.